Ost+Front - Bitte schlag mich Cover Nach ihrem Debütalbum „Ave Maria“ (2012) melden sich Ost+Front dieses Jahr mit ihrer EP „Bitte schlag mich“ zurück. Bereits im Vorfeld wurde das Video zum Titeltrack veröffentlicht und von den Fans begeistert aufgenommen.

Auf ihrem neuen Silberling sind vier neue Songs enthalten, sowie fünf zusätzliche Remixe von „Bitte schlag mich“ und die Orchesterversion des „Denkelied„.

Los geht es, wie sollte es auch anders sein, mit dem Titeltrack. Hier liefern Ost+Front ein gutes Brett ab, das sich musikalisch an Stücke wie „Heimaterde“ oder oder „Fleisch“ anlehnt. Ein toller Song und definitiv eine Bereicherung des Repertoires.

An Falcos Out of the Dark, das sich posthum wochenlang in den Top 3 der deutschen Singlecharts platzierte, vergriff sich 2005 bereits Chris Pohl mit seinem Projekt Terminal Choice und lieferte auf dem Album „Menschenbrecher“ eine gesanglich wie musikalisch schwache Interpretation des Hits ab. Auch Ost+Front versuchen sich daran, setzen jedoch im Gegensatz zu Terminal Choice auf brachialen Gesang, harte Riffs und chorale Elemente. Das Konzept geht auf, und ergibt eine wirklich interessante und hörenswerte Version, wenngleich ich noch immer lieber zum Original greife.

Es folgt der Überraschungstrack schlechthin, denn Saltatio Mortis liefern keinen schlichten Remix ab, sondern spielen den Titeltrack komplett neu ein und schaffen somit eine vollkommen andere Wirkung. Eine wundervolle Interpretation, die meiner Meinung nach sogar das Original in den Schatten stellt.

Mit „Silikon“ folgt der vierte neue Track auf der EP, ein kraftvoller Song der sich mit unterschwelliger Kritik dem Thema Plastische Chirurgie widmet.

An zweiter Stelle der Remixe folgt die „Zerschlagen von Lord of the Lost“ Version des Titeltracks nach dem Motto „Gitarrenschrammeln + schwer verstehbarer Text = Remix“. Eine leider durchaus verzichtbare Erfahrung.

Wer Ost+Front in diesem Jahr live auf einem Festival wie dem Blackfield oder M’era Luna erleben konnte, wurde Zeuge der Kooperation mit dem Chor Stimmgewalt und konnte erleben, wie mächtig das „Denkelied“ klingen kann. Ost+Front haben nun das Stück orchestral neu arrangiert und ein durchaus hörenswertes Erlebnis geschaffen. Neben der Saltatio Mortis Version des Titeltracks die Überraschung schlechthin.

Es folgen weitere drei Remixe von „Bitte schlag mich“: Okusa, ein Projekt von Patrick Lange (ehem. Corvus Corax / Tanzwut und als „Herrmann Ostfront“ Frontmann von Ost+Front), setzt elektronisch-poppige Akzente während Rabia Sorda und Pankow eher die brachialen Elemente des Tracks betonen. Allesamt durchaus hörenswert, jedoch deutlich durch das Original in den Schatten gestellt.

Selten habe ich mich über eine EP so gefreut: Insgesamt liefern Ost+Front mit ihrer 9-Track-EP erfreulich frisches Material, und lösen sich vom Image des Rammstein-Klons. Neben dem Titeltrack sind vor allem die Saltatio Mortis Fassung sowie die Orchester-Version des Denkelieds absolut hörenswert und zusammen mit „Out of the Dark“ ein Grund, sich diesen Silberling zuzulegen.

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