Auch wenn Ihnen der Ruf eine Newcomerband zu sein nach wie vor anhängt, sind Jesus on Extasy dies inzwischen sicherlich nicht mehr. Immerhin veröffentlichen die Industrial-Rocker aus dem Ruhrpott in diesem August ihr inzwischen drittes Studioalbum.


No gods heisst das gute Stück, welches am 27.08.2010 das Licht der Welt erblicken wird, und leider untermauern Jesus on Extasy mit diesem bedeutungsschwangeren Titel, was sich beim Hören des neuesten Outputs schnell bestätigt – nämlich dass Ihnen zur musikalischen Göttlichkeit doch noch ein ganzes Stück fehlt.


Zwar bleiben Jesus on Extasy auch im dritten Anlauf ihrem Stil treu und setzen auf melodischen, nicht zu harten Elektrosound kombiniert mit rockigen Gitarren, doch leider vermag „No gods“ trotzdem nicht so ganz an die Vorgängeralben anzuschliessen. Auch nach mehrmaligem Hören fällt es noch schwer den Zugang zu den einzelnen Titeln zu finden und einen herrausstechenden Ohrwurm Kandidaten wie den legendären Song „Assassinate me“ vom Debut Album „Holy Beauty“ sucht man ebenfalls vergebens.


Doch allzu hart wollen wir mit den sympathischen Musikern nicht zu Gericht gehen. Immerhin waren die zwei Jahre nach Veröffentlichung des letzten Studioalbums sicherlich nicht die rosigsten der Bandgeschichte. Gitarristen Alicia Vayne verliess die Gruppe um eigene Wege zu gehen. Drummer BJ musste aufgrund einer Schulterverletzung vom Schlagzeug zum Bass wechseln. Es hieß gar, „No god“ sollte das letzte Album aus dem Hause Jesus on Extasy werden.


Von diesem Plan ist inzwischen natürlich keine Rede mehr, da die verbliebenen Bandmitglieder bei der Arbeit am neuen Silberling, der erstmalig komplett in Eigenregie produziert wurde, „gott“lob wieder näher zusammengerückt sind. Und das ist auch gut so, denn dass Jesus on Extasy eine Band mit großem Potential sind steht außer Frage und zeigt sich durchaus auch auf „No gods„. So vermag Sänger Dorian in der Ballade „Tonight“ mit cleanem Gesang und ganz viel Emotionen zu überzeugen und auch kleine Experimente, wie Ausfüge in orientalischen Gefilde, wissen positiv zu überraschen.


Für Fans der Band ist der neue Silberling natürlich trotzallem ein Must-Have und letzten endes ist es keine Schande auch mal ein Album abzuliefern, das noch Luft nach oben lässt. Also freuen wir uns jetzt erstmal über 10 brandneue Songs und hoffen insgeheim auf ein viertes Werk, das beweisen wird, dass aus einem Jesus auf Drogen doch noch eine musikalische Gottheit werden kann.


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