Joachim Witt IchPassend zur aktuellen Tour bringt Joachim Witt sein neues Studioalbum Ich heraus. Ich habe für euch reingehört und möchte euch nun meine Eindrücke mitteilen.

Artwork: Meine Version des Albums kam im schönen Digipack. Außen ist das Album im klassischen schwarz gestaltet. Vorne gibt es den Namen des Künstlers und hinten eine Tracklist. Beim Aufklappen sieht man dann auf beiden Seiten das Porträt des Künstlers bevor man an die Discs und das Booklet herankommt. Im Booklet gibt es die Songtexte und noch mehr Porträtfotos des Künstlers. Insgesamt sehr schön gestaltet, aber mir etwas zu Ich-bezogen vom Künstler. Aber das passt ja zum Titel der CD.

Tonqualität: Der Gesang und die Beats sind sauber abgemischt. Es gibt kein Knacken oder Rauschen, dadurch klingt das Album allerdings sehr steril abgemischt. Das heißt, ich vermisse etwas die Tiefe und den Raumklang.

Musik: Der erste Song des Albums „Über Das Meer“ ist eine feine deutschsprachige Rocknummer. Das Lied klingt dem Song „House Of The Rising Sun“ von The Animals zum Verwechseln ähnlich. Danach kommt mit „Was Soll Ich Sagen“ eine Deutsch-Rock-Pop-Nummer. Mit einer rauchigen Stimme philosophiert Joachim Witt über das Leben und getrennte Wege. Irgendwie klingt der Song  schmalzig und sehr vorhersehbar. „Warten Auf Ein Wunder“ ist dann kompletter Pop. Der Song klingt dem Projekt Leichtmatrose sehr ähnlich, über das wir bereits mehrfach berichtet haben. „Bitte Geh Mir Aus Dem Weg“ ist dann eine traurige, aber weiterhin sehr poppige Ballade. Auch hier schlägt ein digitales Schlagzeug im Hintergrund und dazu gesellt sich eine verzerrte Gitarre. Beinahe spannend ist das mantra-artige Wiederholen des Refrains. Titel 7 „Wieviel Mal Noch“ ist textlich sehr direkt, doch musikalisch klingt es nach großem deutschen Schlager. Eine spannende Mischung, die allerdings nicht meinen Geschmack trifft. „Tod Oder Leben“ ist dann endlich eine schöne Erinnerung den Neue-Deutsche-Welle Sound. Noch mal richtig spannend wird es bei Titel 10 „Es Wirbeln Die Äste…“ nach einem knapp zwei-minütigen langsam gesprochenen Intro geht es poppig weiter. Dieser Song passt ebenfalls sehr gut in die Zeit der Neuen-Deutschen-Welle. Dennoch wirkt er moderner weil er auch etwas traurig und düster wird – Mein persönlicher Höhepunkt des Albums. Der Rausschmeißer „Nachtflug“ ist noch einmal eine schnelle Disconummer. Auch hier spricht und singt Joachim Witt in teilweise etwas holprigen Reimen. Dazu ein stampfender Rhythmus, der auch aus einem Gloria Gaynor Song sein könnte. Die Nummer lädt zum Mitnicken und wahlweise Tanzen ein.

Die Bonus DVD ist für mich eher Werbung als ein wirklicher Bonus. Hier bekommt der Käufer drei Songs als Auszüge der kommende DVD Joachim Witt Live 2015. Das erste Video „Supergestört Und Superversaut“ knallt musikalisch ordentlich rein. Doch in der Konzerthalle will die Stimmung nicht richtig überkochen. Auf die anderen Songs solltet ihr euch mit der kompletten DVD freuen.

Fazit: Mit Ich bekommt der Hörer ein neues Studioalbum des früheren Helden der Neuen-Deutschen-Welle. Es gibt etwas schleppende düstere Balladen und viele Anspielungen an die gute Zeit der NDW. Insgesamt ein solides Album für Fans seiner Musik. Der Rest sollte sich erst mal ein paar Hörproben gönnen.

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