Die Kammer – Season III: Solace in Insanity Bei dem musikalischen Zusammenschluss Die Kammer handelt es sich um gestandene Musiker, die sich ihre Sporen schon längst verdient haben. Hier wird dem Zuhörer ein besonderes Erlebnis geboten: Nicht die lauten Klänge stehen im Mittelpunkt, sondern hausgemachte, echte Musik, die von wahrhaften Instrumenten stammt. „Die Kammer“ gliedert ihr Gesamtkunstwerk in sogenannte „Seasons“, nun befinden wir uns in der „Season III“.

Mit sanften Klängen und einem deutschsprachigen Gedicht, das nur durch die Lyrics vom Titeltrack „Solace in Insanity“ unterbrochen wird, startet das aktuelle Album sehr stimmungsvoll. Eine Akustik-Gitarre bildet die Basis des Songs „The drunken Welshman“, ein wirklich starkes Stück, das den Zuhörer sofort verzaubert und durch seine Unbeschwertheit überrascht. „The Way you are“ schlägt eher nachdenkliche Töne an, die jedoch so gekonnt umgesetzt wurden, dass man sich gar nicht satthören kann. An einen bizarren Zirkus fühlt man sich mit „Gingerbread Heart“ erinnert. Einige merkwürdige Töne und der Gesang erinnern an einen verrücken Zirkusdirektor, der sich hier komplett auslebt.

Zu satten Tango-Rhythmen bei „The Galant Enticer’s Tango“ beweisen die Mitglieder der Band, dass man sich musikalisch keine Grenzen setzt und daraus sich immer etwas Besonderes entwickelt. Schneller und beschwingter zeigt man sich bei „Carnival of the Peculiar“, ein großartiger Beitrag, der durch Tuba-Klänge zu überraschen weiß. Diesen Refrain vergisst man so schnell nicht mehr. Die Sehnsucht nach dem Meer spürt man mit „Fairy on the wire“ mehr als deutlich. Hier wird der Seefahrer-Romantik ein musikalisches Denkmal gesetzt. Die Ballade des Albums ist zweifelsohne „Will you close my eyes“. Ein Song, der zwischen Lebensbeichte und Abschiedsgedicht schwankt und genau deshalb so interessant ist.

Deutlich fröhlicher präsentiert sich „Love for Life“. Hier dürfte es sich um einen klassischen Live-Son handeln, denn Gänsehaut ist bei diesem Beitrag garantiert. Das sanfte „Sophie’s Chimaera“ geleitet den CD Käufer galant in die harte Realität. Ein würdiger Abschluss dieses Werkes.

Fazit: Die Kammer ist anders, einzigartig. Sicher nicht für den schnellen Hörgenuss, hier muss man sich Zeit nehmen, um vollkommen in diese andere Welt abzutauchen. Großartige Musiker nehmen den Zuhörer mit auf eine Reise, die man nie wieder vergessen wird. Ein wahres Meisterwerk, dessen Brillanz sich erst nach einigen Durchläufen komplett erschließt. Denn schließlich ist Musik ja dafür da, um das Auditorium immer wieder neu zu überraschen, oder?

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