Hinter dem Projekt The Dark Tenor steckt Billy Andrews aus Österreich. Da man sich im Crossoverbereich bewegt, kann man sich auf ungewöhnliche Versionen aus bekannten Beethoven oder anderen klassischen Komponisten und Popmusik freuen. Insbesondere auf die stimmungsvolle Inszenierung des Tenors wurde Wert gelegt.
Der Einstieg gelingt mit „Indestructible“ sehr melodiös, während es im Anschluss nochmal kraftvoller wird. Gemeinsam mit Eklipse wurde „Rise“ eingespielt. Ein Mutmachsong, der direkt in die Gehörgänge geht. Der nächste Beitrag ist das wohl bekannteste Stück von Beethoven. Die „Freude schöner Götterfunken“ ist längt ein Kulturgut. Da wirken die neuen Strophen anfangs befremdlich, aber dieses Gefühl verändert sich nach mehreren Hördurchläufen. Absolut radiotauglich und als Vorabsingle gut gewählt, denn hier dürfte sich eine breitere Fanbase bilden. „Nessun Dorma“ ist wohl eins der epischen Stücke, an denen sich bereits viele Musiker versucht haben. So gibt es auch eine Manowar Version, die diese unglaubliche Komposition in den Metalbereich übersetzen wollte. Bei The Dark Tenor wird sich nicht weit vom Original entfernt, was dem Stück den nötigen Epos erhält und nicht in eine klischeehafte Coverversion abgleitet.
„Paradox“ bringt dann wieder die ursprüngliche Mission des Projekts auf den Punkt. Klassische Klänge mit Breakbeats im Mid Tempo erschaffen ein Crossover, das ruhig noch etwas mutiger hätte sein können. Ob man sich mit dem Cover „Last Resort“ tatsächlich einen Gefallen getan hat, wird die Zeit zeigen. Es fehlt leider an der positiven Aggression, die dieser Track einfach braucht, daran ändert leider auch nicht das leidenschaftliche Orchester nichts. Deutlich besser passt „Call On Me“, hier kann Billy durch seine klassische Gesangsausbildung glänzen.
Album X lohnt sich für Neueinsteiger, denn hier wird dem bisherigen Schaffen des Dark Tenors Rechung getragen. Ein guter Querschnitt der einzelnen Alben, die ihre Quintessenz in „Album X“ finden. Für Freunde von ungewöhnlichem Crossover und Klassikfans, die altbekannte Kompositionen in einem zeitgemäßen Gewand erleben möchten.
