Together Till The End - neues Mono Inc. Album in der Kritik Am kommenden Freitag den 13. erscheint das neunte Studioalbum von Mono Inc., „Together Till The End“.

Mit „Terlingua“ hielten sich die Hamburger zwei Wochen lang in den Top 10 der offiziellen Deutschen Albumcharts.

„Together Till The End“ möchte natürlich an diesen Erfolg anknüpfen, sich aber inhaltlich im Jahr 1722 verstanden wissen, „auf einer tragischen Seereise […] vom sicheren Hafen bis zum schicksalshaften Ende“. Und wer durch das Cover und die Tracklist noch nicht auf die richtige Fährte gekommen ist, dem bläst der Opener „Banks of Eden“ direkt das Thema in Form von Wellenrauschen und Mövengeschrei um die Ohren.

Musikalisch machen Mono Inc. wenig falsch, aber auch wenig neu: Die bewährten Sounds der letzten fünf Alben ziehen auch in 2017. Aus dem Bekannten stechen jedoch einige Songs heraus: Da wäre zum einen „Boatman„, das zusammen mit Ronan Harris (VNV Nation) eingesungen wurde, dessen gesanglicher Part zwar marginal aber durchaus hörenswert ist.

Dann wäre da“Out in the Fields„, der zweite gecoverte Gary Moore Song nach „After the War„, der dem Original aber in keiner Hinsicht das Wasser reichen kann. Besonders die weiblichen Backingvocals, die als Ersatz für Moores Vibratos eingespielt werden, wirken hier deplatziert und werden dem Stück wenig gerecht.

The Tide“ klingt nach altem Seemann, nach Hafenkneipe, rauer See und Schifferklavier. Ein schöner Song mit ungewöhnlicher Instrumentierung und für mich die Überraschung schlechthin auf dem Album.

Und dann wäre da noch „Children of the Dark„, der zusammen mit Joachim Witt, Tilo Wolff (Lacrimosa) und Chris Harms (Lord of the Lost) aufgenommen wurde, und in seiner Banalität beinahe Blutengels „Children of the Night“ (Seelenschmerz, 2001) vom Thron stößt. Keine Vampire, dafür ein Lied über die „Kinder der Dunkelheit“: Wir sind schwarz, wir sind anders, und ihr versteht es nicht.

 

Alles gut? Alles schlecht? Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Die großen Katastrophen im Stile von „Kein Weg zu weit“ (Nimmermehr, 2013) oder „It never rains“ (Terlingua, 2015) fehlen glücklicherweise, die echten Highlights allerdings auch. Mono Inc. haben solide Kost abgeliefert ohne sonderlich zu überraschen. Ab Ende April geht es mit dem neuen Album auf Tour, dann kann „Together Till The End“ ihr Live-Potential unter Beweis stellen.

 

Mono Inc. – Together Till The End Tour 2017

Tickets bei Eventim.de

  • 20.04.2017 – Hannover – Musikzentrum
  • 21.04.2017 – Oberhausen – Turbinenhalle
  • 22.04.2017 – Wilhelmshaven – Pumpwerk
  • 27.04.2017 – Frankfurt – Batschkapp
  • 28.04.2017 – Nürnberg – Hirsch
  • 29.04.2017 – München – Backstage
  • 05.05.2017 – Stuttgart – Im Wizemann
  • 06.05.2017 – Leipzig – Haus Auensee
  • 12.05.2017 – Dresden – Kleinvieh
  • 13.05.2017 – Berlin – Huxleys Neue Welt
  • 18.05.2017 – Osnabrück – Rosenhof
  • 19.05.2017 – Köln – Bürgerhaus Stollwerck
  • 20.05.2017 – Hamburg – Markthalle
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