Tarja_Colours In The Dark_Standard Edition_0208723ERE Nach ihrer Abkehr von Nightwish entwickelte sich Tarja Turunen stetig weiter, was letztendlich in ihrem neuem Album Colours in the Dark gipfelt.

Mit Colours in the dark legt Tarja ihr bisher ausgereiftestes Werk vor. Sicher keine einfache Kost, was man bereits beim ersten Track „Victim of Ritual 1“ bemerkt.

Ungewöhnliche Gesangspassagen wechseln sich mit harten Gitarren und einer Ohrwurm verdächtigen Melodie ab. „500 letters“ beginnt ruhig und fast flüsternd, steigert sich im Laufe des Songs aber deutlich und zeigt wofür Tarja steht. Harte Gitarrenriffs und die zerbrechliche Stimme, die jede Opernsängerin blass werden lässt. 

Lucid dreamer“  ist eine sanfte Ballade, die Tarja’s Fans lieben werden, für alle anderen ist es eine neue Art des klassischen Liebesliedes. Es ist eines der längsten Stücke auf diesem Album und fühlt sich wie eine Achterbahnfahrt an. Leichtere Kost erwartet den Zuhörer dann mit „Never enough“, leicht beschwingt mit der unverwechselbaren Stimme, zündet dieser Song sofort und sollte der Hit des Albums werden.  „Mystique Voyage“ macht seinem Namen alle Ehre, verstörend und zugleich hymnisch, sehr ungewohnt, aber deshalb auf jeden Fall ein Geheimtipp. „Darkness“  kommt schwer und düster daher, ein wenig Farbe und damit Wärme bringt Tarja durch ihre Stimme hinein, die sich ungewohnt ängstlich anhört. Ein guter Metalsong mit mittlerem Tempo. Die Verzerrungen der Stimme führen den Hörer in eine finstere Welt, in der man hilflos ausgeliefert ist. 

 

Insgesamt 4 Songs knacken die magische 7 Minuten Grenze, eins davon ist „Delieverance“, das bombastisch mit Posaunen beginnt und sein Tempo langsam steigert. Man bekommt das Gefühl, das dieser Song auch in edler Opernhaus-Atmosphäre aufgeführt werden könnte, sehr gelungen mit der passenden Portion Härte.  Noch härter ist ohne Zweifel „Neverlight“, das auch von großen Metal-Ikonen geschrieben worden sein hätte können. Das Gitarren-Riff bohrt sich sofort in die Gehörgänge, als dann Tarja mit ihrer unglaublich kraftvollen Stimme dazu stößt, ist eine neue Hymne geboren. Man muss s einfach hören. „Until Silence“  ist einer der ruhigsten Songs des Albums, bei dem sich die Stimme von Tarja vollkommen entfalten kann. Tarja zeigt, was in ihr steckt. „Medusa“ist mit über 8 Minuten das längste Stück des Albums und zeigt Tarjas Leidenschaft zu langen, epischen Werken. Gleichzeitig ist dieses Epos das letzte Stück dieses Albums. Das Tempo steigert sich langsam, ehe Tarja mit voller Kraft einsteigt und selbst Engel würden ehrfürchtig zuhören.  Aber Tarja ist nicht alleine bei diesem Track und hat sich mit Justin Furstenfeld von der Band „Blue October“ stimmgewaltige Unterstützung  geholt, ein Duett, das ununterbrochen Gänsehaut zaubert.

 

Fazit:  „Colours in the Dark“ schafft den Spagat zwischen düsteren Klängen und warmen Gesang. Es ist jedoch kein leichtes Album, genug Zeit und mehrere Durchläufe sollte man diesem Werk also genehmigen. Wenn man diese Zeit investiert, wird man mit hymnischen Klängen und ausgereiften Song Strukturen überzeugt und begeistert werden.

Werbung