„Totgesagte leben länger“ sagt der Volksmund, denn 1987 veröffentlichte Pink Floyd ein neues Album. Das Personalkarussel hat sich wieder gedreht bei der Band. Nachdem Roger Waters in „The Final Cut“ alles gemacht hat, ist er bei dieser Platte raus.
Bob Ezrin und David Gilmour haben den „Hut“ auf.
Artwork: Es wird eine Klapphülle spendiert. Vorn ist fast formatfüllend eine Unmenge an Feldbetten auf einem Strand zu sehen. Ein einziger Mann sitzt auf einem der Betten. Im Innenteil sind die beiden Verantwortlichen zu sehen. Daneben gibt es eine lange Liste der Mitgestalter. Die andere Seite zeigt einen Mann im Ruderboot. Die beiden Hauptbilder sind zu meiner Freude wieder schwarz/weiß. Auch sind einige farbige Symbole aufgedruckt, von denen eines einer bekannten Fluggesellschaft ähnelt, mit der ich nach Australien geflogen bin. Hinten ist die Fortsetzung des Frontbildes und die Titelliste. Die innere Schutzhülle hat kein Sichtfenster und ist mit allen Titeln und Texten bedruckt.
Tonqualität: Bei dieser Platte wird höchste Soundqualität geliefert. Alle Titel wurden remastert und auf schwerem Vinyl gepresst (180g).
Musik: Es steht wieder die Instrumentalmusik von Pink Floyd mit ausladenden Klangteppichen in Vordergrund. Gesang gibt es noch er dominiert nicht. Man vermisst die kräftige Stimme von Roger Waters doch nach der reinen Gesangsplatte „The Final Cut“ kann man auch mal drauf verzichten und mehr die Musik genießen.
Es knistert und plätschert, jemand rudert und leise setzt die Musik ein. Mit einer Synthesizermelodie beginnt Signs Of Live. Schöne weite Gitarrenakkorde spannen einen Bogen.
Ein eher klassisches Gesangsstück ist Learning To Fly. Ein Chor unterstützt und macht es gewaltiger. Fliegen lernen ist nicht einfach. Es gibt Sprechfunk zum Tower und klasse Musik. Daumen hoch, das ist ein schönes Lied.
Düster und hart ist The Dogs Of War. Im Stil von „The Wall“ zeigt dieser Song die Gefahren des Krieges und wie er vorbereitet wird. Kraftvoll sind die Drums und das Saxophon.
Schöne Perkussion und Jungledrums leiten zu klassischem Schlagzeugrhythmus. Das gehört schon zum Song One Slip. Hier geht es um ein anderes Thema einen Fehltritt nämlich.
Fast a Capella singt David Gilmour dieses wunderschöne Lied On The Turning Away. Ja fast eine Hymne an Hilfsbereitschaft und Mitgefühl mit großartiger Musik. Das ist noch ein Lieblingssong von mir.
Nach den letzten Gitarrenklängen will die Platte gedreht werden.
Es ist immer wieder ein Erlebnis, Musik in der Hand zu halten.
Mit düsterer Musik geht es in Yet Another Movie. Wilde Drums, die Bässe der Orgel und schrille Gitarren akzentuieren dieses Lied.
Round And Around ist ein Zwischenspiel.
Hall und Echo sind Gestaltungselemente in der Musik zu A New Machine Part I.
Terminal Frost ist ein Instrumental mit sphärischer Musik. Das Saxophon ragt heraus aus den Klängen.
A New Machine Part II – Was uns die Maschine sagen will ist egal, die Musik macht’s.
Starke Klänge und strenger Rhythmus führen Stimme David Gilmour. Die Musik von Sorrow ist der erwartete typische Pink Floyd Sound. Text ist nicht so wichtig, jeder sollte ihn für sich interpretieren oder einfach die Musik genießen.
Fazit: „A Momentary Lapse Of Reason“ bringt uns wieder hin zur ausladenden Musik der alten Band Pink Floyd.
Es sind fast alles Gesangstitel. Hier sind die Stimmen aber nicht so dominant über der Musik sondern eher Bestandteil dieser. Die Themen sind weit gestreut, was sich auch in der unterschiedlichen Musik der Titel widerspiegelt. Ich habe auf dieser Platte einige Favoriten gefunden und bin sicher, das mit der Auswahl der verschiedenen Titel ein breites Hörerspektrum angesprochen wird, das über reine Pink Floyd Fans hinausgeht.















