Rezension: Tarja – Act II Nach Eins kommt Zwei, dieser Logik ergibt sich auch die Ausnahmesängerin Tarja. Nach ihrer gefeierten Live-DVD „Act I“ folgt nun „Act II“. Eine Besonderheit dieser Veröffentlichung ist das zahlreiche Bonusmaterial, das sicher nicht nur Die-Hard Fans gefallen wird. Wer die Solokarriere von Tarja bisher kaum verfolgte, bekommt hier einen umfassenden Überblick, wie sich die Sopransängerin in den letzten Jahren verändert hat.

Ein absolutes Highlight ist das erste von insgesamt 2 Konzerten auf dieser DVD. Als krasser Gegensatz zu den „The shadow shows“, die Tarja 7,5mal um den Globus führte, wird ein intimes Live-Set in den Räumlichkeiten der „Metropolis Studios“ in London einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hier spürt man das gewohnte Knistern, das diese Sängerin derart erfolgreich macht. Für den direkten Kontrast sorgt im Anschluss das gewohnt opulente Konzert in Mailand. Startend mit „No bitter end“, spürt man bereits beim ersten Takt die unglaubliche Beziehung zwischen der Künstlerin und ihrem Publikum. Atemberaubend ist, neben der Stimmgewalt, auch die Produktion dieser DVD. Deutlich satter kommen die Farben daher, plötzliche Cuts sorgen für Abwechslungen und auch das Spiel zwischen Schwarz/Weiß und Farbe scheint das Team hervorragend zu beherrschen. Während die Show immer mehr an Fahrt aufnimmt, desto frenetischer sind die Reaktionen in der Konzerthalle. Unterbrochen werden die Live-Bilder von Musikvideo-Sequenzen der einzelnen Tracks. Ein wirklich unterhaltsames Unterfangen, das man sich passend zum Wochenausklang gönnen sollte. Gänsehaut pur wird dem geneigten Zuhörer beim Medley „Tutankhamen – Ever Dream – The Riddler – Slaying the Dreamer“ geschenkt. Tarja kann es immer noch und es klingt genauso kraftvoll wie vor vielen Jahren. Diese Erfahrung ist für den einen Teil des Auditoriums eine Zeitreise, für den anderen eine völlig neue Welt, die sich eröffnet. „Innocence“ läutet dann sanft die letzte Runde ein, die sich mit „Die Alive“ und dem unsterblichen „Until My Last Breath“ sehr kraftvoll äußert.

Fazit: Live-DVDs sind oftmals eher eine Enttäuschung, da die Stimmung leider nicht immer gelungen auf die Silberscheiben gebannt werden kann. Im Fall von „Act II“ kann man jedoch beruhigt Entwarnung geben. Hier stimmen sowohl der Mix, als auch die Setlist mit den hohen Erwartungen der Fans überein. Abgerundet wird diese Zusammenstellung mit 2 Fotogalerien, die auch unveröffentlichtes Material zeigen und einem Interview mit der Sängerin samt Band. Ein absoluter Geheimtipp um das Wochenende episch zu beginnen.  

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