Faun - Midgard Die Band Faun hat in den letzten Jahren einige Entwicklungen durchgemacht. So stand der Wechsel zu einem Major-Plattenlabel an, das folgende Album Von den Elben fand im Stammkreis der Faun-Fans nicht nur positive Meinungen. Nun liegt mit Midgard die neue CD vor, die alleine schon vom Titel an eine Rückbesinnung auf alte Werte, die Hoffnungen der Fangemeinde wachsen lässt.

Die Einstimmung übernimmt der „Midgard Prolog“, ehe sich das „Federkleid“ mit leichten Flötenklängen in die Gehörgänge schleicht. Ein interessanter Track, der den Fans definitiv besser gefallen sollte, als die Arbeiten des Vorgängeralbums „Luna“. Mit „Sonnenreigen“ beeindruckt die Band durch eine vielfältige Instrumentalisierung, die „Faun“ stets auszeichnet. Hier trifft Können auf Ohrwurm. Ein gelungenes Experiment. Die Neuaufnahme eines der bekanntesten „Faun“-Tracks bekommt man mit „Alba II“ serviert. Der Text ist identisch mit dem Original, jedoch erschafft eine Instrumentalpassage und klarere Töne eine völlig neue Atmosphäre. Mit diesem Beitrag haben sich Oliver und seine Mitstreiter ein Denkmal gesetzt. Fast schon besinnlich beginnt „Macbeth“ an, das Tempo steigert sich jedoch merklich im Laufe des Songs. Es eröffnet sich eine Welt voller mystischer Klänge, die den Zuhörer sofort in Beschlag nehmen. Realitätsflucht in ihrer besten Form. Sanfter Gesang eröffnet „Gold & Seide“. Eine nordische Sehnsuchtsballade, die sicher ihren Weg auf die Playliste finden dürfte. Ein weiterer Fanliebling sollte „Odin“ werden. Eine spannende Geschichte und Töne, die so unverwechselbar nach „Faun“ klingen schmieden diesen Song zu einem wahren Diamanten. Hier spürt man einfach, mit wieviel Herzblut diese Musiker an ihre Werke gehen. Ein Everblack der Mittelalter-Szene ist die „Rabenballade“ ganz ohne Zweifel. In dieser neuen Version kann man diesem altbekannten Begleiter aller Mittelaltermärkte aber neue Facetten abgewinnen. Ein gelungene Neu-Interpretation, die auf die Mitarbeit des Live-Publikums baut. „Lange Schatten“ beendet dann schließlich die Göttersage um „Midgard“. Ein verträumter Abschluss, der durch seinen gefühlvollen Text überzeugen kann. Der perfekte Übergang, um in den Alltag zu starten.

Fazit: Faun sind wieder da und überraschen erneut. Mit nordischer Mythologie und klanglichen Experimenten erschafft die Band erneut eine komplett neue Welt, in die ihr euch entführen lassen solltet. Kreativ mit einem gewaltigen Schritt nach vorne untermauern Faun ihre Vormachtstellung im Folk-Bereich.

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