Harpyie Interview

Im Mittelalter-Bereich tut sich eine Menge: In Extremo, deren Album Kunstraub in Kürze erscheint, schaffen es in den Charts sich auf der Pole-Position zu platzieren, Schandmaul spielen ein ausverkauftes Jubiläums-Festival, und im Nachwuchsbereich brodelt es gewaltig.

Der wohl auffälligste Newcomer ist die Band Harpyie, die mittlerweile in den Startlöchern steht, um die zweite Studio-CD „Willkommen im Licht“ zu präsentieren. Grund genug für Mindbreed sich mal mit den Jungs zu treffen.

Fabian (F): Ihr habt euer Video „Sturmvögel“ veröffentlicht, das zu Begeisterungsstürmen innerhalb der Fangemeinde geführt hat, dass ihr mithilfe des Crowdfunding finanziert habt. Woher kam die Idee zu diesem Projekt?

Harpyie (H): Es ist ja eine Hymne an die Fans, deshalb der Titel „Sturmvögel“, wobei es keine Rollen spielte sollte, woher man kommt, man kann uns auch mögen, wenn man nicht aus der Szene ist. Wir sollten zeigen, dass es möglich ist eine gute Mischung verschiedener Menschen zu erreichen, ganz gleich welche Musik sie hören oder welchen Beruf sie nachgehen, Hauptsache man kann zusammen feiern und Spaß haben.

F: Euer neues Album „Willkommen im Licht“ erscheint nun erst im Oktober. Was sind die Gründe für die Verschiebung?

M: Zum einen brauchten wir mehr Zeit, besser gesagt unser Producer. Wir wollten aber auch kein halbgares Produkt auf den Markt werfen, da wir wirklich mit Herz und Seele dabei sind. Etwas Werbung muss ja auch sein und es wäre einfach zu knapp geworden, soviel Stress muss nun auch nicht sein.

F: Wie würdet ihr euren Musikstil beschrieben bzw. eure Vorbilder? Seid ihr in der Ecke von In Extremo, Subway to Sally zuhause?

H: Nein, gar nicht. Wir wollen wirklich eigenständig klingen und haben mit den Szene-Größen nichts am Hut, da wir uns als außergewöhnliche Band präsentieren wollen. Wir ziehen unsere Einflüsse aus dem klassischen Metal, etwas Metal-Core, so was haben die anderen Bands definitiv nicht. Unser Schlagzeuger kommt aus einer Metal-Core Band und bringt einige schöne Einflüsse mit. Das Erfolgsgeheimnis ist, das wir uns sehr gut ergänzen und zum Thema In Extremo: Ein Erkennungsmerkmal dieser Band ist ja, dass man immer wieder die klassischen Mittelalter-Songs hört, die etwas härter vertont wurden. Das machen wir auf keinen Fall, wir haben so viele eigene Ideen, die wir umsetzen wollen, da ist für so was einfach kein Platz. Das Höchste der Gefühle wären Anleihen aus der Irischen Folklore. Unser Texter macht auch eine hervorragende Arbeit und die Lyrics handeln nicht immer nur vom Mittelalter.

F: Woher zieht ihr eure Inspiration?

H: Also die Ideen für die Texte stammen zur Hälfte aus unserem Alltag und zur andren Hälfte von Dichter und Denker, die eine Sache besonders gut auf den Punkt gebracht haben. Die Texte werden oftmals sehr oft umgeschrieben bis es passt. Aber der Text wird in der Regel auf die Melodie geschrieben. Das funktioniert ungewöhnlich gut. Wir haben das große Glück, das wir uns wirklich ergänzen und jeder seine Ideen einbringt.

F: Eure Tour steht nun auch unmittelbar bevor. Gibt es denn einen Künstler, mit dem ihr gerne mal was machen würdet?

H: Jeder, der mit uns arbeiten will, wir schließen ja niemanden aus. Außer Heino. Es muss halt musikalisch passen, Rammstein wären natürlich ein Traum oder eine Band, die man noch nie mit dem härteren Bereich in Verbindung gebracht hat. So was finde ich immer sehr spannend. Auf In Extremo hätten wir auch Bock oder eine gute Metalband.

F: Euer Podcast zur Wacken Einladung war alles andere als gewöhnlich. In dem besagten Clip betrinkt ihr euch amtlich und schießt euch gehörig ab. Das sieht nach einer Menge Spaß aus, geht es immer so zu im Hause Harpyie?

H: Es war sicher nicht so wie in dem Video, aber wir haben uns riesig gefreut und haben bei einer der ersten Proben auch derbe gerockt, etwas Zuviel, denn der Tag endete im Krankenhaus. Aber die Freude war einfach riesig und auf Wacken hatten wir einfach Bock und unsere bisherigen Auftritte beim W:O:A haben auch ordentlich gerockt, also jederzeit wieder gerne. Außerdem wollten wir keine Band sein, die einfach nur auf Facebook sagen „Schaut mal Leute, wir spielen in Wacken“. Es sollte halt was Besonderes sein und das haben wir geschafft, denken wir. Wir wollten allen Zuschauern einen Hauch davon vermitteln, wie heiß wir darauf sind den Acker zu rocken. Es ist auch wirklich der pure Wahnsinn, besser als wir es uns erträumt haben.

F: Als letzte Frage, ein Klassiker. Was ist eure Lieblings CD?

M: Soulfly „Dark Ages“ ist cool, Metallicas „Black Album“ natürlich, aber die allerbeste ist natürlich „Willkommen im Licht“ von Harpyie.

F: Vielen Dank für das Interview und alles Gute!

Werbung