Silly ist sicherlich eher den älteren Lesern ein Begriff. Denn die ursprüngliche Ostrockband gab es seit 1978 unter der charismatischen Führung von Tamara Danz. Nach dem Tod der einmaligen Frontfrau 1996 musste sich die Band neu finden, seit 2006 sitzt die als Schauspielerin bekannte Anna Loos als Sängerin im Boot. Wir hatten den neuen Langspieler Kopf an Kopf in unserer Hörlounge auf dem Prüfstand.

Artwork: Für uns gab es eine nette Promomappe. Insgesamt gab sich die Band deutlich Mühe mit interessanten Fotos und Logo; die CD muss sich sicherlich nicht dahinter verstecken.

Tonqualität: Insgesamt sehr sauber mit viel Liebe zum Gesang. Gerade beim Titeltrack Kopf an Kopf kann man förmlich die Sängerin vor sich stehen sehen. Bei der Tonqualität nichts zu beanstanden.

Musik: Ja, Deutschrock ist nicht jedermanns Sache. Insgesamt reicht das Charisma der Band nicht mehr an früher heran. Beim Hören denkt man leider zu oft, eine Platte von Rosenstolz oder Juli im CD-Player zu haben. Ansonsten sind die Songs aber sehr durchdacht und machen Lust zu hören. Anspieltipp ist absolut Kopf an Kopf. Dennoch sollte man auch dem Rest des Albums Aufmerksamkeit schenken, denn Vaterland ist sowohl musikalisch als auch textlich mein persönlicher Höhepunkt des Albums. Hier kommen orientalische Rhythmen und zum Denken anregender Text zueinander. Gerade solche Texte sind in unserer glattgebügelten Popwelt oft umstritten und zensiert. Rockig geht es dazu noch bei Verkehrte Welt los.

Fazit: Den Käufer erwartet ein solides Deutschrockalbum mit Hang zum Pop. Es fehlt etwas die Individualität, doch ab und an besticht Silly hier mit einmaligen Texten. Deswegen können wir das Album für alle, die deutsche Texte mögen und gerne mal genauer hinhören, durchaus empfehlen.

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