Jan ist der geistige Vater von X-FUSION, der gerade sein Debüt unter dem Label SPV veröffentlich hat. Freundlicherweise war er bereit, einen Einblick in sein Schaffen zu geben.

Eniz: Hallo Jan, danke dass Du dir die Zeit genommen hast, um uns und unseren Lesern ein kleines Interview zu geben. Du hast ja nun dein Debut veröffentlicht und ich muss sagen, dass ich schon etwas skeptisch war. Aber ist meiner Meinung nach echt gut gelungen.
Wie lange hast Du daran getüftelt?

Jan: Auf dem Album sind die Tracks der letzen ca. 2 Jahre zusammen gekommen welche mir persönlich am besten gefallen. Ausserdem wollte ich auf dem Debut keinen Track veröffentlichen den es schon auf den Demo-CDs gab.

Eniz: Auffällig sind die Masse an Filmsamples darin. Ich habe auch fast alle wiedererkannt. Die Samples stammen zum größten Teil aus Horror- bzw. Gruselfilmen. Nach welchen Aspekten benutzt Du sie? Schaust Du dir dann zufällig einen Film an und denkst: „Hey, das könnte ich gebrauchen“? Oder suchst Du schon gezielt danach?

Jan: Wenn ich einen Film sehe und etwas höre, was man eventuell benutzen könnte, dann sample ich das und archiviere es. Aber eine bestimmte Vorgehensweise habe ich da nicht. Manchmal schreibe ich erst den Song und den Text und suche dann ob ich einen geeigneten Sample finde, manchmal schreibe ich aber auch einen Text der zum Sample passt. Es kommt aber auch vor das der Sample keinen Bezug zum Songtext hat und ich ihn nur benutze weil er mir gefällt.

Eniz: Und wenn wir schon mal dabei sind: Woher ist das Sample aus „Amoklauf“?

Jan: Der Sample stammt aus „Jeepers Creepers“

Eniz: Du hast ja schon sehr früh angefangen Musik zu machen. Wie bist Du darauf gekommen?

Und was hat Dich dazu bewegt, gerade in dieser Sparte Musik zu machen?

Jan: Angefangen habe ich ja mit ganz anderer Musik. Erst habe ich nur mit Tapes & Turntables gemixt, was schnell langweilig wurde. Mit den ersten Heimcomputern habe ich auf C64 und Amiga elektronische Musik produziert. Den Style würde ich mal „Demo-Szene“ nennen…

Irgendwann stieg ich auf Techno um, wo ich mich durch jegliche Unterarten kämpfte, bis auch das mir zu öde wurde und ich auf EBM umstieg, um da Emotionen verarbeiten und ausdrücken zu können, was mir in vorher nicht so möglich war wie ich es wollte. Nun nutze ich meine Musik als Art Ventil.

Eniz: Als ich mir die CD angehört hatte, konnte ich eine Ähnlichkeit zu Suicide Commando und Terminal Choice nicht verleugnen. War das Absicht oder sind das deine Vorbilder?

Jan: Ausser das ich Elektro produziere und verzerrte Vocals benutze sehe ich zu diesen Bands keine Ähnlichkeit. Sie gehören auch nicht zu meinen „Vorbildern“

Eniz: Wie ich erfahren habe, bist Du mit „Dial D for Demons“ auf Platz 20 der DAC. Hättest Du damit gerechnet?

Jan: Nein, damit hätte ich nicht gerechnet, da ich meine Musik nicht gerade massenkompatibel finde.

Es hat mich doch sehr verwundert dort vertreten zu sein, denn meine Tracks sind teilweise schon recht schnell und nicht unbedingt für „Clubs“ produziert.

Eniz: Man könnte sagen, dass es für Dich der Durchbruch ist. Wie hast Du das früher gehandhabt? Ich habe gelesen, dass Du eine Reihe von Demotapes veröffentlich hast. Wie ist man auf Dich aufmerksam geworden?

Jan: Ich hatte auch früher schon (in meiner Techno-Zeit) Angebote etwas zu veröffentlichen. Diese habe ich aber abgelehnt, da ich meine Musik in erster Linie für MICH produziere.

Den Kontakt zu meinem jetzigen Label hat ein Bekannter von mir hergestellt, indem er mein jetziges Label angeschreiben hat und Ihnen von meiner Musik erzählte. Das Label trat daraufhin mit mir in Kontakt, worauf hin ich eine Demo-CD zusammenstellte und an das besagte Label schickte. Zurück kam ein Vertrag.

Eniz: Bei „Anorexia Nervosa“ steht, dass die Lyrics von Mel G. & X sind. Erst dachte ich an die Spice Girls. Was hat das damit aufsich?

Jan: Ja das ist richtig, ich habe ja auch die Tracks für die Spice Girls produziert… hört man das nicht raus?

Nee, Spass beiseite. Das ist der Name einer Freundin mit der ich diesen Text zusammen geschreiben habe, und sie wollte nicht das ihr ganzer Name auf der CD steht.

Eniz: Das 2001er Album „Evillive“ und die 2002er EP „Black Out“ kann man laut der Diskographie nicht mehr kaufen. Besteht die Möglichkeit, dass diese irgendwann wieder Re-Released werden?

Jan: Möglich ist das. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

Vorerst aber nicht. Ich möchte erstmal nur neuere Sachen veröffentlichen.

Eniz: Im Frühjahr soll schon neues Material von Dir erscheinen. Verrätst Du uns mehr dazu?

Jan: Da kann ich selber noch nicht viel verraten, da noch nichts fest steht. Ich haben schon einiges an neuem Material zusammen. Aber ob es eine Single, eine EP oder ne LP wird, steht noch nicht fest.

Eniz: Arbeitest Du eigentlich alleine an den Songs oder machst Du das mit jemanden zusammen? Wenn ja, mit wem?

Jan: Nein, ich mache alles alleine. Ich bin musikalisch gesehen nicht sehr kompromissbereit und möchte nur das tun was mir gefällt. Dabei würden mir andere auf Dauer nur im Wege stehen (es sei denn es wäre ein Neben-Projekt). Aber erstmal habe ich mit meinen eigenen Sachen schon genug zu tun.

Eniz: Und zum Schluss: Wie ist das mit einer Tour? Ist da in der Hinsicht schon was geplant?

Jan: Es wird keine Tour geben. Alleine lässt sich sowas schlecht realisieren. Dazu kommt noch das ich dazu auch wenig Lust habe, da ich kein Bühnenmensch bin, lieber im Studio arbeite, und das ganze sehr zeitaufwendig wäre. Wenn man alles alleine macht, ist die Zeit schon sehr begrenzt.

Eniz: Okay, das letzte Wort gehört Dir. Danke fürs Interview und weiterhin noch viel Erfolg.

Jan: Danke.

Over and out…

Autor: Eniz

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