rawk-elysia

Nach dem Debutalbum „Stories“ aus dem Jahre 2006 melden sich die Symphonic Metaller von Rawkfist nun in diesem Herbst mit ihrem zweiten Silberling „Gardens of Elysia“ zurück, um den bisher erzählten Geschichten, endlich weitere Kapitel hinzuzufügen.


Das insgesamt 10 Songs umfassende Album mit einer Spielzeit von knapp 40 Minuten bietet dem Hörer das altbewährte Rezept von schwungvollem Symphonic Metal in Kombination mit hochemotionalen Female-Vocals. Die in der Presseinfo angepriesenen mittelalterlichen Einflüsse hingegen, sucht man hier, mal abgesehen von entsprechenden Klängen in „The Princess and the Frog“, fast vergebens.


Das wiederum tut dem Album der bayrischen Metaller absolut keinen Abbruch, denn das musikalische Gesamtkonzept von Rawkfist, weiss durchaus auch ohne Dudelsack und Drehleier zu gefallen. Hart gespielte Gitarren und donnernde Drums werden durch genretypische Pianotuper und Streicher ergänzt und bilden ein solides Fundament für den sympathischen Gesang von Sängerin Sabine. Etwas gewöhngsbedürftig klingt dieser allerdings beim ersten Hören von „Die Propheten“, dem einzigen deutschsprachigen Song auf dem Album, in den Ohren. Doch spätestens beim zweiten Durchgang entdeckt man dass gerade der harten Klang der deutschen Sprache diesem Stück das gewisse Etwas verleiht.


Einen zweiten Anlauf wird man wohl auch bei allen übrigen Songs benötigen, da die Musik dank betont harmonischer Melodiebögen zwar zweifelsfrei nett in den Ohren klingt, aber andererseits sich die einzelnen Stücke vom Aufbau und Arrangement doch sehr ähneln und so nur schwierig im Gehörgang hängenbleiben wollen.


Und diese zweite Chance sollte man der Musik von Rawkfist auf alle Fälle einräumen, denn dass die Band durchaus über Potential verfügt beweist nicht nur Sängerin Sabine, die auch ohne Opernstimme, die Songs immer richtig zu interpretieren versteht – mal sanft und zerbrechlich und dann wieder kraftvoll und aggressiv. Sondern auch die Tatsache, dass Rawkfist mit ihrer Musik ganz viel Emotion und düstere Athmosphäre transportieren können, die so manche Ecke im eigentlichen Songwriting wieder glatt feilen. Freunde von Symphonic Metal mit Female Vocals können hier jedenfalls bedenkenlos zugreifen.

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