Seit 2010 gibt es mittlerweile Mollllust. Das Ensemble wurde von Sopranistin und Pianistin Janika Groß sowie Gitarrist und Sänger Frank Schumacher gegründet. Ihrem Stilmix aus klassischer Musik und Heavy Metal Elementen ist die Band immer treu geblieben und konnte durch einige Live-Auftritte, unter anderem beim WGT in Leipzig, ihre Fanbase immer weiter ausbauen. Mit „Mother Universe“ steht nun ein Konzeptalbum in den Startlöchern, das den Anspruch vertritt unserem Sonnensystem einen Soundtrack zu verleihen.

Eine kleine Overtüre und dann beginnt das Epos mit „Sun“. Ein kraftvoller Track, der insbesondere durch die eindrucksvolle Stimme von Janika punkten kann. Das Gerüst dieses Beitrags bilden die Streicher, die sich mit der E-Gitarre ein hörenswertes Duell liefern. Deutlich härter zeigt sich „Saturn“. Ein Brecher, der neben der harten Instrumentalisierung auch ein packendes Duett zu bieten hat. Dieser überraschende Song spielt gekonnt mit der Schnell-/Langsamtechnik und erschafft dadurch eine getragene Atmosphäre, die den Zuhörer in jeder Minute fordert. Mit opulenten Klängen wird der Albumkäufer auf der „Venus“ begrüßt. Eine angenehme Mid-Tempo Nummer, die sicher den möglichen Bewohnern dieses Planeten auch gefallen dürfte. Mit sanften Harfenklängen landen wir auf unserem Heimatplanten. „Earth“ kann durch kristallklaren Gesang und einer dramatischen Steigerung des Tempos überzeugen. „Mars“ ist der härteste Track des gesamten Albums und kommt mit einem düsteren Soundgewand daher, sicher keine leichte Kost, aber vielleicht genau deshalb ein absoluter Geheimtipp, den man auch mehrmals genießen kann. Eine verspielte Melodie und traumhafte Vocals verschaffen
„Moon“ die passende Atmosphäre. Der perfekte Soundtrack zu einer sternklaren Nacht. Etwas Zeit sollte man sich für dieses Album einplanen, um den gesamten künstlerischen Anspruch verstehen zu können.

Die Tracks werden nicht durch Pausen unterbrochen, sondern durch Passagen miteinander verbunden, was die Zusammenhänge im Sonnensystem noch deutlicher machen soll. „Uranus“ mausert sich mit zunehmender Spielzeit zu einem kleinen Diamanten. Die Lyrics sind perfekt auf die musikalische Untermalung angepasst und erzeugen eine angenehme Oper-Stimmung. Ehe der „Cosmic Epilog“ dieses Opus beschließt, wird noch der „Pluto“ besungen und ein würdiges Ende gefunden.

Fazit: Molllust können auch auf „Mother Universe“ ihren Weg fortsetzen. Die Kompositionen sind anspruchsvoll und überzeugen durch die opulente Umsetzung. Man darf sich bereits heute auf die Live-Konzerte freuen, da sich Tracks wie „Earth“ oder „Venus“ hervorragend auf den Bühnen der Republik entwickeln dürften. Das Genre des Opera Metals hat damit ein Highlight Album mehr.

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