Epica - 17.01.2015 - Berlin Nach dem großen Erfolg der letzten Studio CD The Quantum Enigma wurde es Zeit für die Band Epica ihre neuen Songs live zu präsentieren. Bereits zuvor trafen wir die Band zum Interview.

Epica gelten seit jeher als eine der innovativsten Bands im Genre des Symphonic Metals. Die niederländische Gruppe um die Sängerin Simone Simons begeistert Fans aus aller Welt. Auftritte in Nordamerika und Brasilien sprechen eine deutliche Sprache. Nun stand endlich wieder Europa auf dem Tourplan dieser außergewöhnlichen Band.
Nach einem kurzen Intro legten die Jungs dann mit „The second stone“ sofort los. Überraschenderweise sprang der Funken zwischen Band und Fans sofort über, eine Tatsache, die in Berlin nicht selbstverständlich ist. Mit „The Essence of Silence“ zeigte Simone alle Stärken ihrer facettenreichen Stimme und entfachte einen Flächenbrand in dem ausverkauften Club. Ein Mosh-Pit hatte sich bereits gebildet, als mit „Unleashed“, einer der bedeutesten Songs zur Aufführung kam. Eine großartige Show, in der viel Herzblut steckte, begleitete jedes einzelne Stück. Da man sich im Hause Epica jedoch selten eine Pause gönnt, folgte mit „storm the sorrow“ gleich der nächste Nackenbrecher im Anschluss und die Temperatur in der Halle stieg merklich. Ein Track, der in den letzten Wochen bedauerlicherweise aktueller denn je wurde, ist zweifelsohne „Matyr of the free word“. Nicht erst durch die Anschläge von Paris inspiriert, sondern schon viel früher von der Band thematisiert und in den Fokus genommen, ist die Redefreiheit eine der Grundrechte unserer Gesellschaft. Ein grandioser Sog, der lauthals abgefeiert wurde. „ The Obsessive Devotion“ und „Victims of Contingency“ machten einmal mehr die Stärken dieser unglaublichen Band greifbar. Geniale Keyboardmelodien, die sich mit den Drums ein packendes Duell liefern und durch Simones unglaublich schöne Stimme abgerundet werden. Eine solche Mischung findet man leider viel zu selten. Mit einer kleinen Zeitreise zu den Anfängen von Epica lud die Band mit dem Song „The last crusade“. Ein Track, der zwar schon einige Jahre auf dem Buckel hat, jedoch immer noch frisch und innovativ klingt, als ob er gestern erst das Mastering verlassen hätte. Nach „The phantom agony“ wurde das reguläre Set beendet. Jedoch ist ein solcher Zustand nie von Dauer, denn wenn man Epica schon mal in seiner Stadt als Besuch hat, will man auch mehr hören. Nach einigen Zugabe-rufen, betrat die Gruppe noch einmal die Bühne und gab mit „Unchain Utopia“ und „Consign to Oblivion“, zwei ihrer bekanntesten Hymnen zum Besten. Die Fans verließen sichtbar zufrieden die Halle.

Fazit: Epica sind eine Band, die sehr viel Wert auf Spielfreude und Professionalität legen. Es ist Musik, die man einfach genießt. Sicher keine Hits im klassischen Sinne, sondern eher Musik zum Träumen und Headbangen, eine Mischung, die sich nicht zwangsweise ausschließen muss. Ein wirklich besonderes Konzert einer außergewöhnlichen Band. Epica rocken einfach und schaffen es dennoch, den Zuhörer zum Nachdenken anzuregen.

 

Fotos: Lena Behlmer

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