Drei Jahre sind inzwischen vergangen, als das Debütalbum von „Drive“ auf den Markt kam. Nun melden sich die Jungs aus Zürich mit ihrem neuen Album „Sympathy Is A Phase“ zurück und wollen mit einem härteren Sound überzeugen.
Doch welche Härte kann man von alternativen Rock erwarten? „Unusual Tactics“ ist schon ein guter Anfang. Die schmetternden Gitarrenriffs und das Drumspiel erinnern mehr an Thrash Metal als an Rock und die Stimme vom Sänger Josh hat Power. Und je lauter und thrashiger der erste Part ist, umso melodischer und harmonischer wird der zweite. Fast am Ende des Tracks geben die Schweizer noch einmal alles, um auch ihren Ruf als Rocker gerecht zu werden.
Weiter gehts mit „Way Down“. Hier wird ein Gang runtergeschalten: ruhige Gitarren gepaart mit einer fast schon sanften Männerstimme ergeben eine hörbare Rockballade.
Der nächste Song „Sympathy Is A Phase“ strahlt beim Hören schon Verzweiflung aus. Und wenn man sich das dazugehörige Musikvideo anschaut, wird dies noch einmal deutlich. Achtung, Ohrwurmgefahr!
Zu Beginn von „Girlskill“ hört man wieder ein balladenartiges Gitarrenspiel, was nach wenigen Sekunden kurz aussetzt, um anschließend in einem Lateinamerikanisches Flair überzugehen. Überraschung, denkt man. Doch schon setzt wieder der Standart Rock-Refrain, wie man ihn schon sehr oft zu hören bekam und macht bald einen ruhigen Abgang,
Thrash Metal-Elemente sind auch in „Used To Be Mine“ wieder herauszuhören. Hier kommt auch der Verdacht auf, dass der Schlagzeuger sich sehr an Lars Ulrich orientiert.
Es folgt wieder eine typische Rockballade. In „Firebridge“ hört man das Cello zum ersten Mal deutlich mit im Vordergrund.
Bei „Her Size“ erinnert der Anfang an Apocalyptica, weil auch hier wieder das Cello zur Geltung kommt, nur zusätzlich von Drums und E-Gitarre unterstützt. Doch dann kommt wieder die Wendung und im Lied setzt sich anschließend eine gleichmäßige Linie aus rockigem Gesang und harten Gitarrenriffs durch.
„Careless“ überzeugt hier mit der ausdrucksstarken Stimme und guten, krachigen Gitarrensolos, die bis zum Ende anhalten. Leider ist es trotzdem etwas eintönig geraten.
Eine liebliche Melodie kündigt nun „Everyday Kill“ an. Dies ist die sentimentalste Ballade auf dem Album, der Ausgleich zu den thrashigeren Stücken auf „Sympathy Is A Phase“.
In „Supernova“ wird wieder ausgedreht. Die schretternden Gitarren passen hier perfekt rein und sorgen für eine anhaltende Spannung, bis hier eine Stufe höhergeschalten wird.
Weiter gehts mit „Alright“. Hier kommt wieder hörbar das Cello zum Einsatz, was dem Lied noch den entscheidenten Kick gibt.
Jetzt wird die E-Gitarre weggelegt und gegen die Akustik ausgetauscht. Doch wird in „Void“ auf das Schlagzeug nicht verzichtet, also reicht es doch nicht für eine Lagerfeuerrunde.
Auch wenn der jetzige Song „Smoke“ heißt, müssen wir uns nun vom Lagerfeuer trennen. Kurz vor dem Abschluss wollen „Drive“ noch einmal alles geben, bevor er den Hörer entlastet und lässt noch einmal die Saiten brennen.
Mit einer Länge von 8:02 Minuten ist „Now Leaving (Without A Trace)“ das Längste Stück auf dem Album. Eine letzte Rockballade, die sich prima zum abschalten eignet.
Als kleines Gimmick findet man noch zusätzlich zu dem Album eine DVD, auf dem sich ein nettes Musikvideo von „Sympathy Is A Phase“ befindet und ein weiteres Video, in dem man die Bandmitglieder von Drive bei ihren Aufnahmen zum ersten Album beobachten kann.
Fazit: Jeder Song hat ein und dieselbe Struktur. Wer Thrash Metal und Rock mag, könnte sich mit diesem Album anfreunden, doch die Anderen werden schnell angeödet sein. Der einzige Pluspunkt ist das Cello.
Autor: Norma