Festivalbericht vom M'era Luna 2014 Festival Es gibt nur eine Handvoll wichtiger Termine, wie das M’era Luna Festival für die schwarze Szene. Wem das WGT zu oberflächlich ist und die anderen Festivals wahlweise zu rockig oder zu elektronisch sind, der fährt zum M’era Luna nach Hildesheim und bekommt eine gute Mischung aus sämtlichen Sub-Genres serviert. Allerdings gilt auch bei diesem Zusammentreffen: Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Der Flughafen in Hildesheim eignet sich hervorragend für dieses Festivals, und so erwartete auch in diesem Jahr die Besucher des M’era Luna Festivals ein großangelegtes Campingareal, großzügig geplante Sanitäre Anlagen und eine schöner Mittelaltermarkt.

Am Anreise-Freitag kam es bei uns zunächst zu einigen Verzögerungen, nach diversen technischen Problemen hatte dann aber jeder sein Bändchen und ging auf die Jagd nach einem freien Platz für sein Zelt. Lesungen von Markus Heitz und Christian von Aster zogen die ersten Besucher auf das Infield, wo im Anschluss auch die Warmup Party stattfand.

Aeverium auf dem M'era Luna Festival 2014 in Hildesheim Der Samstag des M’era Luna 2014 begann verhältnismäßig früh mit „Aeverium“, die wirklich alles aus sich herausholten. Die Gewinner des diesjährigen Newcomer-Contests zeigten während ihres kurzen Auftritts, dass sie zu Recht gewonnen hatten. Da wünschte man sich eine längere Spielzeit, anstatt die eingeteilten 20 Minuten. Eine Band, die man sich nochmal in Ruhe ansehen sollte.

Meinhard auf dem M'era Luna Festival 2014 Die Goth-Rocker von „Meinhard“ verzauberten die Zuschauer im Hangar derweil mit ihrer Show aus Cabaret, Musical und Schockshow. Eine wirklich großartige Darbietung, die definitiv zu den Highlights des Festivals gezählt werden darf. Zum Tanz spielten direkt im Anschluss die Jungs von „Ignis Fatuu“ auf und präsentierten ihr Best-of Programm, das ihnen sicher einige neue Fans bescherte. So rastlos, wie diese Band ist wohl niemand im Mittelalter-Rock Bereich.

Sündenklang - M'era Luna 2014 Sündenklang“ und „Chrom“ lieferten erwartungsgemäß eine ordentliche Show ab, die das Auditorium völlig in ihren Bann zog. Dass man beim M’era Luna aber auch rocken kann, bewiesen die Jungs von „Lacrimas Profundere“, die mit ihrem neuen Album in die Schlacht zogen und die Metalheads sofort begeisterten. Nach dem umjubelten Auftritt in Wacken war dies sicher das Kontrast Programm, aber man sah ihnen die Spielfreude an, sodass sich auch dieses Konzert zu einem kurzweiligen Vergnügen entwickelte.

 

Stahlmann - M'era Luna 2014 Nun wurde es etwas härter. Die Band „Stahlmann“ hatte zum Konzert geladen und viele Industrial Freude folgten diesem Aufruf. Eine Band wie Stahlmann kommt eine Ausnahmestellung zu, da sie dem verstaubten Genre der „Neuen Deutschen Härte“ eine Frischzellenkur verpasste und seit einigen Jahren sehr erfolgreich auf dieser Welle surft. Mit Hits wie „Stahlwittchen“ oder „Schwarz“ waren die Herzen schnell erobert.

ASP Von Zaubererbrüdern - M'era Luna 2014 Nach so viel harten Gitarren und Bässen direkt aus der Hölle, wurde es nun andächtig still auf der Bühne. Die Szene-Ikone „ASP“ präsentierte mit dem Projekt „ASP von Zaubererbrüdern“ seine Akkustikinterpretatrion seiner Hauptband. Neben tollen Neu-Vertonungen von „Werben“ und „Krabat“ fand sich reichlich Möglichkeit die Band anzutreiben und eine legendäre Band abzufeiern. Leider fehlte vielen Besucher eine der Hymnen der schwarzen Szene. „Ich will brennen“ stand an diesem Tage leider nicht auf der Playliste, was sicher auch der sehr begrenzten Spielzeit zu schulden war.

 

Paradise Lost - M'era Luna 2014 Nach so viel Andacht war es an der Zeit tief in die Geschichte des M’era Lunas zu tauchen. „Paradise Lost“ standen auf dem Stundenzettel. Eine Band, die in den frühsten Jahren des Festivals bereits ein Gastspiel hatte.

Es war wie eine Zeitreise in die Tage des legendären Albums „Faith Divides Us, Death Unites Us“. Aber auch neuere Stücke wie „Tragic Idol“ fanden den Weg auf die Playliste. Die Londoner Band bewies, dass sie immer noch wissen zu rocken. Beste Kost am späten Nachmittag. Es war der Tag der Legenden.

 

Subway to Sally - M'era Luna 2014 Von nun an, war an eine Pause kaum noch zu denken. Mit „Subway to Sally“ stand eine Band auf den Brettern, die das Genre des Mittelalter-Rocks mit begründet haben. Kein Wunder also, dass sich die Potsdamer sehr großer Beliebtheit erfreuen.

Mit den „Mördergeschichten“ im Gepäck überraschten die Brandenburger mit einer außergewöhnlichen Playliste und so wurde neben den Everblacks „Wenn Engel Hassen“ auch ältere Songs gespielt, die in der Regel meist zu kurz kommen.

Ob nun „Der Galgen“ oder „Traum vom Tod“, die Masse war begeistert, da störte es nur wenig, dass „Julia und die Räuber“ nicht gespielt wurde. Aber auch hier war höchstwahrscheinlich die begrenzte Stagetime der ausschlaggebende Grund. Nun war definitiv Headliner-Zeit.

 

Marilyn Manson - M'era Luna 2014 Eines der Konzerte, das am sehnsüchtigsten erwartetet wurde, war das Gastspiel der Legende „Marilyn Manson“. Kaum jemand hat die Gothic-Kultur derart in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Berechtigterweise waren die Erwartungen natürlich sehr hoch. Nach einem kurzen Intro stand der Meister dann auch im Bühnenlicht und lieferte eine gute Show ab. Die Setlist konnte jedoch nicht ganz überzeugen, neben den Hits „The dope Show“ und der Depeche Mode Coverversion „Personal Jesus“ fand sich jede Menge B-Ware, die jedoch genauso abgefeiert wurde, denn wann sieht man schließlich den Manson mal live?

Nach gut einer Stunde beendete der Meister des Schockrocks seine Show mit „The beautiful people“.

 

Within Temptation - M'era Luna 2014 Das Feld leerte sich, obwohl mit „Within Tempation“ eine der einflussreichsten Symphonic Metal Bands noch auf dem Programm stand. Nach ihrem grandiosen Erfolg mit dem Album „Hydra“ zeigten Sharon und ihre Jungs, was in ihnen steckte. Auch hier wies die Playliste einige Schwächen auf. Unerklärbar bleibt, wieso mit „And we run“ ein Song auf der Liste stand, bei der die Hälfte des Textes vom Band kam, da der Rapper „Xzibit“ nicht anwesend war.

Nach etwas Kopfschütteln ging es dann aber in die Ära von „The Unforgiven“ und so wurde es doch noch eine nette Party, die sich sehen lassen konnte. Nach „Mother Earth“ und der völlig ungeplanten Zugabe „ Ice Queen“ verabschiedeten sich die Holländer und entließen die Kinder der Nacht in den Disco Hangar und da musste das Auditorium auch recht schnell hin, denn die Ordner räumten den Platz sehr zügig.

Weiter geht es mit Tag 2.

Oder mit unseren Fotos vom M’era Luna Festival 2014 in der Galerie.

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