Das Konzert von Psyched Up Janis am heutigen Abend war seit Monaten ausverkauft. Psych Up Janis (die dänische Grunge Legende) hatte sich vor kurzem erst wieder zusammen gefunden und wollte dem Publikum deutlich einheizen.
Als wir gegen 19:30 im Großen Vega (Store Vega) ankamen war ich aber etwas verwundert. So leer hatte ich das Vega noch nie gesehen, aber es sollten ja auch erst mal noch zwei Vorbands kommen.

Gegen kurz nach 20:00 kamen Viva Vertigo auf die Bühne. Die dänische Band präsentierte eine spannende Mischung zwischen The Cure und Pink Floyd. Es gab immer wieder tolle Gesangseinlagen von Frontmann Simon Beck untermalt von tollen Klangteppichen. Der Keyboarder wirkte etwas lustlos, doch die anderen Bandmitglieder gaben ordentlich Gas. Für die beiden letzten Lieder kam Johan Olsen auf die Bühne. Das Multitalent kennt man vor allem als Frontmann von Magtens Korridorer. Doch er kann viel mehr, so ist er unter anderem Forscher in Proteinkristallographie, hat Kinderbücher über die Welt geschrieben und wirkt regelmässig bei Podcasts mit. Doch zurück zum Thema. Er beim düsteren Kracher Sound Of Steel kräftig mit und als Rausschmeisser gab es dann ihr erstes dänisches Lied der Band: Alle Vil Til Månen (Alle wollen zum Mond).

Nach einer kurzen Umbaupause kamen dann The Courettes auf die Bühne. Hier ging es direkt etwas forscher zur Sache. So gaben die beiden dänischen Herren mit ihrer Frontfrau Flávia aus Brasilien direkt Vollgas. Die Band begeisterte mit einer Tarantino-artigen Mischung aus Beat und Surferrock. Dazu gab es eine sehr eigenwillige und sportliche Bühnenshow. Das Publikum dankte es ihnen mit ordentlichen Mittanzen und -feiern. Mich begeisterte vor allem der Kracher Shake. Gegen Ende, des gefühlt viel zu kurzen Konzerts, wanderte die Frontfrau dann auch noch mit der Gitarre durchs Publikum. In der Zwischenzeit hatte sich das Vega nun ordentlich gefühlt. Der Saal war nun bereit für den Headliner.

Psyched Up Janis kamen voller Energie in Rauchschwaden mit Stroboskoplicht auf die Bühne. Davor wurde man bereits durch Schilder im Treppenaufgang gewarnt, aber es war doch viel mehr als ich erwartet hatte. Dahinter können sich The Prodigy verstecken. Als Opener gab es Dying Flame. Der Song geht verspielt los setzt aber schnell mit schrammenden Gitarren und Bass fort. Somit wussten alle was und die nächsten 90 Minuten erwarten sollte. Immer wieder ballerten Strobskopblitze durch den bis zum Anschlag gefüllten Saal. Als Fotograf war das etwas nervig, aber die Fans waren sichtlich begeistert und sprangen wie verrückt herum. Direkt darauf folgte Tanked And Gone, welches noch mal eine Runde härter und schneller war. Zwischendurch kamen immer wieder kreischende Gitarrenriffs. Hammer! Im gleichen Stil ging es mit Modest Us weiter. Hier fiel mir zum ersten mal auf, die Band kein Backdrop hatte sondern die raue Bühnenrückseite vom Vega zu sehen war. Das paste einfach perfekt zur restlichen Grunge-Show. Etwas später beim Hit Hopefully, sang der ganze Saal „…everything better tonight…“ mit. Strange Birds war dann schon wieder etwas schaurig traurig, aber genial. Zwischendurch gab es extrem viele Crowdsurfer und um ehrlich zu sein wurde mir das Ende des Konzerts etwas zu monoton. Die Zugaben inklusive dem Rauswerfer I Died In My Teens war dann aber der absolute Hammer.

Fazit: Was für ein grandioser Abend im Vega. Hammer Hauptact mit Psyched Up Janis, der mich in die 90er als Blüte der Grungezeit zurück versetzt hat und deren Lichtshow mich an The Prodigy erinnert hat. Gab es auch auch zwei phantastische Vorbands, die meinen Bandhorizont deutlich erweitert haben. Also nicht zögern, wenn eine der Bands mal in eurer Nähe spielt!

 

Werbung