Eric Clapton Forever Man Der 20-fache Grammygewinner Eric Clapton brachte vor ein paar Tagen sein neues Best-Of-Album Forever Man in die Plattenläden. Ich ließ es mir nicht nehmen, diese 3-CD-Compilation mal anzuhören und meine Meinung dazu zu schreiben.

Artwork: Das Album kommt im hübschen Pappschuber. Auf dem Cover Mr. Slowhands Eric Clapton persönlich und auf der Rückseite die Tracklists. Die CDs kommen jeweils einmal im Einzel- und Doppeljewelcase. Dadurch entsteht der Eindruck, als würden die CDs auch einzeln verkauft werden und nicht eine Einheit mit der Box zu bilden. In den Hüllen ist jeweils ein dünnes Booklet mit Hintergrundinfos zu den Songs. Insgesamt finde ich das Artwork etwas lieblos.

Tonqualität: Die Tonqualität der drei CDs ist absolut top. Gesang, Gitarre und alle Instrumente kommen gut zur Geltung. Die CDs sind sowohl fürs Auto als auch die große Anlage tauglich.

Musik: Nun zum Eingemachten – der Musik. Der Gitarrengott Eric Clapton begann bereits vor einigen Jahrzehnten seine Karriere in der Blues-/Psychedelicrockband Cream. Bereits zu diesem Zeitpunkt konnte er sich nicht so recht auf eine Musikrichtung festlegen. Daher ist es nicht überraschend, dass dieses Best Of Album in drei verschiedene CDs aufgeteilt ist.
CD 1 – Studio: Hier gibt es einiges an Rock-Material, aber eben auch Claptons größte Balladen in Studioqualität. Hier darf also natürlich auch „Tears in Heaven“ nicht fehlen. Die herzerweichende Ballade an seinen viel zu früh verstorbenen Sohn drückt auch mir immer wieder die Tränen in die Augen. Das Gleiche gilt auch (wenn auch weniger stark ausgeprägt) für „My Father’s Eyes“ und „Change The World“. Alleine diese 18 Hammertracks sind den vollen Kaufpreis wert. Nach dem Hören der ersten CD darf man sich also gerne erstmal eine Pause gönnen und das Gehörte auf sich wirken lassen.

CD 2 – Live: Hier heißt es Anlage aufgedreht und Augen schließen. Ich muss zugeben, dass ich beim ersten Hören gleich zu Titel 6 gesprungen bin. „Cocaine“ ist nicht nur eine Droge sondern erinnert mich auch an meine jungen Jahren. Nein, nein, nicht der Drogen wegen, haha – diesen Song haben wir einige Male mit der Schülerband auf und ab getrommelt. Musikalisch ist der Song extrem simpel im Bluesrock gehalten. Doch dieses markante Riff, was sowohl auf einer fetten Orgel oder wahlweise Gitarre gespielt wird, ist brillant. Dazu gibt es nach knapp anderthalb Minuten ein absolut lässiges Gitarrensolo. Göttlich, genial und scheinbar mühelos rockt es da aus den Lautsprechern. Direkt danach folgt „Layla“ in der Aufnahme des legendären MTV-Unplugged Auftrittes. Auch diese Ballade an die wundervolle Layla klingt musikalisch unglaublich entspannt. Es ist wirklich unglaublich, mit welcher Leichtigkeit sich Eric Clapton mit Gitarre und Gesang durch das Lied hangelt. Titel 12 „Hoochie Coochie Man“ ist dann eine fette Bluesrocknummer, die sich beinahe schleppend vor sich hin bewegt. Doch das Anhören lohnt sich auch hier und ich bekomme wirklich Lust, CD 3 einzulegen.

CD 3 – Blues: Ab den ersten Sekunden gibt es herrlich verzerrte schwere Gitarren, stampfende Rhythmen und ein Stimme, die der Hammer ist. Die Stimme, die Eric Clapton hier einsetzt, klingt wirklich, als würde er sich nur von Whiskey und Zigarettenstummeln ernähren. Der Opener „Before You Accuse Me“ hat alles, was eine Bluesrocknummer braucht, nämlich die oben genannten Zutaten sowie immer wieder herrliche Gitarrenriffs, die fröhlich vor sich hingezupft werden. Ein ähnliches Gitarrenspiel kenne ich sonst nu von Mark Knopfler von den Dire Straights. Unter den 19 Songs sind auch zwei Kooperationen mit B.B. King. Auch der Rausschmeißer „Key To The Highway“ ist eine solche Zusammenarbeit, die einfach nur genial ist. Die hohe Qualität an Bluesrock, die man in den letzten Songs gehört hat, wird dann noch ein Mal durch den tiefen dröhnenden Gesang von B.B. King getoppt. Dazu eifern die beiden Gitarristen im Kampf um die musikalische Lässigkeit um die Wette. Eine tolle Schlussnummer.

Fazit: Einige Songs von Eric Clapton sind ja allgemein bekannt, einige hat man gehört ohne sie mit ihm in Verbindung zu bringen und manche sind unbekannt aber gut. All das gibt es auf dem 3-CD- Best-Of-Album Forever Man. Das Artwork ist etwas schwach, aber die Musikauswahl ist top. Besonders gefällt mir auch die Aufteilung in die drei großen Kategorien anstatt, die sonst übliche chronologische Anordnung der Titel. Mit dieser CD bekommt ihr wirklich einen guten Eindruck vom Schaffen Eric Claptons. Es gibt mehrere Stunden Spaß mit Rock, Bluesrock und perfekten Balladen. Dieses Album sollte nicht in der Sammlung eines Rockfans fehlen.

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