Nachdem drei Jahre lang Ruhe um Terminal Choice herrschte, hat Chris Pohl seine Band wieder ins Studio geschickt, um das bis dato brachialste Album seiner Karriere einzuspielen. Verstärkt durch Louis Manke (Staubkind) und Gordon an den Gitarren, sowie Jens Gärtner an der Elektronik, verfolgt Chris konsequent jenen Weg weiter, den er mit dem Vorgängeralbum „Menschenbrecher“ eingeschlagen hatte.
Das heißt: Gothic-Electro-Sounds treffen auf ein knallhartes Gitarrengewitter US-amerikanischer Prägung.
Das Album wurde von der Produzenten-Legende John Fryer gemischt, der unter anderem Depeche Mode, die Nine Inch Nails und HIM zu seinen Kunden zählt.
„Dear Ladys and Gentlemen…“:Das neue Album beginnt mit einer Warnung für den Hörer bzw. dessen Nervensystem. Gesprochene Intros scheinen wohl zu Chris Pohls Favoriten zu gehören, man denke zum Beispiel an das von ASP gesprochene Einleitung auf dem letzten Tumor-Album.
Mit „Golden Days“ legt Terminal Choice dann auch gleich richtig los. Der Song ist nicht zu rockig und nicht zu elektronisch und hat eine eingängige Melodie, die sofort zum Ohrwurm wird. Die meisten Titel auf dem Album haben diesen typischen Terminal-Choice-Stil. Teilweise klingen die Titel fast etwas zu ähnlich. Auf jeden Fall kann man der Band nicht vorwerfen, sie hätte keinen eigenen Stil.
Der bereits aus Single ausgekoppelte Track „Don´t go“ ist noch etwas rockiger bzw. metallastiger als der Rest des Albums. Der Song ist eine gelungene Cover-Version des gleichnamigen 80er-Hits von Yazoo. Aus dem Synth-Pop-Klassiker hat sich ein Tanzflächenfüller entwickelt, dessen Genre irgendwo zwischen dem typischen Pohl-Elektro und Metal anzuordnen ist.
Die einzige Ballade auf dem Album „Nothing“ erinnert ein wenig an den Limp Bizkit Hit „Behind Blue Eyes“. Das melodiöse Stück steigert sich zu einem gitarrenlastigen und lauten Höhepunkt. Im Mittelpunkt steht jedoch Pohls echobehaftete Stimme.
Mit den beiden kurzen Enemy Tracks und „God Bless U“ begeben sich Terminal Choice auf anderes Terrain. Die beiden Industrial- bzw. Noisestücke sind zusammen gerade mal zwei Minuten lang und klingen sehr experimentell. Vermutlich stellen sie Metaphern im Bezug zum Titel des Albums dar.
Auch das Abschlussstück „Wrong Business“ kann man der Industrialecke zuordnen. Das Stück ist zwar melodiöser und länger als die kurzen Enemy-Zwischensequenzen, lassen aber auch die Stimme Pohls vermissen. Der Song hätte vielleicht eher auf eine Tumor-Scheibe gepasst, hört sich aber nett an.
Gegen Ende des Albums werden die Songs, wie bei vielen Alben, etwas langweiliger. Die Melodien, wie zum Beispiel bei „The Sickness“ sind weniger eingängig, und die teilweise sehr monotone Stimme Chirs Pohls bringt auch nicht viel Abwechslung.
Zugegebenermaßen, der Remix von Rockstar hört sich ziemlich genial an. Neu ist der Song aber ja bekanntermaßen nicht.
Fazit: Gutes Album mit ein paar echten Hits! Leider kennt man nach einigen Lieder schon das ganze Album.
Das Album ist bereits erschienen. Die limitierte Auflage im edlen Doppel – DigiPak gibt es zusammen mit einer Bonus CD.
Autor: Sylvia