Die kontroverse Band um die Künster Tomaz Hostnik, Ivan Novak, Dejan Knez und Ervin Markosek, die 1980 Laibach gründeten und sich als Teil der sogenannten „Neuen Slowenischen Kunst (NSK)“ verstehen, hat in den 80er Jahren das Spiel mit der Ideologie zur höchsten Kunst erklärt. Dass sie damit entsprechend aneckt und die einerseits affirmative, andererseits aber auch ironische Ästhetik der NSK propagiert, prägt das Kollektiv bis heute. Und namenhafte Bands wie Rammstein (oder auch Joachim Witt) ließen sich nur allzu gerne von Laibach inspirieren.
Nach dem Selbstmord von Tomaz Hostnik stieß 1983 der heutige Sänger Milan Fras zur Band, bevor diese durch den ersten Fernsehauftritt Gesprächsthema wurde.

23 Jahre, etliche Releases und sieben Jahre nach dem letzten offiziellen Album „Jesus Christ Superstars“ sind Laibach nun wieder mit „WAT“ zurück. Die Vorab-Single „Tanz mit Laibach“ schlug in den Clubs wie eine Bombe ein und teilte die Nation wieder durch zwei. Stieß man bei manchen DJs auf taube Ohren, erklärten andere das Lied zum Dauerbrenner. „Tanz mit Laibach“ erinnert stark an den DAF Song „Der Sheriff“. War „Der Sheriff“ eine zweideutige Anspielung auf das heutige Amerika, ist „Tanz mit Laibach“ von der Deutsch-Amerikanischen Freundschaft inspiriert.

Das Album kommt mit einem Pappschuber und dem Video zu „Tanz mit Laibach“ daher und beinhaltet 11 Lieder. Und ich muss sagen, dass ich es begrüße, dass Laibach endlich von dem Gitarrengeschrammel der letzten Beiträge weggekommen sind. WAT gibt sich beinahe komplett elektronisch und ist sehr clubtauglich. Mag ich da vielleicht voreingenommen sein, was Gitarrenmusik betrifft, und mögen „Geburt einer Nation“ und „Leben heißt Leben“ auf dem 1987er Album „Opus Dei“ unangefochtene Klassiker sein, aber die Ergüsse auf WAT können sich sehen und hören lassen.

„Achtung!“ und „Das Spiel ist aus“ kommen im Stil von „Tanz mit Laibach“ daher. Einziger Schwachpunkt ist „Now you will Pay“. Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde, das hört sich irgendwie nach einem Musical Song an. Aber ansonsten kann ich nur Gutes darüber berichten.
Anhören, staunen, tanzen.

Autor: Eniz

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