Rezension: Derek Smalls - Smalls ChangeDerek Smalls (früherer Bassist von Spinal Tap) meldet sich mit seiner alten Band unter neuem Namen mit dem Debutalbum „Smalls Change (Meditations Upon Ageing)“ zurück. Die wichtigste Bemerkung zum Album ist, dass man beim Hören viel Selbstironie und Augenzwinkern braucht. Die Scheibe ist nämlich ein Konzeptalbum über älter werden bzw. alt sein.

Artwork: Mein Album kam im schönen Digipack aus matter bedruckter Pappe. Auf dem Cover sieht man Derek Smalls mit aufgerissenen Augen und bekümmerndem Blick. Auf der Rückseite die Songtitel und nochmals Derek. Auf seinem T-Shirt ein fetter Aufdruck „Death Kills“. Im Booklet die Songtexte und weitere Bilder des Meisters.

Tonqualität: Die CD ist absolut sauber abgemischt. Gesang und Instrumente kommen bombastisch rüber und bilden eine gesunde Mischung ohne zu Klangbrei zu verschmelzen oder steril zu klingen.

Musik: Das Intro Operture ist ein gesprochener Text der von Stark Trek ähnlichen, sphärischen Klängen untermalt ist. Die ersten Worte „Age ist just a number…“ sagt wohl am besten was uns gleich erwartet. Das darauf folgende Rock N Roll Transplant ist ein klassisches Rockstück. Langsamer, behäbiger Gesang, eine Hammond-(Schweine)-Orgel und schrille Gitarren. Das Stück geht gut ins Ohr und könnte auch aus der Feder von Alice Cooper stammen. Danach folgt Butt Call, hier wir der Song selbstironisch ständig vom früher bekannten Handyklackern gestört. Ich meine das Geräusch, dass Lautsprecher gemacht haben, wenn alte Handys zu nahe daran lagen. Das Lied ist eine langsame rockige Ballade an den Butt Call. Smalls Change beginnt mit einem gigantischen klassischen Orchester, dann folgt ein Piano und gesprochener Gesang. Hier fühle ich mich angenehm an die Rocky Horror Picture Show erinnert. Ein Song herrlich zum träumen und durchatmen. Nr 5 lebt – Denn der Titel Memo To Willie ist herrlich ruppig. Der Rhythmus klingt nach Off-beat, dazu kommen eingeworfenen Piano und Gitarren Akkorde. Etwas polarisierend ist hier nur Dereks etwas langgezogenen Gesang im Refrain. Mit Getting Old legt die Band noch eine Schippe drauf. Hier bekommt man das Gefühl, dass die Muppet Band lebendig geworden ist und genau – Eine Ode an das Alter singt. Complete Faith ist dann etwas komplett anderes. Die Musik des Titels erinnert an einen James-Bond-Titelsong, naja und der der Gesang ist eben Dereks Gesang, den man vom restlichen Album kennt.
Als Anspieltipp möchte ich noch Titel 10 hervorheben. Bei diesem Song gibt die Band absolut Vollgas. Die Elektro-Rocknummer klingt fast wie ein Getriebeschaden und ist eine herrliche Aufsummierung des Rock `n Roll Lebens.
Als Rausschmeisser When Man Did Rock ist dann noch mal musikalisch ein Kracher und mit 9 Minuten Spielzeit echt der Hammer. Das Lied ist ind verschiedene Abschnitte aufgeteilt und ist noch ein mal bis zum Rand mit Ironie gefüllt. Eine Hymne an die Dinosaurier.

Fazit: Derek Smalls Album Smalls Changes ist eine absolut positive Überraschung. Das Konzeptalbum des ehemaligen Spinal Tap Bassistenten über das Altern strotzt nur so vor Humor und klassischen Rockelementen. Ausschnitte einzelner Songs können schnell nervig klingen doch das große Gesamtbild ist einfach genial. Für Fans des 80er Jahre Rocks ein absoluter Kauftipp.

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