Die Reihe der geremasterten Alben von Led Zeppelin findet nun leider mit In Through The Out Door ein Ende. Auch dieser Leckerbissen der Musikgeschichte wurde von mir auf den Prüfstand gestellt.
Artwork: Die Hülle der einzelnen Pappschachtel ist wirklich mal kreativ. Wie in einem Briefumschlag bekommt man CDs und Booklet geliefert. Die CDs kommen jeweils in einer Papphülle. Auf deren Cover sind Bilder aus einer Bar. Das Booklet beinhaltet ein paar Informationen zum Album und Bilder der Band aus der Entstehungszeit des Albums. Die CDs sind wie auch die letzten geremasterten Alben mit dem Motiv des fallenden Engels bedruckt.
Tonqualität: Hier gibt es absolut nichts zu beanstanden. Es klingt wie frisch im Studio eingespielt. Eine Qualität, die ich bereits von den anderen Langspielern von Led Zeppelin kenne.
Musik: Der Opener „In The Evening“ ist den meisten sicherlich bekannt. Mit einem mysteriösen indischen Intro steigert sich die Spannung, bis eine klassische Rocknummer zu hören ist. Der zweite Song „South Bound Saurez“ ist ein fröhlich leichter Rockhit. Hier scheint die Band unbekümmert vor sich hinzujammen. Noch entspannter wird es dann beim darauffolgenden „Fool In The Rain“ Diesen Song verbinde ich direkt mit den Jackson Five, da es sofort das gleiche Discofeeling heraufbeschwört. Er klingt alles etwas nach Beat, Disco und ganz am Rande noch nach Rock. Man bekommt direkt Urlaubsstimmung und möchte an einem weißen Sandstrand liegen. Die musikalische Reise geht jedoch mit „Hot Dog“ ins Hillbilly Land. Ein verstimmtes Klavier, eine Gitarre, die nach Banjo klingt, und Rock’n’Roll Gesang von Robert Plant. Fertig war die Nummer, die leider nicht ganz meinen Geschmack trifft. „Carouselambra“ ist mein persönlicher Höhepunkt des Albums. Hier schlagen Led Zeppelin Progessive Rock Töne an. Ein Keyboard, was auch Van Halen nutzen könnte, bildet den Rhythmusteppich. Dazu immer wieder schräge Gitarrenriffs im Hintergrund und eine leicht verzerrte Gesangstimme. Die Nummer geht insgesamt über 10 Minuten und macht einfach von Anfang bis Ende Spaß beim Zuhören. „All My Love“ ist auch ein altbekannter Kracher des Best Of Albums Mothership Earth. Unverkennbar sind die Synthesizer Streicher Sounds, die beinahe schon leiernd klingen. Ein wundervolles Stück Musikgeschichte, das man nicht oft genug hören kann. Den Rausschmeißer macht die ruhige Ballade „I’m Gonna Crawl“, die meiner Meinung nach schon etwas schleppend daherkommt. Das Lied erinnert an große Balladen von Queen, doch hier will die Stimmung nicht so recht überspringen.
Die zweite CD bietet dann wieder Originalaufnahmen aller Stücke des Albums. Teilweise auch noch unter den ursprünglichen Namen der Songs, die vor der Veröffentlichung geändert wurden. Für Fans eine nette Zugabe. Man sollte sich allerdings auch etwas Zeit nehmen, um die teilweise nur geringen Unterschiede zur finalen Version zu hören.
Fazit: In Through the Out Door ist ein Led Zeppelin Album, was nicht wirklich nach der Band klingt. Von ihren Wurzeln des Blues Rock und des Rock bewegt sich die Band mit diesem Album in Richtung Disco, Pop und Progressive Rock. Das Album hat leider keine großen Rockklassiker und doch ist es absolut hörenswert und vervollständigt die Entwicklung der Band. Für einen Led Zeppelin Fan ist das Album ein absolutes Muss, schon des wundervollen Artworks wegen. Alle Rocker sollten sich eventuell erstmal ein anderes Album der Band gönnen.














