Malk_De_Koijn-Tinderbox-160624-23 Der zweite Festivaltag ging sehr entspannt gegen 21:00 los. Die erste Band auf unserem Spielplan hieß Malk De Koijn. Die dänischen Rapper, die Ende der 90er, Anfang 2000 hier sehr erfolgreich waren, meldeten sich nach einigen Jahren Pause wieder auf der Bühne zurück. Unsere Wissenslücke im dänischen Musikgut hatten wir Dank unseres dänischen Freundes am Nachmittag schließen können und so waren wir perfekt vorbereitet. Unsere Erwartungen waren im Vorfeld dadurch ziemlich hoch geschraubt worden, da es hieß, dass die Liveshow sehr wild sei und die Jungs sich gern verkleideten. Als der erste Sänger Blæs Bukki als Tourist verkleidet auf die Bühne stürmte, gab es bei den dänischen Fans kein Halten mehr. Kurz danach kamen auch Geolo Geo und Tue Track dazu. Die Mannschaft war komplett und es gab feinsten dänischen Rap der nur so mit Wortspielchen gepfeffert waren. Die Show war definitiv sehenswert, wenn auch irgendwie anders als wir erwartet hatten. Hätte man nicht gewusst, dass da drei äußerst bekannte Dänen auf der Bühne standen, hätte man glatt meinen können, dass einfach irgendwelche drei Typen sich zum Spaß dort hingestellt hätten.

Dizzy_Mizz_Lizzy-Tinderbox-160624-14 Aber wir waren heute nicht nur aus Spaß zum Festival gegangen. Wir wollten ROCK. Und den gab es dann ab 23:05 Uhr richtig auf die Ohren. Die dänische Band Dizzy Mizz Lizzy gab sich dort auf der blauen Bühne die Ehre. Den meisten Dänen war diese Band wegen ihres großen Erfolgs in den 90ern gut bekannt. Nach den erfolgreichen Jahren hatten die Jungs erst mal eine Ruheperiode eingelegt, doch seit 2014 rocken sie wieder durch die Lande und wir hatten die Möglichkeit sie zum ersten Mal zu sehen. Bereits ab den ersten Takten gaben sie ordentlich Gas und präsentierten uns fetten Power Rock. Es schien, als ob jeder im Publikum um uns herum alle Songtexte kannte. „Love Is A Loser`s Game“ kannten dann sogar wir. Es war wirklich feiner handgemachter Rock. Die Jungs sorgten wirklich für eine grandiose Stimmung und ich war vor allem von dem ausgefeilten Instrumentalspiel beeindruckt.

Volbeat-Tinderbox-160625-1 Nachdem wir uns also mit Dizzy Mizz Lizzy schon ordentlich warm gerockt hatten, waren wir nun bereit für den Headliner des Tages: Volbeat! Die Fans hatten sich schon einige Stunden vorher vor der Bühne versammelt, um sich die besten Plätze zu sichern, aber auch wir ergatterten kurz vor Beginn noch ein gutes Plätzchen und warteten so gespannt mit Blick auf die mit einer Fahne zugehängten Bühne auf den Auftritt der Band. Pünktlich um 1:00 Uhr fiel besagte Fahne und Michael Poulsen stürmte mit seinen Jungs auf die Bühne. Man merkte gerade dem Frontmann die Spielfreude in seinem Heimatland an. Er sprach mit uns auf Dänisch und führte uns gut gelaunt und voller Spaß durchs Konzert. Spannend wurde es dann noch mal richtig als bei „For Evigt“ – da wurden die Rufe nach Johan Olsen, dem Sänger von Magtens Korridorer, der auf dem Album bei dem Song mitwirkt, immer lauter. Und wie beim Kasperl Theater wurden die Rufe des Publikums erhört und Johan betrat die Bühne und gab den Song zusammen mit Volbeat zum Besten. … und wo er schonmal da war, wurde dann später auch noch die erste Zusammenarbeit, „Gates Of Paradise“ performt. Und so tat er es auch lautstark live an diesem Abend. Gegen Ende des Konzerts krachte es mit „Seal The Deal“ dann noch mal so richtig. Zwischendurch gab es immer wieder ein paar Pyroflammen, doch diese wurden dezent im Hintergrund gehalten. Genau so angenehm im Hintergrund war die grafische Multimediashow auf den Leinwänden, die optisch sehr an dem Artwork der letzten Alben orientiert war. Gegen Ende kam dann noch „Goodbye Forever“, das Michael Muhammad Ali gewidmet war. Tja, und so neigte sich auch dieser Abend dem Ende zu. Der Platz war genauso voll wie am Vorabend, doch dieses Mal schien der Heimweg schneller zu klappen als gestern.

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