Spätestens seit dem letzten Album Schön Kaputt sind die meisten Sondaschuletexte doch etwas tiefgründiger und die Band hat ein neues Publikum erschlossen. Ich hatte jetzt die Möglichkeit für euch das neue Album Schere, Stein, Papier zu hören.
 
Artwork: Unsere Version kam im praktischen Jewelcase. Auf dem Cover ein Foto der Band, wie sie auf mich zukommen. Im Hintergrund ein Bild, dass die Industrieromatik des Ruhrgebiets widerspiegelt. Im schmalen Booklet leider keine Songtexte, aber dafür Porträts der Bandmitglieder und deren Danksagungen.
 
Tonqualität: Hier gibt es nichts zu beanstanden. Die Stimme von Costa Canabis ist sauber rauszuhören und wenn er mal Pause macht, dann sind die Instrumente herrlich im Vordergrund. Die CD macht sowohl auf der großen Anlage als auch im Autoradio einen soliden Eindruck.
 
Musik: Der Opener Amsterdam ist eine gechillte Hymne an die niederländische Hauptstadt. Der Text lädt zum Träumen und entspannen ein. Musikalisch bin ich etwas im Zweifel, ob ich den Refrain mit dem monotonen ”dam, damdam, dam!” lieben oder hassen soll. Eingängig ist es auf jeden Fall.
Danach folgt Waffenschein bei Aldi. Hier wird es punkig, skaiig und sehr sozialkritisch. Denn in einer Welt in der in den Medien nur noch Angst vor Terror und Gewalt hat, tja, das schreiht nach Aufrüsten im Wohnzimmer. Da kommt doch ein Waffenschein bei Aldi ganz gelegen. Also hinhören und die eigene Meinung bilden – Musikalisch herrlich.
Schere, Stein, Papier – Der Titeltrack des Albums ist ein langsamer, nachdenklicher Song. Zeilen wie ”Jeder stirbt für sich allein” und ”Die Frage aller Fragen kommt vor der letzten Tür…” sind nett verpackte Fragen für die Leichtigkeit des Seins und die großen Rätsel des Lebens.
Schneller und punkiger wird es dann bei Palermo. Dies ist der ideale Soundtrack für den Roadtrip im Sommer. ”Dann gibt es Frühstück in Palermo, komm wir fahr´n die Karre leer”. Natürlich soll niemand ein Auto stehlen, doch einfach mal ins Auto/Zug steigen, alle Sorgen hinter sich lassen und einfach mal machen! – Das muss manchmal seien.
Mond ist dann Wieder entspannter Ska. Der Titel scheint ein Liebeslied an jemanden und die Nacht zu sein. So richtig mag es mich aber nicht mitreissen. Das Lied hat aber absolutes Potential für mich Liebe auf den zweiten Blick/Hören zu werden.
Ostberlin ist musikalisch auch ruhiger gehalten und extrem tiefsinnig. Hier besingt der Costa eine Antihymne an die Mauer in Berlin. Sollte diese Wieder aufgebaut werden? Interessanterweise wird man aber nicht nur an die inneren Konflikte und Ängste in Deutschland erinnert sondern auch an andere Länder (über dem großen Teich und an den Grenzen Europas). Auch hier lässt die Band viel Raum für Kopfkino.
Arschlochmensch ist dann musikalisch als stampfender Rock komponiert. Textlich ist es doch eher direkt eine Lied gegen alle Menschen mit denen man wohl nicht so richtig klar kommt.
Gold Digger ist wieder ein durchwachsener Song. Der ruhige Skatrack ist textlich wieder sehr zweideutig. ”Das Leben ist kein Wunschkonzert” und ”Man findet Gold in der Scheisse, wenn man nur tief genug gräbt” sind Zeilen die einfach mal daran erinnern – Wieviel Luxus braucht man. Was sind Inneren Werte und Ziele? Im Refrain wird es dann wieder wild und es pusten immer wieder fette Riffs und Bläser. Wie gesagt ich bin hier nicht sicher ob ich das Lied hassen oder lieben soll.
Du und Ich ist dann noch mal fetter Punk – Radio an, Roadtrip starten und mit dem besten Freund/In oder Partner/In auf die Welt schei…
Tja, und den Rest der CD solltet ihr dann für euch alleine erhören.

Fazit: Das neue Album Schere, Stein, Papier von Sondaschule ist die perfekte Fortsetzung des letzten Albums Schön Kaputt. Es gibt feinsten Ska-Punk mit spaßigen aber auch oftmals sehr tiefsinnigen Texten. Man bekommt Gelegenheit sich seine eigenen Gedanken zu den verschiedenene Themen zu machen, muss es aber nicht. Für alle Fans der Band oder von spannenden Texten gibt es von mir eine absolute Kaufempfehlung – Viel Spass damit!

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