In den dunklen finnischen Wäldern scheint eine besonders kreative Atmosphäre zu herrschen. Anders wäre die unglaubliche Ausnahmestellung der härteren, nordischen Musik in der schwarzen Szene nicht zu erklären. Grave Pleasures sind eine Old-School Rockband, die sicher auch David Bowie gefallen hätte.
„Infatuation Overkill“ klingt wie ein Track, der zur Blütezeit der New-Wave entstanden sein könnte. Eine einprägsame Melodie und die etwas verträumte Stimme des Sängers McNerney verleihen diesem Beitrag die Aura der Zeitlosigkeit. Beschwingt geht es mit „Doomsday Rainbows“ direkt im Anschluss weiter. Hier fühlt man sich in die Zeiten des Londoner Underground zurückversetzt. Eine echte Kreativbombe, der man sich kaum entziehen kann. Ein gut durchdachter Text und die typische Post-Punk Attitüde sind die Kennzeichen von „Be My Hiroshima“. Ein kurzweiliger Song, den man immer wieder hören kann. Experimentell mit einem Schuss Apokalypse, so könnte man wohl am Passendsten „Mind Intruder“ beschreiben. Irgendwo zwischen „The Cure“ und David Bowie zeigt die Band hier ihre gesamte Kreativität. Die Wurzeln von „Grave pleasures“ kann man bei „Laughing Abyss“ bewundern. Hier regiert der Old-School Goth-Rock, der einige Bands bereits unsterblich gemacht hat. Für lange Tanznächte wurde „Falling For An Atom Bomb“ geschrieben. Hier spürt der geneigte CD-Hörer schon die typische Club-Atmosphäre. Diese Band kennt anscheinend nur das Vollgas. „Deadenders“ kommt so saftig aus den Boxen, wie man es lange nicht mehr gehört hat. Dieser Track ist die perfekte Werbung für einen Live-Gig. „Haunted Afterlife“ steigert diese Stimmung nochmals, ehe diese CD beendet wird. Ein großartiges Outro, dass dieser Band eine Menge neuer Fans bescheren sollte.
Fazit: Hausgemachte, ehrliche Rockmusik, die ihre Vorbilder in den frühen Goth-Rock Bands findet. „Grave Pleasures“ verbinden Moderne mit den Ursprüngen der harten Klänge. „Motherblood“ ist eine Hommage an die Glanzzeiten dieser Epoche und daher den Kauf absolut wert.