140613_1106_Copenhell__8199_Graveyard_MB Passend zum Datum – Freitag der 13. – begann der Tag mit kräftigen Regen am Vormittag, der sich gegen Mittag in leichteren Regen verwandelte. Es wollte nicht so richtig hell werden, aber da nutzte ich die Gelegenheit zum Ausschlafen und um über die vergangenen zwei Tage zu sinnieren. Der 3. Tag war von der Running Order für mich der schwächste, dennoch war ich auf einige Bands neugierig. Für mich ging es gemütlich gegen 17:00 los Richtung Fähre und auf dem Gelände angekommen sah ich mir direkt meine erste Band des Tages an.


Graveyard – Die junge Band mit dem etwas eigenwilligen Outfit (70er Jahre und etwas heruntergekommener Look) heizt mit passender 70er Jahre Musik ein. Dazu wurde der Sound immer härter wurde mit Elementen das Hard Rock gemischt. Leider wollte bei mir der Funke dennoch nicht richtig überspringen. Irgendwie schien die Band erst leise und dann immer lauter etwas auf ihren Saiteninstrumenten rumzuzupfen – Vielleicht war ich aber selbst auch noch nicht wach genug.


140613_1106_Copenhell__8278_SuicideSilence_MB Suicide Silence war für mich der erste Höhepunkt des Tages. Die Hardcore Band überzeugte mich zwar nicht unbedingt musikalisch, aber die Stimmung fegte alles weg und der Platz verwandelte sich in eine bebenden Masse aus Metalheads und Staub. Dazu kamen nicht enden wollende Circle Pits, die nur zwischendurch von einer Wall of Death abgelöst wurden. Die Stimmung war echt brillant und als Fotograf ließ ich mir das Spektakel natürlich nicht entgehen. Ich stürzte mich ins Getümmel getreu nach Robert Capas Motto: „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.“ Seht euch die Bilder an und überzeugt euch selbst, wie nah euer Fotograf am Geschehen war.


140613_1106_Copenhell__8552_Waitan_MB Waitan war ein Tipp einiger Fotografen sein. Im Graben bevor die Musik startete machte sich auch noch leichte Unruhe unter den Fotografen breit. „Meinst du der Sänger spritzt wieder mit Blut?“, „Naja er sagt, es sei Menschenblut, aber ist es nur Schweineblut.“ Einige Kollegen packten Verhüterlies gegen Nässe über ihre Ausrüstung während ich ließ das Ganze mal ruhig starten. Insgesamt war die dunkle Metalband alles andere als spannend und so monoton wie schlecht zu fotografieren. Das Licht war durchgehend rot und mit Nebel gemischt. Die Musik war irgendwie amelodisch und wollte einfach nur „böse“ klingen – Irgendwie nicht mein Fall.


140613_1106_Copenhell__8707_MyDyingBride_MB Düster ging es mit My Dying Bride auf der kleinen Nebenbühne weiter. Ich hatte die Band vor Jahren mal auf dem M´era Luna gesehen, aber erst den Sänger nicht richtig erkannt. Damals hatte er noch langes wallendes Haar und heute glich die Frisur eher der des Grafen von Unheilig. Dieser Eindruck wurde noch durch eine schwarze Anzughose und ein weißes Hemd verstärkt. Jedoch sang er keinen seichten Schlager, sondern feinsten Doommetal. Die Band brachte die Masse wirklich zum mitfeiern – und weinen, denn oft ging es sehr traurig und melancholisch zur Sache.


140614_1106_Copenhell__8855_DAD_MB Meine letzte Band des Tages und des Festivals waren die Dänen von D-A-D. Die zugereisten Fotografen waren sich nicht sicher, ob es sich lohnt bis 1:00 zu bleiben. Doch ich wusste, dass D-A-D in Dänemark bekannt und beliebt sind. Das spiegelte sich auch am vollen Festivalplatz wider. Kaum ein Gast ging vor dem Auftritt nach Hause. Die Band dankte es mit einigen alten Klassikern. Als Rausschmeißer gab es dann auf bei der Ankunft der Fähre noch aus 500m Entfernung den D-A-D Hit Sleeping My Day Away. Was für ein genialer Abschluss meines ersten Copenhell Festivals!


Also Fazit der drei gemütlichen Tage in Kopenhagen bleibt mir nur noch zu sagen: Das Festival war sehr gut organisiert und man spürte vom Anfang an die entspannte Stimmung der Dänen. Sei es von den netten Verkäufern an den Essensständen oder den freundlichen Securities, die jeden Crowdsurfer persönlich zurück in die Menge brachten. Dazu kam die überschaubare Größe des Festivals mit angeblich bis zu 15.000 und gefühlten 10.000 Gästen. Die Auswahl der Bands war breit gefächert so dass es für jeden Fan der Musikrichtung Rock/Metal etwas gab. Ich weiß definitiv, dass ich wieder kommen werde und hoffe, euch beim nächsten Mal wieder/zum ersten Mal dort zu sehen!

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