Rezension: DArtagnan – In jener Nacht Die Jungs von dArtagnan haben in den letzten Jahren einen Senkrechtstart hingelegt. Mit Mitgliedern der Band Feuerschwanz und weiteren Musikern wurde dieser Bund besiegelt. Die Erfolge für diese Band sprechen für sich, auch wenn die Kritiker gerne eine Nähe zur Schlagerszene attestieren.

Der Titeltrack ist ein Gute-Laune-Song, der auf vergangene Erlebnisse zurückblickt. Damit erschafft „In jener Nacht“ ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das wohl jeder Zuhörer nachvollziehen kann. Die Single „Flucht nach vorn“ wird dominiert von einer Violinen-Melodie, die die Schwerelosigkeit dieses Tracks erzeugt. Ein netter Track, der einfach Spaß macht. „Chanson de Roland“ kommt eher seicht daher und dürfte seine ganze Energie erst bei den Live-Gigs entfesseln. Etwas schwungvoller zeigt man sich bei „Einer für alle für ein’“. Das berühmte Motto der Musketiere bekommt mit diesem Beitrag eine eigene Hymne gewidmet, die musikalisch sehr an „Feuerschwanz“ erinnert. Mit „Pech oder Glück“ folgt ein interessanter Track, der die Songwriting-Qualitäten dieser Band untermauert. Ein melodischer Song, den man immer wieder hören kann.
Der Refrain bietet genug Mitsing-Potenzial, sodass auch die Konzert-Fetischisten auf ihre Kosten kommen sollten. Mit dem Anspruch einer Ballade kommt „Endlich frei“ daher, allerdings fehlt diesem Track das gewisse Etwas und so springen wir schnell zum nächsten Beitrag. „Wir haben nichts“ schlägt wieder in die Kumpel-Kerbe und stärkt das Band zwischen Fans und Musikern. Ein amüsanter Song, der insbesondere durch seine Lyrics überzeugen kann. „Drei Nymphen“ benutzt eine bekannte Mittelalter-Melodie und hat damit das Potenzial auch unserer Leserschaft zu gefallen. Kein besonderer Höhepunkt, aber eine nette, kleine Spielerei. Natürlich bringen DArtagnan auch etwas Gesellschaftskritik an und so findet sich „Die Welt in der wir leben“ auf der Tracklist. Eine romantisch-wilde Nummer, die das Fernweh zu stillen vermag. Das Epos „Wallenstein“ beendet im Anschluss diese CD. Auch hier werden eure Mitsing-Qualitäten für die Gigs überprüft werden.

Fazit: dArtagnan veröffentlichen ein Album, das den Brückenschlag zwischen Radio und Szene versucht. „In jener Nacht“ wird der Band einige neue Fans bescheren, allerdings ist der Einfluss von radiotauglichen Melodien nicht zu verleugnen. Ob dies ein Fort- oder Rückschritt ist, wird die Zukunft zeigen.

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