Hjalmer Stor Vega Kopenhagen 06032025

Ein entspannter Donnerstagabend, und ich bin mal wieder mit der Kamera auf dem Weg ins Vega. Gegen 19:00 Uhr öffneten die Türen, und es herrschte eine wirklich sehr entspannte Stimmung. In der darauffolgenden Stunde füllte sich der untere Bereich des Vegas mit gespannten Gästen. Das Publikum war bunt gemischt, und es schien, als wären ein großer Teil Mütter mit ihren Töchtern vor Ort.

Das hatte seinen Grund, denn bald sollte Kim Larsens (dänischer Songwriter und früherer Frontmann von Gasoline) Sohn Hjalmer auf die Bühne kommen.

Zum Aufwärmen gab es Malte August – ebenfalls ein junger Musiker, der mit toller Stimme und tiefsinnigen Texten begeisterte. So gab es in dem kurzen Set unter anderem Det Vi Ikke Er (Das, was wir nicht sind). Hier ging es um die junge Liebe in Århus. Der Song ging ins Ohr und lud zum Mitschwingen ein. Darauf folgten Helt Væk (Komplett weg) und Gode Dage Venter (Die guten Tage warten). Gerade in diesem Lied ging es um die Krebsdiagnose seines Bruders, und im Laufe des Konzerts erzählte Malte, dass dieser vor Kurzem für krebsfrei erklärt wurde. Ein Hoch auf die Hoffnung, die Liebe und das Gesundheitssystem! Sein größter Hit kam zum Ende – auch wenn es ein Weihnachtslied war, passte Den Måneløse Nat (Die mondlose Nacht) wunderbar in das Set.

Nach einer kurzen Umbaupause betrat Hjalmer die Bühne. Bereits als er erschien, jubelte das Publikum verzückt. Als zweites Lied spielte er Over Stregen (Über den Strich), in dem es um die Trauer ging, dass seine Freundin ihn verlassen hat – eine Trauer, die sich im Laufe des Songs jedoch in eine „Fuck-You“-Stimmung verwandelte. Spannend! Direkt darauf folgte Som At Sove På Hotel (Wie im Hotel schlafen). Hier ging es um eine tolle Liebe, die allerdings immer wieder neue Laken aufzieht, weil sie eben nicht nur nicht in Hjalmer verliebt war. Poppig, traurig und frech – ein Hammersong!

Zwischendurch philosophierte der junge Mann über das Älterwerden. Mit seinen 29 Jahren fühlt er sich gerade an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Das zeigt, dass Alter oft relativ ist – vor allem, weil ich die 29 Jahre schon seit einer Weile hinter mir gelassen habe. Außerdem erzählte er von einem Song, den sein Vater Kim für ihn geschrieben hatte. Darin heißt es: Egal, ob du arm oder reich wirst – die Hauptsache ist, dass du glücklich bist.

Etwas später ging es bei Tændstikmand (Zahnstochermann) darum, dass niemand perfekt ist. Weder benehmen wir uns immer korrekt, noch sind wir immer in Topform. Ein toller, sehr lebensnaher Song. Unge Hjerter (Junge Herzen) war eine Hymne an die Naivität von Kindern und daran, dass man diese auch als Erwachsener nicht immer unterdrücken sollte.

Als Zugabe kam er für die ersten beiden Lieder alleine mit einer Akustikgitarre auf die Bühne und präsentierte unter anderem auch ein Weihnachtslied. Kongespil (Königsspiel) war der Soundtrack einer Weihnachtsserie um Katinka. Auch wenn es nicht Weihnachten war, kam eine besinnliche Stimmung auf – vor allem, als hunderte Handys im Publikum leuchteten.

Fazit: Ein tolles Konzert mit Hjalmer, der oft wie eine junge Version seines Vaters Kim Larsen wirkte. Doch er braucht sich nicht im Schatten seines Vaters zu verstecken und bediente sich keiner Covernummer von ihm. Musikalisch gab es eine spannende Mischung aus Rock, Pop und Indie. Textlich gab es großes Kopfkino, in dem es vor allem um Liebe und Hoffnung ging. Danke für einen tollen Abend!

 

Fotogalerie: Hjalmer Stor – Vega Kopenhagen – 06.03.2025

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