Ewigheim - 24/7 Die Jungs aus Thüringen gründeten 1999 die Band Ewigheim. Ganz unbekannt sind Yannit, Allen B.Konstanz, Theresa Trenks, Schwadorf und Michael Roth in der Szene nicht. Man verdiente sich seine Sporen bereits in Bands, wie „Eisregen“ oder „The vision bleak“.

Musikalisch lässt sich dieses Projekt in keine Schublade pressen. Zwischen Gothic Rock, Alternative, einer Prise Elektro bis hin zum Dark Metal erschaffen „Ewigheim“ ihre ganz eigene Definition von guter Musik. Die Texte handeln meist von Tod, Verderben und den dunkeln Seiten des Lebens, jedoch immer mit einer Prise Sarkasmus und dem Augenzwinkern. Mit „24/7“ werfen die Jungs einen Blick zurück in die 15jährige Historie und gestatten ebenfalls einen Ausblick in die Zukunft, so gegensätzlich, wie es klingt, desto besser passt es tatsächlich zusammen.

„Tanz um dein Leben“ punktet durch harte Gitarren und einer Melodie, die zu überzeugen weiß. Eine gesunde Härte, die trotzdem noch tanzbar ist. Ein gelungenes Stück ist ebenfalls „Nicht mehr“, düsterer Text trifft auf sanfte Elektro-Klänge, die sofort ins Ohr gehen und den Zuhörer den gesamten tag begleitet. Das Titelstück „24/7“ rockt einfach. Geniale Leichtigkeit trifft auf sarkastisch-dunkle Lyrics, ein absoluter Geheimtipp. Der Epos „Wir, der Teufel &ich“ ist eine langsamere, tiefsinnige Ballade, die durch Orgelklänge und einen gesprochenen Text überzeugen kann. „Gloria“ kommt sehr episch und getragen daher, trotzdem tanzbar und voller Kraft, ein unglaublich guter Song. „Schneemann 2.1“ beginnt langsam, kann sich jedoch im Laufe des Songs deutlich steigern. Den Wechsel der Tempi beherrscht diese Band perfekt. Es wird niemals langweilig im „Ewigheim“. In dem einen Moment erklingen schwere Gitarren, im nächsten sorgt die Melodie für eine Leichtigkeit, die sich mit Keyboard-Klängen abwechselt und den Vergleich zu den deutschen „Type O Negative“ nahelegt. Das ist natürlich auch Szene-Kollegen bekannt und so finden sich einige Tribut Stücke auf dem Album. „Laibach“ spielen den dunklen „Heimweg“. Ein episches Stück, das man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. „Sun of the sleepless sind mit „ Der Tanz der Motten“ vertreten. Auch „SoKo Friedhof lassen sich nicht lumpen und zeigen ihre Interpretation von „Die Augen zu“. Die „Neue Weltordnung“ vertonen „Morgenrot“ neu und „Bluter“ setzen dem Album mit „Nachruf“ den Schlusspunkt. Ein wirklich grandioses Album endet und entlässt den Zuhörer in die Realität, die meist noch dunkler ist, als die Texte von „Ewigheim“.

Fazit: Ewigheim wissen, wie man feiert und trotzdem seine Massage rüber bringen kann. Teilweise hart und kompromisslos, aber immer tanzbar und melodisch zeigen die Jungs, was alles möglich ist, wenn man sich abseits der bekannten Pfade bewegt. Kein leichter Weg zu dem sich die Band bekennt, aber genau deswegen sehr hörenswert und außergewöhnlich. Wer sich selbst als Goth-Metaller bezeichnet, sollte dieser Band eine Chance geben, „Ewigheim“ werden sie nutzen.

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