scorpions blackout Die Scorpions gibt es mittlerweile seit 50 Jahren – 5 Jahrzehnte ist selbst in meinem Alter immer noch abstrakt für eine Band. Ob man die Scorpions jetzt hasst oder liebt – es führt kein Weg an ihnen vorbei. Das dachten sich die Jungs auch und deswegen wurden ihre alten Alben noch mal fleißig remastert und mit viel Bonusmaterial ausgestattet. Ich hatte nur ein großes Problem: Welche 3 dieser grandiosen Neuauflagen sollte ich mir vornehmen? Hier kommt die Rezension zu Blackout und einen der wichtigsten Gründe dafür.

Artwork: Das achte Studioalbum der Band wurde mit einem grandiosen Cover mit Inspiration von Gottfried Helnwein ausgestattet. Die Vorlage für das Cover war ein Selbstporträt des Künstlers. Seine Bildidee wurde im Video von „No One Like You“ verwendet und für das Artwork des Covers verwendet. Das Aufklapp-Digipack macht einen schönen und soliden Eindruck. Das Booklet beinhaltet ein paar Hintergrundinfos zum Album, die Songtexte und ein paar Fotos der Band aus der damaligen Zeit.

Tonqualität: Die ersten Songs der remasterten CD sind wirklich fett. Leider kommt „Dynamite“ sehr dünn rüber. Die DVD mit dem Konzert von 1983 in Dortmund ist leider in der Originalqualität der Zeit und nicht mit beispielsweise den letzten remasterten Queen DVDs zu vergleichen. Dennoch ein ganz netter Bonus zur CD.

Musik: „Blackout“ ist der Opener des Albums und gleichzeitig der Titelsong – ein absoluter Kracher. Bereits die ersten Töne hämmern aus den Lautsprechern und stimmen einen auf klassischen Rock ein. Auch das darauf folgende „Can’t Live Without You“ ist einfach nur genial. Hier muss man einfach noch einmal den Lautstärkeregler nach oben drehen und das Drücken im Gesicht genießen. Der dritte Hammer im Bunde ist „No One Like You“. Auch hier gibt es feinsten Gitarrenrock, der an die großen Zeiten des Poserrock erinnert. Hier kann man die amerikanischen Einflüsse der Band heraushören, die für ihren Welterfolg verantwortlich sind. Nach diesem Hattrick wird es leider mit „You Give Me All I Need“ etwas schwächer. Der Song ist weder ein richtiger Rockkracher noch eine Ballade und haut mich deshalb nicht vom Hocker. Titel 6 „Dynamite“ ist neben „Blackout“ einer der beiden Schmuckstücke des Albums. Leider kommt der Sound nicht so fett rüber wie beim Opener der CD. Auch die folgenden Songs sind das Anhören wert. Die letzten 4 Titel sind Bonustracks, wobei ich von der Demoversion von „Blackout“ schwer begeistert war. Hier scheint die Gitarre noch wilder als in der finalen Version. Wahrscheinlich wurde die Gitarre in der Endversion gezähmt, um den Sänger Klaus Meine nicht zu sehr in den Schatten zu stellen.

Die Bonus DVD beinhaltet ein Konzert der Band 1983 in Dortmund, 2 Musikvideos und eine Dokumentation über des Albums. Das Konzert ist ganz nett anzusehen, aber bei mir springt der Funken nicht so richtig über. Das restliche Material der DVD ist schmückendes Beiwerk.

Fazit: Das Album Blackout der Scorpions ist in der Neuauflage ein absoluter Tipp für den Weihnachtsmann. Das mehr als 30 Jahre alte Album ist ein absoluter Kracher. Besonders die ersten 3 Titel des Albums sind perfekt remastert und drücken einen beim Hören ganz tief ins Sofa. Das Album war auch ein wichtiger Meilenstein für die Band, denn wegen Stimmproblemen von Klaus Meine war es unklar, ob es überhaupt fertig werden sollte. Ich bin froh, dass Klaus Meine mit erholter Stimme zurück kehrte und den Hit „Blackout“ noch beisteuerte. Alleine dieser Titel ist die Anschaffung des Albums wert.

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