Vor kurzer Zeit veröffentlichten Kärbholz die Live-Doppel-CD Karma: Live. Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich die Band bisher noch nicht kannte, doch das sollte sich mit dieser Veröffentlichung ändern. Der deutschsprachige Markt für Rockmusik ist zwar durch die Sprache begrenzt, hat aber doch eine sehr treue Fangemeinde. Genau diese hört man auch immer wieder im Publikum bei den Liveaufnahmen… doch nun zur Sache.
Artwork: Meine Ausgabe kommt im Klapp-Digipack. Außen und innen wird die CD mit fetten Livefotos geziert, wovon es im Booklet noch einige mehr gibt. Das ist schon einmal eine schöne Einstimmung zur Musik.
Tonqualität: Die CD ist, wie der Titel schon sagt, live eingespielt. Hier ist die Tonqualität eben nicht so klar wie im Studio aufgenommen, dafür wurde aber beim Abmischen der Gesang des Publikums sehr gut mit eingebunden. Man hat förmlich das Gefühl, beim Konzert dabei zu sein.
Musik: Die Aufnahmen von der Karma Tournee krachen ab den ersten Takten rein. So ist „Lass Mich Fliegen“ und „Was Wirklich Zählt“ ordentlicher Vollgasrock zum Mitsingen, Mitfeiern und Mitwippen. Die Livestimmung kommt dann beim dritten Titel „Nichts Zu Verlieren“ noch besser rüber. Wenn man hier die Anlage ordentlich aufdreht, hat man wirklich das Gefühl, mitten im Moshpit zu stehen. In ordentlichem Tempo geht es auch weiter und es gibt kaum Pausen zum Durchatmen.
Doch wer dachte, dass die Jungs von Kärbholz nur Haudraufrock machen, der wird bei Titel 8 eines besseren belehrt. Denn „Dumm Geboren“ beginnt mit einem großartigen Gitarrenintro, wie man es auch von Guns N’ Roses erwarten könnte. Naja und nach knapp einer Minute geht es dann wieder ordentlich vorwärts. Mit Titel 12 „Abschied“ kommt erst mal der Rausschmeißer der ersten CD. Ruhig, rockig und schon fast im Country Stil besingen die Jungs, wie es sich anfühlt, wenn man sich am Grab eines besonderen Menschen verabschiedet. Auch hier bekommt man wieder ein geniales E-Gitarrensolo, was dem Lied wahre Größe verleiht.
Die zweite Scheibe startet wieder mit festem Druck aufs Gaspedal. Bei „Ich Hör Mir Beim Leben Zu“ Auch hier hört man wieder die Einstellung: Niemals aufgeben, immer weiter kämpfen und zusammenhalten. Deswegen steht wahrscheinlich auch auf dem Cover „Achtung lebensbejahende Beatmusik“. Ein musikalischer Leckerbissen ist dann auch noch mal Titel 5 „Kein Rock N Roll“. Dieser Titel beginnt mit Elementen des klassischen Rock ‘n‘ Roll, zwischendurch gibt es dann Ska, Trompetensolo und wie immer ordentlichen Deutschrock. Auch hier ist der letzte Titel, die Nummer 13 – „Lauter“, eine großartige Ballade, bei man einfach lauthals mitsingen muss.
Tja, und wer dann immer noch nicht genug hat. Für den gibt es auf der Bonus DVD spannendes Material. Dazu gehören Einblicke hinter die Kulissen, Interviews, Musikvideos und 8 Livevideos. Auch die Livevideos sind gut produziert und bringen einen sehr nah an das raue Live-Erlebnis, was man bei dieser Band erwartet.
Fazit: Mit Karma: Live von Kärbholz bekommt man eine ordentliche Live CD/DVD Box. Auf den 2 Audio CDs gibt es vor allem deutschsprachigen Turborock, aber auch nette Überraschungen zur Auflockerung und zum Durchschnaufen. Bereits ab den ersten Songs bekommt man ein tolles Livegefühl und wird von der „lebensbejahenden“ Rockmusik angesteckt. Die DVD ist obendrein noch ein netter Bonus für den man sich allerdings etwas Zeit nehmen sollte.
