Herzlich willkommen beim Festivalbericht zum Copenhell Festival 2023. Hier werde ich mich primär auf die Stimmung und weniger auf Setlists der Bands konzentrieren. Viel Spass!

Nach einer entspannten Anreise mit dem Zug, dann kurz in meiner Unterkunft einchecken ging es bequem mit dem Fahrrad gegen 13:00 zum Festivalplatz. Dort etwas anstehen, aber da die meisten ihre Festivalbändchen in den letzten Tagen abgeholt hatten ging es ganz entspannt und schnell von statten. Auf der kleiner Nebenbühne Pandæmonium hörte ich die letzten Takte der einer Band meiner ehemaligen dänischen Heimatstadt Odense. Crown The Beast lieferten mit finsteren Metal einen perfekten Auftakt får das Publikum. Dies war allerdings wegen der extremen Hitze in zwei Gruppen geteilt. Die einen saßen entspannt am Zaun im wenigen Schatten den es gab. Die anderen tobten sich im Nebel beim Staub aus, als ob es kein morgen gebe. Doch der Tag sollte noch lang werden. 14:00 stand für mich der wichtigste Programpunkt des Tages auf der zweitgrößten Bühne auf dem Program. Ville Valo=VV ehemaligen Frontmann gab sich die Ehre auf der Bühne. Ich hatte mich nicht wirklich informiert, was er heute spielen sollte und war um so glücklicher als er immer wieder einer par Original HIM Klassiker ins Programm packte. So gab unter anderem Kracher wie Poison Girl, das mächtige Right Here In My Arms und Wings Of A Butterfly. Spätestens bei Join Me gab es für mich kein Halten mehr. Ich schrie mir meine Seele aus dem Leib und genoß jeden Moment. Seine Band hatte ihren Zenit vor mehr als 20 Jahren und das waren meine Teenagejahre. Gerade weil ich die Band nicht gesehen hatte, war ich einfach nur glücklich. Es gab natürlich auch Hits seines neuen Projekts wie Run Away From The Sun, doch das verblasste im Schatten meiner Lieblingssongs.

Dann folgten Enforcer. Die junge Band aus Schweden die klassischen Posermetal spielte gaben Gas auf der Pandæmonium Bühne. Ich höre die Bands fleissig zu Hause und hab mich echt auf das Konzert gefreut. Allerdings nach den ersten Songs verlor ich etwas die Luft. Es ist schwer zu erklären, aber manche Bands kann ich stundenlang live anhören und bekomme nicht genug und bei anderen Bands geht bei mir irgendwann die Luft aus. Ich denke die Jungs gewinnen noch mehr an Format und werden irgendwann zu Headlinern, aber gegen Ende des Konzerts traf ich mich erst mal auf dem Hang vor den Hauptbühnen zu Essen, chillen und quatschen.

Ja, auch dafür sollte Platz auf so einem Festival sein und das Copenhell gibt viele Möglichkeiten. Bevor der erste große Headliner des Tages auf die Bühne kam vergnügte ich mich erst mal mit Freunden im Biergarten. Dieses Festzelt mit viel Platz bot später die Veranstaltung Open Hell.
Ein sehr spannendes Format bei dem sich ein Festivalbesucher einen Songs aussucht und live in Begleitung einer Band spielt. Ich sage mal die Qualität wahr sehr durchwachsen, aber die Stimmung immer grandios.

Dann ging es zurück auf den Hang zu Clutch gegen 16:00. Auf der Hauptbühne Helviti schmetterten die Stoner Rocker ohne viel Pomp einen Song nach dem anderen. Dabei durften Kuhglocke und Mundharmonika nicht fehlen. Mein persönlicher Höhepunkt des Konzerts war dann Electric Worry. Einfach nur der Hammer. Eine Wahnsinnsenergie, die das Publikum teilweise schlafend auf dem Hang genoß. Die Hitze hatten wirklich einen hohen Preis.

Dann folgten Mötley Crüe gegen 18:00 auf der gleichen Bühne. Die Megastars aus den USA, die durch den Film The Dirt noch mal einen ordentlichen Schub bekamen, hatten hohe Erwartungen zu erfüllen.
Nach einem übertrieben langen Opernintro krachten die feinen Herren auf die Bühne. Für die aktuelle Tour wurde Gitarrist Mick Mars von John 5 ersetzt und der machte seinen Job gut. Es gab eine pompöse Show mit zwei leicht bekleideten Damen, Feuersäulen und tollen Videoinstallation. Natürlich feuerten sie alle Hits raus. Direkt am Anfang gab es Wild Side, Shout At The Devil und später folgte dann auch Dr. Feelgood. Insgesamt schafften die Jungs es echt eine tolle Stimmung zu verbreiten. Aber, ja jetzt kommt das aber, gerade Frontmann Vince Neil musste sich immer wieder Pausen gönnen und so gab es sowohl Instrumentensoli als auch gequatsche, wie man das sonst nur von einem Die Ärzte Konzert kennt um sich über die komplette Konzertzeit zu retten.

Meine Kumpels und ich behielte unsere guten Plätze am Hang und warteten bis Def Lepard auf die Bühne kamen. Und ja Wow! Die Band ist ja eher für Schmuserock bekannt, aber ließ es zwischendurch auch ordentlich krachen. Auch sie nutzten wie Crüe große Videocollagen. Allerdings zogen sie von Anfang bis Ende in einem gemütlichen aber sauberen Tempo durch. So gab es unter anderem Let´s Get Rocked, I Won´t Make Promises und Rocket auf die Ohren. Der Schmusekracher Love And Hate Collide auf der Akustikgitarre durfte aber trotzdem nicht fehlen. Zum Abschluss folgte dann Photograph. Hierbei wurde der tiefgängige Text von Bildern aus der kompletten Bandkarriere begleitet. Alles in allem ein wirklich tolles Konzert, was den Tag fast abgerundet hat. Aber auch nur fast.

Auf der Nebenbühne kamen Parkway Drive. Ich hatte von einem Kollegen den Tipp zur Band bekommen, der meinte, die musst du unbedingt sehen. Naja, dachte ich schauen wir mal. Die Band hat mich von den ersten Takten komplett weggeblasen. Gerade Frontmann Winston McCall glühte nur so vor Energie. Zum Beispiel Soul Bleach sollte man sich zu Hause ein mal anhören. Gegen Ende des Konzerts brachten sie 3 Streicherinnen auf die Bühne, die den Songs noch ein mal etwas Besonderes verliehen. Zwischendurch wurde es mit Feuersäulen noch ein mal richtig heiß.

Jetzt war ich aber auch einfach durch für den Tag. Ich begab mich noch ein mal kurz in den Biergarten wo bei Songs vom Band die Stimmung weiter tobte. Allerdings rief mein Bettchen und so trat ich glücklich den Weg mit dem Fahrrad zur Unterkunft an.

Donnerstag 15.06.23 Schlafen, Schlafen, lange Schlafen. Das war mein ersten Programmpunkt, dann im schönen Kopenhagen erst mal mittag essen und dann in Ruhe auf den Platz.
Heute war die Anreise noch entspannter, auf dem Weg noch schnell ein paar Getränke und Snacks einkaufen, diese dann schnell vor dem Einlass verzehren. Die Preise auf dem Platz haben sich leider echt gewaschen, aber auch das gehört zum Festival dazu.

Als ich auf dem Platz kam, spielten Testament auf der Hauptbühne die letzten Takte. Es schien als ob eine Brachialgewalt über den Platz fegte und das bereits 14:30. Puh, es war kurz bewölkt doch bereits bei der nächsten Band schien die Sonne wieder ohne Gnade.

Ich traf mich nach etwas Chillen auf dem Hang mit meinen Freunden vor der kleinen Pandæmonium Bühne. Dort gab es Sleep Token. Völlig unvoreingenommen und unvorbereitet war ich gespannt. Der Vormann Vessel der englischen Band kam in voller Verkleidung auf die Bühne. Dies war inklusive einer mangaähnlichen Maske. Auch die anderen Bandmitglieder waren bis zur Unkenntlichkeit verkleidet. Nach einem düsteren Intro gab es eine spannenden Mischung aus äußerst melodischen Gesang und finsterem Metal auf die Ohren. Wirklich total spannend und für mich ein Grund diese Band auch öfter mal zu Hause anzuhören. Schon während des schaurig/traurigen Konzerts begaben wir uns aber zur Hauptbühne.

Dort sollte die deutsche Partyband Electric Callboy die Massen zum Beben bringen. Viele Fans hatten sich zur Feier des Tages in 80er Jahre Trainingskleidung und Vokuhilaperrücken geworfen. Und dann rockte der Tekkno Train auch schon mit Vollgas los. Für die meisten Besucher gab es nun kein halten mehr. Die beiden Vorsänger Nico und Kevin peitschten die begeiersten Fans ohne Ende an. Es gab die Hits MC Thunder II (Dancing Like A Ninja) und Spacemen. Immer wieder wurde Stimmung mit Ansagen und Konfettikanonen aufgelockert. Die Mischung aus Techno, Schlager und Metal war etwas speziell und bei mir Sprang der Funke erst so richtig gegen Ende des Konzerts über. Denn hier sprang wirklich das GANZE Publikum auf und ab. Jeps, ich war dann auch nur noch hin und weg. Als Zugabe gab es dann noch den Megakracher We Git The Moves. So jetzt erst mal entspannen, Wasser trinken und sitzen.

Apropos Wasser. Die Veranstalter haben wirklich einen Guten Job geleistet über Gratis Trinkwasserbrunnen aufzustellen. Vor den meisten Konzerten wurde auch daran erinnert. Trinkt ausreichend Wasser! In Verbindung wurde immer zitiert: Denkt daran Wasser zu trinken oder ihr sterbt. Das frei übersetzt ein Zitat der dänischen Band Red Warszawa. Ja, aus einem Spaßlied wurde eine wichtige Botschaft.

Gegen 18:30 folgte auf der Hautbühne die nächste Urgewalt. Gojira liessen es so richtig Krachen. Ich hab die Band das letzte mal vor 10 Jahre als Vorband vom Metallica erlebt. Damals war ich nicht so richtig begeistert, was daran liegen kann, dass bei Metallica die Vorbands stets einen sehr schlechten Sound bekommen. Egal! Ich war offen für alles. Ja, und sie gaben alles. Als wir auf dem Hang ballerte die Double-Base-Drum wie eine Maschinengewehr vor sich hin. Man Verstand den Gesang kaum. Die Fans waren jedoch begeistert und so stieg einen immer größer werdende Staubwolke vor der Hauptbühne auf. Wow. Gab es Flammensäulen die auch sich zu riesigen Rauchringen entwickelten. Das war ein wirklich toller Anblick. Musikalisch wollte auch heute nicht bei mir der Funken überspringen. Aber man kann eben auch nicht alles mögen.

Meine Freunde und ich stellen uns bereits 1 Stunde vor Konzertbeginn vor die kleinere Nebenbühne. Dort kamen Halestorm. Die Vorsängerin Elizabeth Hale ist echt ein Kraftwerk ohne gleichen. Da können sich viele Metalfrontmänner locker mal ne Scheibe abschneiden. Bereits das erste Lied I Miss The Misery haute mich aus den Socken. Sie untermalte die klassischen Rockmusik mit einem kratzenden Gesang, den ich nur bei Tina Turner erlebt hatte. Hui, ich war völlig begeistert und verliebt in die Stimme. Beim zweiten Lied Love Bites (So Do I), bat sich die Mädels im Publikum auf die Schultern zu steigen und liess keinen Zweifel offen, dass Metalfans für Gleichberechtigung sind. Immer wieder wanderten Crowdsurfer an meinem Kopf vorbei. Alles in allem war die Stimmung aber recht entspannt. Es folgten Kracher wie Freak Like Me und Familiar Taste Of Poison. Mich begeisterte vor allem dass die Songs live gespielt wurden. So verlängerte die Band einige Passagen und die Frontfrau gab sich mit großem Drama auf der Bühne ihren Songs hin. Nach knapp einer Stunde war dann der Spaß auch schon wieder vorbei. Wow! Ihr solltest wirklich die Möglichkeit nutzen, die Band auf ihrer aktuellen Tour Lie zu erleben.

Dann sollte der absolute Headlines des Tages folgten. Pantera! Ja ich weiss das Wort habe ich für den heutigen Tag schon mehrfach benutzt. Aber Jaaaa Urgewalt! Es war wirklich eine Brachialgewalt aus Schall die uns nur so um die Ohren flog. Am Anfang des Konzerts stand ich im Infield, aber selbst mir wurde dass dann zu wild und so verkrümelte ich mich zu meinen Freunden auf den Hang. Die Trash Metal Band. Die älter ist als ich, holte noch mal alles aus den Festivalgästen heraus. Den Frontmann Dannie Hart strotzte nur so von Energie. Klassiker wie 5 Minutes Alone und Yesterday Don´t Mean A Shit durften in der Setlist nicht fehlen. Als Erinnerung an die verstorbenen Bandmitglieder, Dimebag Darrel und Vinnie Paul, performen sie den Black Sabbath Klassiker Planet Caravan mit einem kleinen Instrumentenset mit Videos der beiden Herren im Hintergrund. Danach ging es noch mal mit Vollgas weiter mit Walk und Dominion / Hollow und genau Cowboys From Hell. Donnie war so begeistert, dass er mit der Band noch spontan Absprach Use My Third Arm zu spielen. Wirklich ein grandioses Konzert mit Musik, die ich selbst nicht jeden Tag hören würde.

Danach erfolgte für uns der gepflegte Rückzug. Denn auch Tag 3 sollte es in sich haben!

Freitag 16.06.23 Der morgen begann entspannt mit Ausschlafen, danach den Staub des Vortages aushusten (ja das gehört zum Festival dazu) und in Ruhe frühstücken.

Dann ging gefühlt sehr früh auf den Platz zum Århus Symphonieorchester. Das präsentierte mit Jakob Stegmann (einem lokalen Nerd für Computerspiele und Comics) Film- und Spielemusik. So gab das 74 köpfige Orchester Vollgas zu Songs wie The Imperial March, dem Thema vom weissen Hai, Halloween und Terminator. Immer wieder gab es spaßige Einlagen und Hintergrundinfos vom Wirt des Konzerts. Gegen Ende folgte dann eines der ersten Metallstücke, was jemals geschrieben wurde: In der Halle des Bergkönigs von Edvard Grieg. Auch wenn es schon brutal heiß war und erst 12:00 tobten sich die schon zahlreich eingetroffenen Gäste richtig aus. So gab es unter anderem einen Circle Pit aus Haien und kleine Trolle die im Moshpit vor der Bühne schlichen. Ein lustiges, aber geniales Konzept mit toller Akustik.

Weil es so extrem warm war begab ich mich mit meinen Leuten in den nahegelegenen Garten. Dort erst mal Schatten und eines der vielen verschiedenen Getränke genießen.

Gegen 16:00 gaben sich die Finnen von Korpiklaani auf der Hauptbühne die Ehre. Bereits ab den ersten Tönen tobte die Stimmung und die Gäste amüsierten sich prächtig. Ich begab mich zum ersten mal in den Con Bereich, in dem Ausstellungen und Vorträge zu Comics, Spielen und allem was das Nerdherz begehrte, zu finden waren.

Gegen 17:00 gab sich Corey Taylor, Frontmann von Slipknot, für ein Interview dort die Ehre. Er wurde pünktlich von 2 Stormtroopern auf die Bühne eskortiert. Dann gab es einen Sprachtest bei dem er dänische Wörter wiederholen und übersetzen musste. Alle hatten dabei einen großen Spaß. Danach folgte ein Interview über die Nordseite des Künstlers. Ich stand leider zu weit weg und da die Akustik in der überfüllten Halle zu schlecht war, entschloß ich mich wieder nach draußen zu gehen.

Parallel gab es bereits eine Unwetterwarnung mit der Gefahr für Wolkenbruch und Blitze. Ob das so clever von mir war werdet ihr gleich lesen. Der Hang vor den Hauptbühnen wurde wegen der Gefahr von Blitzen bereits gesperrt, doch die meisten vergnügten sich noch mit den Bands. So spielten auf der zweitgrößten Bühne Red Warszawa. Das Dänischen Urgestein, ähnlich zu Knorkator, halfen kurzfristig aus, da meine Lieblinge von Nestor wegen Krankheit nicht kommen konnten. Hier gab es neben einer wie immer sehr wilden und seltsamen Bühnenshow viele Hits. Unter anderem folgten Slå Ihjel (Schlag Tod) und Vi Elsker Pap (Wir lieben Pappe). So langsam zogen dunkle Wolken auf und immer es regnete erst leicht dann immer heftiger während des Konzerts. Die meisten störte das nicht und einige zogen Regenjacke/Ponchos über. Meine Leute und ich freuten uns schon wahnsinnig auf Architects. Wir waren trotz des Regenfrohen Mutes. Zuerst gab es die Bitte der Veranstalter entspannt zu Warten. In ein paar Minuten sollte es losgehen, ein Teil der Gäste suchte sich ein trockenes Plätzchen, doch wir hielten aus! Kurz darauf folgte die Meldung. Das Konzert findet aufgrund von technischer Problemen nicht statt. Gleiches galt für Napalm Death, die kurz darauf spielen sollten. Wir harrten also draußen im Regen aus und gönnte uns eine heiße Tasse Kaffe. Nach einigen Minuten ließ der Regen auch nach und in einem der Festzelte wärmten wir uns wieder auf. Was für ein Tag!.

Die Wolken verzogen sich und das Wetter tat so als ob nie etwas gewesen war! Gegen 20:15 kamen dann wieder nach Zeitplan Skynd auf die Bühne. Das Elektro-Rock-Duo vertont Morde auf einer sehr spannende künstlerische Weise. Der Liveauftritte war mit dramatischen Bewegungen und schrillem Gesang der Sängerin Skynd verziert. Gegen 20:45 begaben wir uns dann zur Hauptbühne um uns gute Plätze für den Headliner Slipknot zu sichern.

Der Platz vor der Bühne war weiterhin gut gefüllt, doch der Hang schien etwas leerer als an den Vortagen zu sein. Gegen 21:30 folgte dann ein langes Intro, der Vorhang fiel und recht langsam kamen die vielen Bandmitglieder auf die Bühne. Die ersten 15 Minuten brauchte ich die totale Reizüberflutung zu verarbeiten. So viele Menschen auf der Bühne und dazu die krasse Polyrhythmik. Einfach grandios. Wir standen innen am Wellenbrecher und der Kessel tobte ohne Ende. Deswegen verschob ich auch der Zaun hinter meinem Kumpel immer weiter nach hinten. Alles fühlte sich trotz der Action sehr sicher an. Es gab neben lustigen Ansagen des Frontmanns wirklich grandiose Stimmung. Gegen Mitte des Konzerts kam natürlich der Megahit Wait And Bleed. Hier gab es wirklich kein halten mehr. Sowohl im Infield als auch hinter uns sprangen alle nur noch auf und ab. Gegen Ende folgten dann auch People = Shit und Surfacing. Ganz zum Schluss durften Quality und Spit It Out. Hier wurde es noch mal richtig wild. Denn es wurden gebeten dass sich alle hinhockten und dann auf Coreys Signal aufsprangen. Grandios! So richtig müde war ich noch nicht und so zog ich mit meiner Crew weiter auf die kleine Nebenbühne zu Three Days Grace. Ich hatte kein Bild vor Augen, wer die Jungs waren. Doch bereits beim ersten Song So Called Life, dachte ich: Ach die sind das. Und so ging es für mich mit Songs The Good Life über Pain und I Hate everything About You weiter. Das vor allem junge Publikum tobte sich noch mal richtig aus. Ab und an zogen auch Crowdsurfer an meinen Ohren vorbei. Beim Rausschmeisser, dem Megahit, Riot sprangen noch ein mal alle ohne Ende und mobilisierten ihre letzten Kräfte. Ich fand das Konzert auch echt super, auch wenn für mich die Musik mehr als Pop als als Metal zählt.

Samstag 17.06.23 Aufwachen zum letzten Tag. Ich wachte recht früh auf und nutzte die Zeit um „Hausaufgaben“ zu machen=Berichtschreiben. Dazu die stinkenden und immer noch nassen Klamotten der letzten Tage ordnen. Der Kumpel bei dem ich übernachte war so nett auch noch Brunch zu machen. Ja ist das noch Metal?! Freundschaft ist Metal.

Die junge dänischen Band Forever Still spielte fröhlich auf der Nebenbühne. Es gab fetten Metal mit großen Gefühlen und einer tollen Gesangsstimme der Frontfrau Maja Shining. Zwischendurch wurden die Songs durch krasse Tempowechsel aufgelockert.

Und dann auf zum Platz gegen 14 Uhr. Schnell noch ein paar überteuerte Bandshirts kaufen und die letzten Takte von Mammoth mit Wolfang Van Halen. Dann erst mal wieder im Sonnenschein am Hang entspannen und lecker Mittagessen, bis sich Billy F Gibbons die Ehre auf der Hauptbühne. Der Gittarist von ZZ Top präsentierte sowohl einige Songs seines Soloprojekts aber auch genialerweise Songs seiner Band. So habe ich mich besonders Gimme All Your Lovin gefreut. Einwirklich grandioses Konzert mit fetten Gitarrenriffs und Bluesrock Einflüssen. Genial ihn mal live zu erleben. Denn Afterburner von ZZ Top war eines der ersten Rock Alben, welches ich als Kind auf Vinyl immer mal wieder vorgespielt bekommen habe.

Nach einer kurzen Runde über den Platz gab es dann großes Kino mit der Band Ghost. Wir hatten uns zum Glück schon zeitig angestellt um gute Plätze zu bekommen. Die Schwedische Metalband um Frontmann Tobias Force präsentierte wirklich eine grandiose Bühnenshow. Doch dazu war der Sound genial, vor allem der Gesang kam sauber rüber. Es gab alle großen Hits wie: Rats (mein persönlicher Favorit), Hunter´s Moon, Mary On A Cross und Square Macabre. Leider war das Konzert nach knapp einer Stunde auch schon wieder zu Ende.

Dann gab es auf der kleineren Nebenbühne Spiritbox. Ich wusste nicht was mich erwarten sollte, doch ein teil meiner Kumpels war total begeistert und mich mitgenommen. Allerdings haben sie mich auch aufgeklärt, dass es heftig abgehen kann wie auf dem gleichen Platz bei Jinjer letztes Jahr. Wow! Die Sängerin Courtney LaPlante strotzte nur so von Energie und Selbstbewusstsein. Jeps und sie ballerte feinen melodischen Gesang gemischt mit tiefen Growlgesang. Hammer!

Ich verdrückte mich zur Mitte des Konzerts um einen guten Spot mit meinen Freunden für den Headlines des Festivals zu finden. Guns n Roses kamen 15 min verspätet auf die Bühne. Wir haben bis zum Beginn des Konzerts gezittert, weil es schon am Nachmittag immer wieder geregnet hatte und auch die Bühne leicht nass war. Slash präsentierte von Anfang bis Ende ohne Nachlass sein virtuoses Gitarrenspiel. Axl Rose brauchte die ersten 30 min seiner Stimme einzufahren und gegen Mitte des Konzerts zog er sich etwas zurück und ließ seinen Bandkollegen mehr Platz. Ich hab die Jungs bereits 2028 mal in Odense live gesehen. Ja, ich war begeistert, aber zu dem Zeitpunkt mehr von Flashs Leistung als Axl, der sich damals eher auch das Konzert quälte. 2018 hatte ich echt Bedenken um Axls Stimme das Konzert durchhält. Doch nicht 2023 auf dem Copenhell Festival! Nach ca. 2/3 des Konzerts ballerte Axl alles aus seiner Stimme raus. Bei den hohen Tönen wurde er teilweise von der Hintergrundsängerin und Instrumenten abgelöst. Doch er rockte! Wenn ihr jetzt fragt welche Hits haben sie gespielt! Dann ist die Antwort ALLE! Das Konzert dauerte über 3 Stunden und sie schafften es echt die Energie aufrecht zu erhalten. Meine persönlichen Höhepunkte waren Civil War, bei em es an zu regnen anfing. Aber auch fand grandios das der Coversong Knocking Heaven´s Door gespielt wurde und und auch Live And Let Die aus James Bond kam. Aber wie gesagt es kamen alle großen Hits. Ich lächelte vor Freude über beide Ohren und fühlte mich wirklich am Leben!

Fazit: Das Copenhell 2023 war wirklich ein grandioses Festival bei dem ich meinen musikalischen Horizont erweitern konnte und alte Bekannte wieder (sowohl auf der Bühne als auch im Publikum). Auch wenn sich viele aufregen. Das Konzept Festival beinhaltet dass es auch mal nach Urin riecht, dass es voll werden kann und, ja, leider kostet alles (viel) Geld. Ich freue mich bereits auf die Auflage in 2024!

 

Copenhell Festival 2023 – Fotogalerie

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