Vor über einem Jahr haben wir über das Album Dos Bros von The BossHoss berichtet. Nun, kurz vor Weihnachten, kam uns die Platinum Edition des Albums ins Haus geflattert. Was die Unterschiede sind und ob sich das Upgrade bzw. der Kauf lohnt könnt ihr hier lesen.
Ich gehe in dieser Rezension hauptsächlich auf die Bonus CD ein. Zur ersten CD solltet ihr die ursprüngliche Rezension lesen.
Artwork: Auf dem Cover sieht man, wie auf der Standardedition des Albums, die beiden Dos Bros durch die Beine einer hübschen Dame. Die Schrift ist noch mehr hervorgehoben und in einem Platinton gehalten. Im Booklet erwarten uns die Songtexte und ein paar sehr aufreizende Covershootings – ebenfalls wie bei Standardedition.
Tonqualität: Hier gibt es auf beiden CDs nichts zu beanstanden. Der Sound ist perfekt und vor allem der Gesang steht sinnvollerweise im Vordergrund, ohne die Instrumente zu kurz kommen.
Musik: Nun direkt zur CD 2: Die ersten 10 Songs der Platte sind fette Coversongs, für die sich die Band von namhaften Künstlern Unterstützung geholt haben. Die letzten sieben Songs sind von „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“.
Los geht es mit „No Digidity“ bei dem Xavier Naidoo mitsingt. Der fette HipHop Kracher stammt ursprünglich von Blackstreet – damals mischte unterem anderem Mastermind und Milliardär Dr. Dre mit. Auch die Coverversion kommt sehr fett rüber. Irgendwie passt hier sogar die fette Countrygitarre, wo sonst Beats stampfen. Das Ganze klingt wie eine Akustikversion fürs Lagerfeuer. Danach folgt „Jolene“, welches wir ja bereits von der Standardversion des Albums kennen. Supersong, einfach noch mal in der Originalrezension nachlesen. Spannend wird es dann bei dem Pophit „Jeronimo“. Hier singt sogar die wundervolle Originalkünstlerin Aura Dione mit, die aus dem schönen Dänemark stammt. Auch dieses Lied bekommt ein völlig neues Gewand und es steht ihm gut! Sehr neugierig war ich auf die BossHoss-Version von „Thrift Shop“. Der Megakracher von Macklemore und Ryan Lewis klingt auch einfach fett. Unsere Countryjungs rappen mit feinstem amerikanischen Akzent und im Hintergrund gibt gediegene Countryakzente der Band. Tja, man kann also nicht nur tolle Klamotten recyceln auch dieses Lied ist recycelbar, ohne wie ein billiger Abklatsch zu klingen.
Die Lieder des Tauschkonzerts sind auch recht spannend. Lustig wird es bei „Leuchtturm“. Ich hab The BossHoss noch nie Deutsch singen gehört. Irgendwie klingt es beinahe lächerlich, wenn die Deutschen versuchen, einen Ami-Akzent durchklingen zu lassen. Das Original von Nena klingt locker, groovig und passt nun auch für Sonnenuntergänge in den Weiten der Prairie. Gefallen tut mir auch die Interpretation von Sevens „Wake Up“. Hier bekommt man das Gefühl, Titu und Tarantula grooven mit den Berlinern. Und so gibt es einige spannende Interpretationen zu entdecken.
Fazit: Mit der Platinum Edition den Albums Dos Bros von The BossHoss bekommt der moderne Großstadtcowboy sowie das moderne Großstadtcowgirl mit der ersten CD ein Newcountry Album, was einfach fett klingt. Die zweite CD sollte man dann eher als Bonus betrachten. Darauf gibt es coole Coverversionen von bekannten Songs, was mich an die Anfänge der Band erinnert. Denn mit Country-Coverversionen von beispielsweise Britney Spears „Toxic“ wurde die Band berühmt und berüchtigt.
Für alle, die das Album noch nicht haben ist die Platinumedition nun wirklich der Grund zu kaufen. Das Upgrade lohnt aber nicht wirklich, wenn man das Album schon sein Eigen nennen darf.