Saltatio Mortis - Zirkus Zeitgeist - Ohne Strom und Stecker Die Spielleute von Saltatio Mortis legen nach ihrem Riesenerfolg des Albums „Zirkus Zeitgeist“ mit einer Akustik-CD nach. Unter dem Motto „Ohne Strom und Stecker“ bekommen die Songs des letzten Albums einen völlig neuen Anstrich, als Bonus finden sich ebenfalls einige Weihnachtssongs auf dieser CD, natürlich in bester Saltatio Mortis Manier.

Mit „Wo sind die Clowns“ startet dieses vorweihnachtliche Album. Durch die sanften Töne gewinnt der Song nochmal an Tiefe und Ausdruckskraft. Ganz andere Töne werden mit „Willkommen in der Weihnachtszeit“ angeschlagen. Der Track überrascht durch Reggae-Klänge, die entspannter kaum sein könnten. Anklagend wird es dann im Anschluss mit „Nachts weinen die Soldaten“. Dieser Song ist leider immer noch aktuell und trifft in der neuen Version genau ins Herz. „Des Bänkers neue Kleider“ beginnt mit sanften Piano-Klängen, ehe die Gitarren dem Track die nötige Geschwindigkeit verleiht. Hier wird der Fokus klar auf die Lyrics gelegt, die auch eindrucksvoll beim Zuhörer ankommen. Im Original ist „Wir sind Papst“ ein eher schnelles Stück, die Akustik-Version überrascht durch leise Lounge-Klänge, die dem Song eine ganz neue Bedeutung verleihen. Beschwingter zeigt man sich mit „Geradeaus“. Ein guter-Laune Song, dem man immer gern hören möchte. Das „Trinklied“ dürfte der passende Begleiter zu jedem Lagerfeuerabend werden. Ein entspannter Track, der sofort ins Ohr geht. Mit hypnotischen Klängen kann der „Todesengel“ überzeugen. Ein genialer Song, der zu überraschen weiß. „Vermessung des Glücks“ gewinnt in der neuen Version deutlich an Drive und lädt zum Mitsingen ein. Bei „Morgen Kinder wird’s nichts geben“ handelt es sich nicht um das bekannte Weihnachtslied, sondern hier versteckt sich knallharte Gesellschaftskritik, die mit E-Gitarren und satten Dudelsäcken daherkommt. Auch „Alle Jahre wieder“ interpretieren die Spielleute komplett neu und erschaffen ein wahres Rockepos, das durch die messerscharfen Lyrics nachdenklich stimmt. Vor dem Evergreen der Weihnachtszeit machen Saltatio Mortis auch keinen Halt und so wird „Last Christmas“ in ein Mittelalterrock-Gewand gehüllt. Mit „Gaudete“ wird das Album standesgemäß rockig beendet.

Fazit: Saltatio Mortis beweisen mit dieser CD, dass sie für handgemachte Musik leben. Die Akustik-Songs gewinnen allesamt an Ausdrucksstärke und auch die Reggae-Einlagen können überzeugen. Die bekannten Weihnachtslieder mit neuem Text sind vielleicht nicht unbedingt der passende Soundtrack für die Familientafel, für einen kritischen Blick auf unser Konsumverhalten jedoch sehr gut geeignet. Hier halten uns Saltatio Mortis den Spiegel vor. Dieses Werk sollte man sich nicht entgehen lassen.

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