Omnia - Naked Harp Kreativität wird im Hause Omnia seit Anbeginn der Zeit groß geschrieben und so verwundert es auch nicht, dass die holländische Ausnahmeband mit “Naked Harp” ein Werk vorliegt, das sich voll und ganz den Harfenklängen von Jenny verschrieben hat. Alle Songs und Arrangements hat Harfistin Jenny selbst übernommen und zeigt, welche Energie in jedem einzelnen Bandmitglied steckt.

Mit „One morning in May“ einem Traditional aus dem frühen 17. Jahrhundert beginnt diese verträumte CD. Ein besinnlicher Auftakt, der hervorragend zur Adventszeit passt. Da „Omnia“ überall auf der Welt zuhause sind, wurde mit „The Flutterby Set“ auch den Irischen Volksweisen ein poetisches Denkmal gesetzt. Die Harfenklänge ermöglichen eine komplett neue Sichtweise auf dieses Stück. Eine Gegend, die musikalisch bisher kaum entdeckt wurde, ist wohl zweifelsohne Afghanistan und genau aus diesem Land stammt „Dil Gya“. Für europäische Ohren sicher etwas ungewohnt, aber ein ungewöhnliches Experiment, das man gerne mit durchführt.

Eine Adaption von irischen Klängen und dennoch komplett selbst komponiert ist „Jenny’s tits“. Ein beschwingter Song, der auch dem Frühling zugeschrieben werden könnte. Mit „Love Birds“ findet sich das wohl persönlichste Stück von jenny auf diesem Album. Diese Melodie wurde für ihren Cousin komponiert und dann als Geschenk auf seiner Hochzeit gespielt, hier sieht man wieder, wie eng der Familienbezug bei „Omnia“ ist. Als Intro für diverse Konzerte hat sich „En Avant Blonde“ bereits bestens bewährt. Dieses traditionelle Französische Volkslied wird gleichermaßen von Fans und Band geliebt und durfte auf dieser CD natürlich nicht fehlen. Das „Omnia medley“ überrascht durch die neue Interpretation und zieht den Zuhörer sofort in seinen Bann. Mit „Uvil Uvil“ kommt etwas Seefahrer-Romantik zum Tragen. Die Klänge von Meerjungfrauen, die nur auf einen einsamen Kapitän warten und ihre Gesänge über die gesamte See sehnsuchtsvoll verteilen, ist definitiv ein Highlight des gesamten Albums. „O’Carolan’s Dream“ beendet ein zauberhaftes Album, das vor Romantik und Besinnlichkeit nur so strotzt.

Fazit: Sicher handelt es sich bei diesem Album um kein übliches „Omnia“ Album. Trotzdem steht es für eine unglaubliche kreative Kraft, die sich anscheinend immer noch weiterzuentwickeln vermag. „Naked Harp“ ist ruhig, besinnlich und trotzdem kraftvoll. Bemerkenswert ist auch, dass die Künstlerin Victoria Frances für die Gestaltung des Artworks und des Booklet verantwortlich zeigt. Ein großartiges Werk, das auch Sammlerherzen höher schlagen lassen wird.

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