Faun - XV – Best of Faun haben eine beeindruckende Karriere hingelegt. Von der etwas belächelten Mittelalter-Sparte schafften es Oliver und seine Mistreiter ihr eigenes Sub-Genre zu kreieren und damit sogar Beachtung im TV-Hauptprogramm der großen Sendeanstalten zu finden. Ihr „Pagan-Folk“ ist eine Huldigung an die Natur und Gottheiten, die mittlerweile in Vergessenheit geraten sind. Dank „Faun“ sind diese Themen nun auch auf Metal- und Gothicfestivals präsentiert. Gründe gibt es also genug für den Blick zurück.

Auf dieser Doppel-CD sollten alle Fans dieser Band ihre persönlichen Lieblingssongs finden. Ob man nun eher modern unterwegs ist, wie mit „Diese kalte Nacht“ oder „Federkleid“, hier bekommt man das Rundum-Sorglos Paket. Begleiter dieser Musiker der ersten Stunde werden ihre Freude mit der Live-Version des unsterblichen „Tinta“ oder dem namensgebenden Song „Hymn to Pan“ haben. Beide Beiträge sind bei Gastspielreisen kaum noch wegzudenken. Diese besondere Mystik können nur „Faun“ derart eindrucksvoll einfangen. Der erste neue Track ist „Feuer“. Trotz der mittelalterlichen Klängen kann man Parallelen zu der derzeitigen Situation in der Welt ziehen. Manche Themen bleiben leider immer aktuell. Ein Highlight ist zweifelsohne der Beitrag „Buntes Volk“. Hier wirkt „In Extremo“-Frontmann Micha Rhein mit und haucht dem Song einen ganz besonderen Charme ein. Umstritten und dennoch weitestgehend sehr beliebt ist das Duett mit den Seemännern von „Santiano“. „Tanz mit mir“ ist ein launiger Pop-Song, der sicher seine Fans finden wird. Der zweite neue Track ist „An die Geliebte“ gerichtet. Hier spielen „Faun“ ihre Stärken aus. Klare, starke Stimmen mit einer anspruchsvollen Instrumentalisierung, sodass man dahin schmelzen möchte. Die Neuaufnahme von „Wind und Geige“ wirkt tiefer als das Original. Durch diese Neu-Interpretation kann man diesem bekannten Song neue Facetten abgewinnen. Auf der zweiten CD wird der geneigte Zuhörer mit „Rosmarin“ in der „XV- Edition“ empfangen. Auch hier kommt dieser altgediente Beitrag zu neuem Ruhm und wird sicher erneut eure Herzen erobern. Besonders beeindruckend ist der Ausklang dieser CD mit der Live-Version von „Iduna“ und dem „Sigurdlied“. Mit dieser Zusammenstellung haben „Faun“ alles richtiggemacht.

Fazit: An „Best-of”- Alben erkennt man wohl am besten, welche Verdienste einzelne Bands sich erarbeitet haben. Nach 12 Alben werfen Faun einen Blick in die eigene Vergangenheit und das Ergebnis ist mehr als beeindruckend. Mit ihren Songs haben sie sich Denkmäler errichtet, die auch noch in 50 Jahren in der Mittelalter-Szene als Referenzwerke ihres Genres gelten werden. Mit „XV-Best of“ bekommt man einen guten Überblick über den riesigen Back-Katalog einer einzigartigen Band.

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