Für die folgende Rezension haben wir Gastredakteur Thomas angeheuert, der sich als Mitt-Fünfziger noch mit Vinyl auskennt.
Das Album News Of The World hatte Queen 1977 noch in London produziert. Für mich ist es „das“ Queen Album. Heute ist die Scheibe ein Sammlerstück, ein Klassiker der nur noch schwer zu bekommen ist. Es gibt ihn nicht mehr, den orangefarbenen Plattenspieler mit der Monobox im Deckel. Auch ich habe mich verändert, bin erwachsen geworden. Die Liebe zu den Klassikern ist geblieben.
Deshalb freue ich mich besonders, diese Platte jetzt in der Hand zu halten, zu fühlen, die Rillen zu sehen und die Lieder zu zählen.
Also rauf auf die moderne HiFi-Anlage mit einem edlen Turntable, der die Verbindung in die Vergangenheit herstellt.
Artwork: Das Album besteht aus der Doppelpapphülle mit dem aggressiven Ölgemälde von Kelly Freas, das einen Machineman darstellt, der finster dreinblickend die Musiker zerquetscht. Dieses Sujet wird auch innen fortgesetzt. Eingeschoben ist eine weitere Hülle mit den aufgedruckten Songtexten. Darin folgt die eigentliche Vinylplatte noch einmal in einer hochwertigen Schutzhülle verpackt.
Tonqualität: Es ist vinyl-analog in höchster Qualität, mehr werde ich dazu nicht sagen.
Musik: Das meine ich mit „das“ Queen Album. Drums und dann Gitarre vom Feinsten und der Song „We Will Rock You“ startet hämmernd den Reigen ein. Dann folgt „We Are The Champions“ als melodische Hymne und ich bin schon heiser vom Mitsingen. „Sheer Heart Attack“ macht richtig Geschwindigkeit – Achtung, die Platte hängt nicht, das muss so sein. Zu schnell? Langsam mit Klavier folgt eine ruhige typische Queen-Satz-Gesang Nummer „All Dead, All Dead“. „Spread Your Wings“ ist wieder ein bekannter Hit zum Genießen. Mit „Fight From The Inside“ wird es härter und der Text kritischer.
Seitenwechsel – wie schön ist das denn?! Was ganz anderes ist „Get Down, Make Love“. Punk könnte man meinen, oder Psycho trifft es. Grandiose Vielfalt! Es folgt jetzt ein Blues mit „Sleeping On The Sidewalk“. „Who Needs You“ ist wieder ein stilles Lied. Queen ist wieder aus der Garderobe zurück und als Chor angetreten. „It’s Late“ ist richtig gut und reißt mit. Mit „My Melancholy Blues“ verabschiedet sich Queen mit Piano und Sentimentalität.
Fazit: Die Platte ist wie ein alter Bekannter. Man denkt an die 70er, an Friedensbewegung und an die eigene Jugend. Gut gefällt mir die Abwechslung mit unterschiedlichen Tempi mal laut, mal still, mal feierlich und mal gewaltig. Etwa wie ein Klassikradiosender, der nur eine Band spielt. Das liegt sicher daran, dass alle Bandmitglieder, also Roger Taylor, John Deacon, Brian May und natürlich Freddie Mercury eigene Songs beigesteuert haben. Erstaunlich, wie viele Hits auf der Scheibe sind.















