Oomph! - XXVDie deutsche Band Oomph! kann man getrost als Geburtshelfer des Genres „Neue Deutsche Härte“ bezeichnen, als es für diese Art von Musik noch gar keine explizite Bezeichnung gab. Ende der 80er Jahre fanden sich die Jungs zusammen und begeistern seitdem die Fans mit jedem neuen Album. Mit XXV liegt nun das Jubiläumsalbum zum 25. Jahrestag des Bestehens der Band vor.

Mit „Dein Retter“ zeigen sich Oomph! Von ihrer besten Seite. Satte Gitarren treffen auf einen Refrain, der sich sofort in den Gehörgängen festsetzt. Ein gutes Tempo legen die Jungs gleich bei ihrem ersten Track des Albums vor. Die Vorabsingle „Alles aus Liebe“ ist ungewohnt dunkel für diese Band. Allerdings punktet dieser Song durch die stimmungsvolle Instrumentalisierung, leicht episch und trotzdem hammerhart. Klassischer Crossover wird mit „Jetzt oder nie“ serviert. Der Songverlauf ist abwechslungsreich und Dero variiert seine Stimme nach Belieben. Kein typischer Oomph! Song, trotzdem ein absolutes Highlight dieses Albums. Etwas sanfter zeigen sich die Jungs bei „Als wärs das letzte Mal“. Eine coole Mid-Tempo Ballade, die es definitiv auf die Setliste eines jeden Konzertes schaffen wird. Gesellschaftskritik und Melancholie pur serviert die Band bei „Mary Bell“. Ein trauriger Text, der zum Nachdenken anregt.

Etwas schwereloser zeigt sich „Jede Reise“. Ein getragener Song, der den Zuhörer sofort ins seinen Bann zieht. Die Ballade „Unter diesem Mond“ steigert sich im Laufe des Songs deutlich. Mehrere Tempi-Wechsel erschaffen eine großartige Stimmung, die man selten bei Oomph! Erleben durfte. „Tick, Tack“ ist ein Track, der sich mit den Zwängen und dem Druck beschäftigt, den wir uns selbst auferlegen. Sicher keine einfache Kost, jedoch mehr als hörenswert. Ein absolutes Highlight dieses Albums ist ohne Zweifel „Nicht von dieser Welt“. Eine Songstruktur, die an die Anfänge der NDH erinnert und trotzdem aktuell wie nie zuvor. Eine absolute Hymne, die nicht nur eingefleischten Oomph Fans gefallen sollte. Apokalyptisch zeigen sich die Jungs bei „Zielscheibe“. Irgendwo zwischen sämtlichen Genres erschaffen Oomph sich hier ihr eigenes Subgeneres. „Leis, ganz Leis“ verabschiedet sich die Band von diesem Album. Eine dunkelromantische Ballade, die nachdenklich macht und ein guter Abschluss dieses Werkes ist.

Fazit: Oomph! haben sich deutlich weiterentwickelt. XXV ist endlich wieder ein Album, das auch den älteren Fans gefallen dürfte. Man hat sich auf seine Stärken zurück besinnt und daraus etwas völlig Neues kreiert. Eine CD, die man als Fan der NDH sich nicht entgehen lassen sollte.

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