Nun hieß es Endspurt. Der dritte Tag des Rockharz begann für uns gegen 19 Uhr als bereits Ensiferum mitten in ihrem Konzert waren. Die Finnen knüppelten sich so richtig die Seele aus dem Leib. Die meisten Texte konnte ich nur schwer verstehen, da die Metalstimme des Frontmanns sehr undeutlich war – doch „In My Sword I Trust“ verstand ich gut und so sang ich gemeinsam mit den anderen Festivalgästen was das Zeug hielt. Beim letzten Song „Iron“ stieg dann eine gewaltige Staubwolke vor der Bühne auf, denn der Moshpit tobte, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Nun irgendwo hatten sie ja recht, es war der letzte Festivaltag – warum also noch Energie aufsparen.

SonataArctica_RH16-160709-16 Mit finnischem Metal ging es dann direkt mit Sonata Arctica weiter. Ich hätte die Melodic Metalband vor einigen Jahren mal auf dem Wacken Open Air gesehen. Damals hatte der Sänger allerdings noch lange Haare und konnte mich nicht so richtig mitreißen. Doch heute gab es neben herrlichen Posing auch begeisternden Gesang. Zwischendurch wurde es mir dann aber immer mal zu ruhig. Denn „I Have A Right“ war eher ein Titel zum Mitschunkeln als zum Abrocken, beim restlichen Publikum kam diese Verschnaufpause jedoch gut an. Gegen Ende gaben sie aber mit „Don`t Say A Word“ noch mal so ordentlich Gas.

ChildrenOfBodom_RH16-160709-10 Und dann gab es den finnischen Hattrick mit Children Of Bodom. Besonders ein weiblicher Fan war gerade zu verrückt nach dem Frontmann Alexi Laiho. Sie schrie so laut in der ersten Reihe, dass wir beim Fotografieren kaum die Band hören konnten. Die Jungs gaben wirklich ordentlich Gas ohne Ende, dazu gab es eine perfekte Lichtshow und Keyboardläufe, die so schnell waren, dass mir fast schwindelig wurde. Und auch hier stieg gegen Ende des Konzerts ein Tornado aus Staub vor der Bühne auf, als der Moshpit entbrannte.

SubwayToSally_RH16-160709-25 Danach hatten dann Subway To Sally ihren großen Auftritt. Die Band hatte ich nun schon einige Male gesehen und irgendwie schien ich den Wechsel der Geigerin verpasst zu haben. Wo ist Frau Schmidt? Tja, die Frage blieb für mich unbeantwortet. Natürlich gab es beliebte Klassiker wie „Henkersbraut“ und auch das romantische Lied „Kleid aus Rosen“. Bei diesem Song sang das komplette Publikum mit und durfte sogar lautstark ohne Band den Refrain zum Besten geben. Sehr nett fand ich Eric Fishs Lob an die das Durchhaltevermögen der Rockharzveranstalter. Auch ich erinnere mich gerne an mein erstes Rockharz, auf dem auch Subway To Sally spielten. Damals in Osterode gab es quasi eine Regengarantie. Beim aktuellen Konzert folgten „Hallelujah“ und „Sieben“. Bei diesen Songs durften natürlich der gemeinsame „Schrei“ von Frontmann und Publikum nicht fehlen. Gegen Ende kam „Veitstanz“ und als die Songzeilen „Taumelnd stürz ich ins Verderben…“ erklangen tanzte sich auch das Publikum in Ekstase.

Powerwolf_RH16-160709-22 Dann folgte als Verschnaufpause die übliche kurze Ansprache des Veranstalters, die im Gegensatz zu manch anderem Festival, hier immer sehr kurz gehalten wird. Das war auch gut so, denn das Publikum wollte es mit Powerwolf richtig krachen lassen. Der Frontmann Attila Dorn motivierte seine Wölfe von Anfang an zu Vollgas. So gab es für das Publikum direkt die Kracher „Coleus Sanctus“ und als vierten Titel „Army Of The Night“. Der Frontmann führte mit kleinen Anekdoten durchs Programm, die er mit seinem Deutschrumänischen Akzent vortrug. Dabei hörte er sich jedoch nicht düster an sondern eher wie Gru, der mit seinem Minions spricht. Natürlich gab es auch das beliebte Lied zum Glied „Resurrection By Erection“. Um das Publikum gegen Ende des Konzerts bei Laune zu halten, forderte Attila uns alle zu einem gesanglichen Wettstreit heraus. Es folgten einige Stimmübungen, die der gelernte Opernsänger mit Leichtigkeit meisterte, während das Publikum immer mehr in Polyphonie abdriftete. Ein Spaß für die ganze Familie. Es folgte Titel wie „Sanctified With Dynamite“, „Werewolves Of Armenia“ und natürlich! „We Drink Your Blood“. Ein wirklich grandioses Konzert, bei dem es neben herrlichen Powermetal, unglaublichem Gesang auch noch ein perfektes Spiel mit den Pyroflammen gab.

Tanzwut_RH16-160710-14 Nun verließen bereits die ersten Besucher den Festivalplatz, während wir noch auf Tanzwut warteten. Diese legten direkt mit „Ihr Wolltet Spaß“ los und den hatten wir. Darauf folgte „Schreib es mit Blut“, welches am heutigen Abend Livepremiere hatte. Ein wirklich tolles Lied zum Feiern und live genießen. Doch nachdem bereits Powerwolf unser Blut getrunken hatten und wir mit dem Rest geschrieben hatten, verließ uns auch die Kraft und wir begaben uns glücklich und müde in unsere Herberge.

Wir freuen uns bereits jetzt auf das Rockharz 2017 für das schon In Extremo, Arch Enemy und Mono Inc. gebucht sind. Das wird ein Fest(ival)!

Werbung