Iron Maiden – Senjutsu

Jeder Metalhead definiert sich über das Iron Maiden Album, das zur Zeit des Einstiegs in die Welt der härteren Musik aktuell war und so finden sich ganz unterschiedliche Erwartungen an jedes neue Werk der Herren aus England. Diesen vielfältigen Erwartungen gerecht zu werden, erscheint schlicht unmöglich, dennoch scheint den eisernen Jungfrauen dieser Spagat mit dem neuesten Werk Senjutsu gelungen zu sein.

Das Album startet direkt mit dem Titeltrack. Eher im unteren Geschwindigkeitslevel angesiedelt, schafft es „Senjutsu“ dennoch genug Härte und Strahlkraft aufzubauen, um den Zuhörer in den typischen Maiden-Kosmos zu ziehen. Ein einprägsames Stück, das insbesondere durch seine Riffs auffällt. „Stratego“ hämmert im Anschluss aus den Boxen und steigert das Tempo deutlich. Dieser Beitrag dürfte bereits jetzt für die Live-Setlist feststehen. Einer der besten Maiden Tracks der letzten Dekade und der lebendige Beweis, dass es die Altmeister des Heavy Metals immer noch können. Das Video zu „The Writing On The Wall“ dürfte jedem Fan bekannt sein. Ein Stück Videokunst, das mit jeder Menge Easter-Eggs gespickt daherkommt und die fast schon hypnotische Wirkung des Tracks perfekt untermalt. „Lost In A Lost World“ ist ein Epos und am ehesten mit „Blood Brothers“ zu vergleichen. Die Breaks kommen überraschend und wuchtig daher, während die Bounce ein wohliges Gefühl zaubert, wenn Bruce seine Vocals dem Zuhörer entgegenschleudert. Ein gelungenes Stück, das man direkt nochmal auflegen möchte. Mit „Days Of Future Past“ zeigen sich die Herren wieder von ihrer schnelleren Seite und Bruces Stimme kommt noch intensiver rüber als bei den Vorgängern. Ein absoluter Fanliebling, der an die goldenen Zeiten des Metals erinnern.

Einfach nur großartig und mit nichts zu vergleichen, was derzeit auf dem Markt ist. Im Mid-Tempo siedelt sich „Darkest Hour“ an, hier stehen erneut die Riffs im Vordergrund, die jeden Sonnenuntergang zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Den Abschluss dieser Veröffentlichung übernimmt „Hell On Earth“ und wenn es jemals auch nur den Funken eines Zweifels an Steve Harris gab, dann sollte dieser mit dem Abschlussepos komplett ausgeräumt sein. Epischer hat man Iron Maiden selten gehört. Man möchte direkt mitsingen, auch wenn sich die Lyrics natürlich noch nicht im kollektiven Gedächtnis verfestigt haben. Besser kann dieses Album nicht beenden.

Fazit: Insgesamt fällt auf, dass die meisten Songs sehr lang sind, was allerdings dem Spaß an der Musik keinen Abbruch tut. Ganz im Gegenteil, denn so detailliert und spielfreudig hat man Iron Maiden lange nicht gehört. „Senjutsu“ ist ein Album für jeden Heavy Metal Fan. Die Herren aus England haben es mal wieder jedem Kritiker gezeigt. Jetzt fehlt nur noch die passende Tour und der Metal-Heaven ist perfekt.

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