Pink Floyd Ummagumma Ummagumma: Wer geht da nicht gerne zur Schule. Pink Floyd spielen im Birmingham & Manchester College of Commerce 1969 auf. Die erste Scheibe ist eine Liveaufnahme. Auf der zweiten Platte sind Studioaufnahmen der einzelnen Bandmitglieder.

Artwork: Die Bandmitglieder stehen im Haus und im Garten herum und gleichzeitig ist diese Szene im Spiegel zu sehen. Das zeigt vielleicht den Konflikt zwischen der Liveaufnahme und der Studioaufnahme. Innen, wie immer bei Pink Floyd, schwarz weiß, sind verschiedene Porträtfotos von David Gilmour, Roger Waters, Richard Wright und viele kleine Fotos von Nick Mason zu sehen. Die Rückseite zeigt das Equipment der Band vor einem Bus. Die Scheiben liegen in einer schwarzen folienverstärkten Hülle.

Tonqualität: Wie auch die anderen Pink Floyd Remasters gehören die Platten zur Schwergewichtsklasse, was reines Hörvergnügen birgt.

Musik: „Astronomy Domine“ ist von Syd Barrett wird aber ohne ihn performt. Das Lied startet mit Sputnik Piepsen und Drums und könnte für einen Science Fiction Film gemacht sein. Leider klingt es recht kraftlos im Vergleich zur Studioversion (The Piper at the Gates of Down, 1967). Langsam und ruhig schleicht der Soundbrei vor sich hin. Dann folgt ein Schrei und noch einer in „Careful With That Axe, Eugene“ der einen plötzlich aufrüttelt. Ein Werbebeitrag zu mehr Arbeitsschutz beim Umgang mit der Axt könnte nicht besser sein.

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Der Titel „Set The Controls For The Heart Of The Sun“, was bereits als Studioversion leicht orientalisch klang, war auch hier sehr speziell. In der Liveversion kommen die Drums noch besser raus. Ist das nur eine weichgespülte Version? „A Saucerful Of Secrets“ hört sich auch wie bei der Studioversion nach einer Fahrt durch die Geisterbahn an. Dort habe ich sogar mal kurz das Publikum während der Liveeinspielung gehört.

Nun Folgt die Studioplatte

Jeder Musiker darf sich produzieren. Starten wir mit Richard Wright und „Sysyphus“. Ein schönes klassisches Klavierstück mit schönen modernen Einlagen. Herrliche Dissonanzen steigern das Stück und werden dann unterstützt durch Perkussion. Wir sprechen oft von Bildern in der Musik. Sysyphus kann man sich hier gut vorstellen. Mit „Grantchester Meadows“ beginnt Roger Waters. Vogelgezwitscher und eine lästige Fliege leiten den Gesangspart ein, der nur leicht von einer Gitarre begleitet wird. Ich war zunächst nicht sicher, ob das Gezwitscher von Platte kommt oder bei mir im Garten ist. Das Stück besingt eine Dorfidylle. Fliege tot, Lied aus. Vom ihm ist auch „Several Species Of Small Furry Animals Gathered Together In A Cave And Growing With A Pict“ Hier geht es um verfremdete Tierlaute, die zu einer Collage zusammengesetzt werden.

David Gilmour lässt Gitarren musizieren in „The Narrow Way“ und das in allen Varianten von Akustik bis Bass. Die Töne werden dann immer mehr verfremdet. Gilmour singt auch selbst. Der Beitrag von Nick Mason „The Grand Vizier’s Garden Party“ beginnt mit orientalischem Flötenspiel, das dann im Drums aufgelöst wird. Ups, der Plattenspieler wird doch nicht hängen??? Nein, er ist ok, das ist die Musik. Alles sehr schräg und experimentell, das ist nicht so mein Fall, aber wer es mag… Es wird versöhnlich mit der Flöte abgeschlossen.

Fazit: Schade, dass die erste Scheibe von Pink Flyds Ummagumma keine wirkliche Liveversion ist, ich meine mit Publikum, mit Mitsingen, Zurufen und Ansagen der Band. Wo sind die tobenden Schülermassen. Man hört gar nix.
Der zweite Teil ist Selbstdarstellung der Bandmitglieder und für Freunde experimenteller Musik sicher ein Leckerbissen.

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