Equilibrium - 18. Oktober 2014 - Berlin Nach einer gefühlten Ewigkeit brachten Equilibrium ihr neues Album “Erdentempel” heraus und endlich gab es auch wieder eine Tour mit den Jungs. In letzter Zeit erlebte die Band stürmische Zeiten, so verließen die beiden Gründungsmitglieder Andreas Völkl und Sandra van Eldik die Band. Glücklicherweise wurde mit Jen Majura und Don Crey passender Ersatz gefunden.

Mit neuen Songs im Gepäck machten sich Equilibrium auf große Tour durch halb Europa. Als Vorband wurden Northgard und Trollfest verpflichtet. So begann der Abend mit der Band Northgard, die klassischen Heavy Metal mit Growl Elementen darboten. Sicher nicht innovativ, aber für Freunde der alte Schule durchaus hörbar. Ganz andere Klänge schlugen Trollfest an, ihre Mischung aus Metal und Humppa kam beim Publikum sehr gut an, was sicher auch an der einzigartigen Show lag, die Kaptein Kaos präsentierte. Trollfest sind definitiv eine Band, die man im Auge behalten sollte.

Nun war es aber endlich soweit unter den Klängen von „Ankunft“ enterten Robbse und seine Mannen die Bühne. Das Publikum hatten Equilibrium von der ersten Sekunde fest im Griff. Als dann die ersten Töne von „Was lange währt“ angeschlagen wurden, gab es kein Halten mehr. Der C-Club verwandelte sich in die größte Headbanger Arena Deutschlands. Textsicher gaben sich auch die Fans, der Refrain wurde der Band, wie bei einem Söldner-Chor, entgegengeschleudert. Der mittlerweile legendäre Song „Waldschrein“ folgte direkt, keine Zeit sich auszuruhen oder die Nackenmuskulatur zu entspannen. Eine wahre Party begann, mittlerweile stieg die Temperatur immer weiter. Nach einigen Ansagen von Robbse, in gewohnt bester Berliner-Manier, kam dann „Freiflug“ und „Uns’rer flöten Klang“ zur Aufführung. Sicher etwas ruhiger, aber irgendwann sollte man schließlich auch mal ein Bier trinken. Ein Thema, das auch Equilibrium brennend interessiert und so huldigte man bei der „Wirtshaus Gaudi“ dem goldenen Hopfengetränk. Da man grade das Thema alkoholische Erfrischungsgetränke angeschnitten hatte, durfte das frühe Werk „Met“ natürlich nicht fehlen. Ein grandioser Song, der immer noch nachreift und dadurch jedes Jahr an Klasse gewinnt. „Himmelsrand“ und „Wingthors Hammer“ bereiteten den Boden für ein Stück vom neuen Album. Die „Karawane“ zündete sofort und es entstand beim Refrain wieder dieser mächtige Chor, der jedes Wort lauthals mitsang. Langsam neigte sich das Gastspiel dem Ende zu.

Den Auftakt zur Schlussrunde machte dabei „Der ewige Sieg“. Einer der besten Songs, den Equilibrium jemals geschrieben haben. Die Haare wurden geschüttelt und das Mosh-Pit füllte sich auch zusehends. Der „Wellengang“ schaukelte das Auditorium langsam zu einem Höhepunkt auf. Den Song „Apokalypse“ singt Robbse gemeinsam mit seiner kleinen Tochter und so wurde es zu einem besonderen Erlebnis. Ein Song, der sich sehr gesellschaftskritisch gibt und dabei immer noch rockt, sowas hat man nicht allzu oft. Nach dem Epos „Unbesiegt“ war dann das reguläre Set beendet. Allerdings fehlte ja noch ein Song und so kam die Band nach vielen „Zugabe, Zugabe“- Rufen wieder auf die Bühne. Die Hymne „Blut im Auge“ wurde abgefeiert, als ob es keinen Morgen gäbe. Nun powerte sich jeder aus, Publikum und Band gaben nochmal alles, ehe unter den Klängen von „Aufbruch“ das Konzert endgültig beendet wurde. Fazit: Equilibrium gaben sich härter und kompromissloser als jemals zuvor. Die beiden Neuzugänge bereichern die Band und bringen ihre eigene Klangfarbe mit ins Spiel. Eine wirklich legendäre Band, die man sich live nicht entgehen lassen sollte.

Alle Fotos von dem Abend findet ihr in unserer Galerie.

 

Fotos: Lena Behlmer

Text: Fabian Bernhardt

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