Das neue Jahr startet mit einem Paukenschlag. Die Melodic Metal Institution Stratovarius meldet sich mit ihrem neuen Album „Nemesis“ zurück und das endlich wieder in alter Stärke.

Es gibt im Hause der Finnen endlich wieder Bombast, hymnenverdächtige Textzeilen und packende Gitarren-Riffs. Viele Kritiker, die das Ende dieser Band bereits verkündeten, bekommen mit „Nemesis“ die passende Antwort.

Mit „Abadon“ beginnt die Reise der Feuerfrau, die das Cover ziert. Bombast und schnelle Gitarren werden jeden Headbanger entzücken und die Massen zu der anstehenden Tour in die Konzertsäle der Republik locken.

Zu der Single Auskopplung „Unbreakable“ verliere ich nicht allzu viele Worte, da ihr die EP-Rezession auf dieser Seite findet. Ein genialer Song, der sich sofort in die Gehörgänge frisst. „Halcyon Days“ kommt sehr düster daher mit einem längeren Intro, ehe nach dem hypnotischen Gitarrenspiel die verzerrte Stimme von Timo einsetzt und den Song in eine Hymne der Dunkelheit verwandelt.

Pure Energie, versetzt mit einem Schuss Aggressivität erwartet den Zuhörer bei „Stand my ground“. Härter und kompromissloser hat man Stratovarius noch nie gehört. Genial mit Doublebass und harten Gesang umgesetzt, wird sich dieser Song zu einem Live-Höhepunkt entwickeln. Der Refrain kommt fast schwebend daher und verleiht Flügel, auch ohne den Genuss des bekannten Energydrinks.

Ein einprägsamer und fast poppig- angelehnter Song folgt mit „Fantasy“ im Anschluss. Eingängige Riffs und Timos unverwechselbare Stimme machen diesen Track zu einer wahren Hymne aller Power-Metaller und wecken die Lust auf Open-Air Erlebnisse. So holt man sich den Sommer ins Haus. Stratovarius sind seit jeher dafür bekannt, lange Songs zu schreiben und so findet sich mit „Out of the fog“ der ungekührte Nachfolger von „Elements“ auf diesem Album. Mit knapp 7 Minuten Länge kommt man seinem Ruf nach und veröffentlicht ein Stück, dass an Bombast und Härte kaum zu übertreffen ist. Der passende Soundtrack für Headbanger, die einfach nicht genug bekommen können.

Etwas ruhiger beginnt „Castles in the Air“. Pianoklänge und lediglich die Stimme von Timo empfangen dieses Lied, ehe es mit orchestralen Klängen weitergeht und die E-Gitarre einsetzt und die Schlösser bis ins Mark erschüttert.

Mit „Dragons“ zollt man dem Fantasy-Metal Tribut, jedoch weitab von jeglichen Klischees. Eine völlig neue Herangehensweise an dieses Thema zeigen Stratovarius. Viel kraftvoller und hymnischer als Genre-Kollegen zeigen sich die Finnen und überraschen mit einem Einfallsreichtum, den man den Jungs nicht zugetraut hätte. „One must fall“ ist ein sehr getragener Song. Eher unauffällig, jedoch immer noch besser als alles andere, was auf den vergangen Alben von Stratovarius zu finden war.

If the story are over“ ist die Ballade des Album. Langsame Klänge der Akkustikgitarre und ruhiger Gesang verleihen dem Song eine Aura, die man eher von alteingesessenen Metalbands kennt. Ein sehr schönes Stück, um einfach mal zu träumen und sich eine entfernte Welt entführen zu lassen.

Der Titelsong „Nemesis“ beendet das Album und eröffnet zugleich einen Ausblick auf die nähere Zukunft dieser unglaublichen Band. Mittelalterlich und modern zugleich geht nicht? Geht doch, den Beweis treten Stratovarius mit diesem Titelsong an. Mit Bombast, gepaart mit einem Double-Bass drumming, das sich nicht zu verstecken braucht, entfesseln Timo und seine Jungs die letzten Energien der Fans, ehe man sich mit einem Paukenschlag verabschiedet und den Zuhörer neugierig auf die kommenden Live-Shows macht.

Fazit: Ein unglaublich gutes Album, das man von Stratovarius in dieser Form nicht mehr erwartet hatte. Stratovarius sind wieder zurück. Besser, härter und lauter als jemals zuvor.

 

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