Am 25. und 26. August fand das Feuertal Festival 2017 in der Hardt-Anlage in Wuppertal statt. Das Kultevent, das für viele als Abschluss der Open-Air-Festivalsaison gilt.
Den Freitag eröffneten Mila Mar. Die Gruppe um Sängerin Anke Hachfeld galt um die Jahrtausendwende als große Hoffnung der deutschen Independent-Szene. Mit der Auflösung 2004 klaffte eine große musikalische Lücke, die sich mit der Neugründung 2015 erfreulicherweise wieder schloss. Auf dem Feuertal Festival konnten Mila Mar beweisen, dass sie mit ihrer Mischung aus sphärischen Klängen, Phantasiesprache und Weltmusikelementen die Zuschauer noch immer in ihren Bann ziehen können.
Als nächstes sollten Lacrimas Profundere folgen, doch aus persönlichen Gründen musste die Band leider absagen. Somit konnten Mila Mar und die folgenden Bands etwas länger spielen – ein rarer Luxus auf Musikfestivals.
Weiter ging es mit d’Artagnan, dem Nebenprojekt von „Prinz Hodenherz“ von Feuerschwanz. Diese hatten nicht nur große Teile ihres Fanclubs, sondern auch Stücke ihres kommenden Albums „Verehrt und Verdammt“ mit dabei hatten. Gute Laune war vorprogrammiert!
Mit Lord of the Lost standen die Jungs um Chris Harms auf der Bühne, die seit einiger Zeit von Niklas Kahl (Ex-Stahlmann, Erdling) an den Drums unterstützt werden. Lord of the Lost gönnten dabei dem Publikum wenig Verschnaufspausen, und gaben sich sichtliche Mühe, die Hardt zum Beben zu bringen. Doch auch wenn ihnen mehr Zeit zum Spielen blieb, so musste auch dieser Auftritt zu Ende gehen – mit Raining Stars fand er einen würdigen Abschluss!
Die stets gut gelaunten Folk-Rocker von Fiddler’s Green, die in diesem Jahr zum sechsten Mal auf dem Feuertal spielten, beschlossen den ersten Tag. Von der ersten Sekunde an verbreiteten die sechs Jungs allerbeste Laune, und brachten die Crowd zum ausgelassenen Feiern. Ein gelungener Höhepunkt!
Feuertal Festival 2017 – Tag II
Der zweite und letzte Tag des Feuertal Festivals 2017 wurde von Stoneman eröffnet. Die Schweizer hatten den wohl weitesten Anreiseweg, konnten allerdings schon zu früher Stunde auf ihre Fans zählen. Auch wenn sie musikalisch in etwa so aus dem Rahmen fielen wie Lord of the Lost am Vortag, so lieferten sie einen grandiosen Auftakt zum zweiten Tag.
Nachdem Moderator Eric Fisch die Band die nachfolgende Band mit einer etwas konfusen Rede angekündigt hatte, ging es musikalisch mit Ignis Fatuu weiter. Mit ihrem aktuellen album „Meisterstich“ im Gepäck sorgten Ignis Fatuu für gute Laune und ausgelassene Feierei.
An diese Stimmung knüpfte Mr. Hurley & Die Pulveraffen nahtlos an. Die Band hatte im Vorfeld piratige Accessoires verteilt um für stimmige Atmosphäre zu sorgen – das Konzert wurde schließlich aufgezeichnet und teilweise live im Internet übertragen.
Als Highlight stand bei „Achtung, fertig, Prost!“ Thomas Lindner (Schandmaul) im passenden Outfit auf der Bühne und unterstützte die Jungs stimmlich.
Von Piraten zu anderen Seefahrern – mit Mono Inc. ging es thematisch passend weiter. Kanonen auf der Bühne, ihr aktuelles Album „Together Till The End“ im Gepäck und jede Menge Pyrotechnik – so wurde auch den letzten Zuschauern auf der Hardt heiß.
Auch das schönste Feuertal Festival muss einmal zu Ende gehen – und wie könnte das besser geschehen, als mit den Feuertal-Veteranen schlechthin? Zum siebten Mal konnten Schandmaul auf der Waldbühne spielen und den Spaß und die Freude den sie dabei hatten, sah man ihnen wahrhaftig an. Doch in diesem Jahr wurde der Auftritt auch von einem Besetzungswechsel überschattet: Anna Katharina Kränzleins Zeit an Violine und Drehleier fand nach rund 19 Jahren ein Ende, da sie sich von nun an neuen musikalischen Projekten widmet.
Mit einem grandiosen Auftritt beschlossen Schandmaul das Feuertal Festival 2017. Etwas unpassend platzte Moderator Eric Fisch zum Abschluss noch einmal auf die Bühne, entschuldigte sich jedoch rasch und kam wenige Minuten später zurück, um das nächste Feuertal Festival anzukündigen.
2018 wird das Feuertal Festival 15 Jahre alt – Eric Fisch wird dann weder als Moderator noch mit einem seiner beiden bekannten Projekte vor Ort sein, kündigte jedoch an, dass man ihn im nächsten Jahr wiedersehen werde. In welcher Form das geschieht, werden wir in einem Jahr sehen.