Ewigeis_Dark_Easter_2016-07 Das Dark Easter Metal Meeting 2016 in München lockte am Ostersonntag Fans des Dark-, Doom-, Death- und Black-Metal nach München.

Es war wieder mal so ein Tag, an dem sich Münchens Taxifahrer wundern, warum mittags so viel langhaarige schwarzgekleidete Menschen unterwegs sind.

Ab 14 Uhr stand schon eine Schlange vor den Toren des Backstage und wartete ungeduldig darauf, aufs Gelände gelassen zu werden.

Kurz vor halb drei war es dann soweit. Fans aus vielen Teilen Europas (Schweiz, Niederlande, Polen, Allgäu, etc.) sind gekommen, um ein besinnliches Osterfest mit der schwarzen Familie zu feiern. Genauso international ging es auch auf den Bühnen zu.

Anfangs war der Wettergott uns allen noch wohlgesonnen. Wenn Engel reisen, lacht der Himmel. Abends ergoss sich dann aber ein Schauer über München, so dass man froh war, dass das Dark Easter kein Open-Air-Festival ist. Es waren wohl doch nicht so viele Engel unterwegs wie gedacht. Die Wege auf dem Gelände sind aber kurz und die Merchandise-Stände konnten wegen Überdachung auch trockenen Fußes erkundet werden.

Alle drei Bühnen des Backstage wurden bespielt: Club, Halle und Werk. Die Hauptacts spielten zeitversetzt in der Halle und im Werk, so dass die Zuschauer sehr gut zwischen den Bühnen hin und herpendeln konnte ohne viel zu verpassen. Ich beschränkte mich nach SEAR BLISS auf die Auftritte im Werk.

Aber schön der Reihe nach:

Den AuftaEwigeis_Dark_Easter_2016-01 kt machten die Münchner EWIGEIS auf der kleinsten Bühne im Club. Zu so früher Stunde war der Club schon voll, da zu diesem Zeitpunkt keine andere Band parallel spielte. Der dritte Mann ließ seine Bandkollegen erstmal arbeiten und kam dann eisenbepackt auf die Bühne. Hat dann aber seine ganze Energie ins Mikro gekrächzt. Schöner Mid-Tempo Black Metal.

Saille_Dark_Easter_2016-01 Die Belgier von SAILLE machten den Auftakt auf der zweiten Bühne in der Halle. Hier war die Bude dann schon so brechend voll, dass man sich Richtung Ausgang durchkämpfen musste, wenn man sich auf dem Gelände ein bisschen umsehen wollte bei Tageslicht. Vor dem Werk warteten dann schon weitere Fans auf den Einlass zur dritten Bühne. Dort konnten wir dann die Zeit nutzen und netten Leuten, die zum ersten Mal im Backstage waren, mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Sear_Bliss_Dark_Easter_2016-01 Im Werk zeigten dann SEAR BLISS aus Ungarn, dass Posaunen auch Metal sind. Nach zwei Liedern wurde der Blechbläser würdig mit „Welcome the Brass“ angekündigt und blies ab da seine Metal-Akzente auf der Bühne. Leider ging der Blechsound etwas unter, was aber vielleicht nur an der Tontechnik lag. Zum 20-jährigen Jubiläum ihres Debüts spielten SEAR BLISS das Album „Phantoms“ in voller Länge.

Bölzer_Dark_Easter_2016-01 Der Sänger von BÖLZER, optisch eine Mischung aus jungem Hetfield und Lemmy, räucherte erstmal die Bühne mit Weihrauch ein. Kreislauftechnisch weckte das böse Erinnerungen an Kirchenbesuche in der Kindheit und war schon für ein paar Fans und Fotografen grenzwertig, mich eingeschlossen. Mit Herzrasen und Schwindel ging es dann in den Graben und dann hieß es warten auf einen unbenebelten Blick auf die Schweizer Band. Die Jungs hämmerten den Rauch dann aber weg und bewiesen, dass man auch nur zu Zweit richtig guten Death/Black Metal machen kann. Die Überraschung des Abends.

God_Dethroned_Dark_Easter_2016-01 Die Holländer GOD DETHRONED ließen es im Werk zum richtig krachen. Double-Bass und Blast-Beats schossen durch den Raum. Auf die unausweichliche Frage ans Publikum, ob sie altes oder neues Zeug spielen sollten, was die Antwort klar. Das Publikum will die alten Schätzchen hören, bei denen sie mitsingen können. Was denn sonst.

Rotting_Christ_Dark_Easter_2016-01 Bei ROTTING CHRIST kochte das Werk dann fast über. Die Griechen hatten ihr neues Album „Rituals“ im Gepäck. Frontmann Sakis Tolis und seine Jungs sind live sowieso ein echtes Powerpaket und konnten das Publikum dementsprechend mitreißen – Moshpit inklusive.

My_Dying_Bride_Dark_Easter_2016-01 Für den Headliner MY DYING BRIDE war München der Auftakt ihrer „Feel the Misery“-Tour. Der charismatische Frontmann Aaron Stainthorpe bewegte sich elegant theatralisch mit weißem Hemd und Krawatte über die Bühne. Nach den lauten ROTTING CHRIST boten die Doom-Metal-Legenden aus Halifax/England ein Kontrastprogramm. Mystisch klingender Geigensound, düstere Riffs und ein Gesang, dem Leid und Schmerz innewohnten – die Meister des Doom Metal sind wieder auf Tour.

Nach einem langen Tag bleibt das Fazit: Schön wars und nächstes Jahr wird sicher noch schöner!

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