Als Gothic-Metal-Band mit weiblicher Stimme hat man es heutzutage aufgrund von Nightwish, Within Temptation und anderen nicht einfach. Zu groß ist zurzeit die Fülle an Bands, die dieses Genre bedienen und man muss schon etwas Außergewöhnliches zu Wege bringen, um in der Masse aufzufallen.

Da ist es schon einmal ein Lichtstrahl am Horizont, wenn eine deutsche Gothic-Metal-Band ein neues Album auf den Markt bringt. Die Niedersachsen von Mandrake tun dies dieser Tage und veröffentlichen mit „The balance of blue“ ihren Zweitling.

Was ich auf der Promo-CD ihrer Plattenfirma zu hören bekomme ist wirklich nicht übel: Frontfrau Birgit hat eine sehr angenehme Stimme, die nicht in die schwindelerregenden Höhen von Frau Turunen oder Frau den Adel abdriftet, was nicht unbedingt von Nachteil sein muss, jedoch ist der Gesang von Gitarrist Lutz zu „sauber“ für Goth-Metal, was von mir persönlich als etwas unausgegoren empfunden wird.

Wie viele Bands im Bereich des Goth-Metals am Anfang ihres Schaffens sind auch Mandrake in einer Phase, in der sie noch einen eigenen Sound suchen. So haben alle Stücke einen guten Ansatz, jedoch auch Passagen die noch ausbaufähig sind.
Insoweit kann man „The balance of blue“ als eine CD bezeichnen, die Fans von Within Temptation, Nightwish, Epica und ähnlich gelagerten Bands ansprechen dürfte. Auf Mandrake sollte man noch ein Auge werfen, da ich es durchaus für möglich halte dass sich die Goth-Metaller aus dem hohen Norden noch entwickeln werden. Ein etwas besseres Songwriting, ein besserer Kontrast zu den weiblichen Vocals und etwas mehr Feinschliff an den Gitarrenarrangements wäre schon mal ein Ansatz.

Lineup:

Birgit Lau (voc)
Lutz de Putter (git)
Garvin Börsch (b)
Jörg Uken (dr)
Julius Matinek (key, git)

Autor: Carsten

Werbung
Redaktion
Unter diesem Benutzernamen werden Beiträge ehemaliger und freier Mitarbeiter zusammengefasst.