Rezension: The Beatles - Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club BandUnser Zeitzeuge Thomas hat für euch in ein Juwel der Musikgeschichte gehört. Lest selbst, was er dazu zu sagen hat. Sind wirklich schon 50 Jahre vergangen seit die Beatles Pepper’s Lonely Hearts Club Band veröffentlicht haben?
Muß wohl so sein, denn heute lege ich die neu überarbeitete Version auf den Plattenteller. Die Beatles haben Musikgeschichte geschrieben aber auch Millionen von Menschen beeinflußt. Ich war kein Revolutzer, hatte aber trotzdem eine lange Matte stehen und den Schnautzer. Es ging darum zu zeigen, das man anders war und nicht den alten Konventionen nachrannte. Das war in West und Ost gleichermaßen ein Zeichen gegen Spießigkeit. Ein Staatschef bezeichnete die Musik in einem legendären Satz mal als Jä, jä, jä usw. Musik was stellvertretend für die abwertende staatliche Meinung zu uns „Beatles“ stand. Es ist schön diese Platte in der Hand zu haben und die Musik in Freiheit genießen zu können.

Artwork: Zum Cover muß man nicht viel sagen, es ist sozusagen Weltkulturerbe. Die in ihre fiktive Rolle als Marching-Band-Musiker mit Fantasie-Uniformen gekleideten Beatles sind umringt von ca. 90 Persönlichkeiten der Weltgeschichte. Davor prangt aus Blumen gesteckt der Schriftzug BEATLES. Im Inneren sind die vier Musiker in Uniform und richtig bunt. Das hätte früher eine Jugendzimmerwand geziert. Die Rückseite in rot enthält alle Titel und die Texte zum mitsingen. In der unteren Hälfte sind wieder die Musiker in ihren Uniformen. Nur Paul Mc Cartney zeigt uns die Kehrseite, darüber lässt trefflich streiten.
Die Platten liegen in weißen Hüllen dazu gibt es noch farbige Hüllen mit Wellenmuster und als Zugabe einen Ausschneidebastelbogen und ein doppeltes Infoblatt. Paul Mc Cartney schreibt eine Einleitung zu dieser Edition. Es gibt sehr viel Information allgemein und insbesondere zu den Studiotakes auf der zweiten Platte. Mann sollte nach 50 Jahren schon eine Brille tragen, da die Schrift sehr klein ist. Hinten ist die Cover-Story mit der Bezeichnung aller berühmten Personen und ihrer Position auf dem Bild. Noch kleiner geschrieben stehen darunter die Namen der mitwirkenden Personen.

Tonqualität: Die Platten sind aus schwerem 180g Vinyl. Die Tonqualität ist im Vergleich zur Erstausgabe sehr gut. Die Titel sind komplett in Stereo neu abgemischt. Ringo und Paul haben dafür die Originalbänder zur Verfügung gestellt.

Musik: Die Beatles waren auf dem Höhepunkt und konnten sich entweder zurücklehnen oder Neues ausprobieren. Letzteres taten sie dann und erschufen ein Album das wohl einmalig in der Musikgeschichte ist. Die erste Platte enthält die überarbeiteten Titel der Originalaufnahme.
Auf der zweiten Platte sind Studio original Takes zu jedem Lied. Man hört die Ansagen und auch einige Missgeschicke, was so im Studio passiert ist.

Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band läd uns fröhlich ein Spaß zu haben. Es klingt zwischendurch wie die lustige Blasmucke beim Tanztee der einsamen Damen, aber dann mit kräftiger E-Gitarre.
Ein richtig schönes Lied zum mitsingen ist With a Little Help from My Friends, das Ringo Star da präsentiert.
Jetzt wird es wirklich experimentell. Lucy in the Sky with Diamonds. Die Musik ist schräger und der Text psychedelisch. Alice im Wunderland in einem Kinderbild soll dafür Patin sein. Aber auch Dalis surreallistische Bilder könnten einem da einfallen. Natürlich soll auch der Verweis auf die Anfangsbuchstaben des Titels nicht fehlen, die die Quelle der Inspiration sein könnte.
Mit schöner Melodie punktet Getting Better. Den Titel singt hauptsächlich Paul Mc Cartney und er führt uns in Richtung Flower Power. Er singt auch Fixing a Hole das wieder etwas surrealer ist wie in Lucy. Langsamer und hervorragend instrumentiert mit Orchester und Harfe ist She’s Leaving Home das wieder mal ein Song aus dem Alltag ist.
Zum Schluß werden wir in den Rummel oder Zirkus bei Being for the Benefit of Mr. Kite geschickt. Die Jahrmarktstimmung macht fröhlich und ist stellvertretend für das Album.

Summer of love ist auch auf der zweiten Seite angesagt. George Harrisson holt die Sitar raus und träumt in klassischer indischer Musik Within You Without You wohin seine nächste Reise geht.
Etwas marschartiges mit Drum und Perkussion für Rhytmus hat das Lied When I’m Sixty-Four.
Mit viel Hall und voller Freude singt Paul hier von Lovely Rita die ihm angeblich einen Strafzettel verpasst hat.
Die Melodie Von Sgt. Pepper kommt in Good Morning Good Morning wieder zum tragen. Viele Tierstimmen unterstreichen das Ende des Frühstücks. Die Beatles lieben die Altagssituationen und parodieren sie häufig.
Nach einer Sgt. Pepper’s Reprise Ändert sich die Musik abermals und John Lennon und Paul Mc Cartney zelebrieren ganz ruhig die Tagesnachrichten. Einige Male erfolgt ein Wechsel zwischen Gesang und großem Sound mit Orchester, das in Dissonanzen ausartet und dann stoppt.

Fazit: Dem Reiz der Beatles kann sich wohl keiner entziehen. Hier haben wir ihr bestes Album weil sie frei waren und alle Möglichkeiten hatten etwas Ausgereiftes und Perfektes zu schaffen. Das Album geht von alltag bis psychedelisch, von Marsch bis experimentell. Die Platte ist ein Klassiker aber in der Neubearbeitung auch wieder etwas ganz neues.

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