Rezension: Eisbrecher – Ewiges Eis Die Geschichte von Eisbrecher ist in der deutschen Musikgeschichte einzigartig. In den frühen 90er Jahren trafen sich ein gewisser Jochen Seibert und ein Herr Alexander Wesselsky, um nichts geringeres zu erschaffen, als ein komplett neues Subgenre. Die Geburtsstunde von Megaherz war auch die Geburtsstunde der „Neuen Deutschen Härte“, der sich einige Bands anschlossen, allerdings sehr viel kurzlebiger waren, als die Vorreiter Megaherz. So tourten Alexx und Noel Pix, die Künstlernamen der beiden Soundtüftler, durch die Lande, ehe Unstimmigkeiten zwischen Band und Plattenfirma zur Umbenennung dieses genialen Duos führten. Fortan wehte der Eisbrecher- Banner über der Musik der beiden. So geschehen im Jahre 2003. Nach mittlerweile 15 Jahren folgt nun die erste Best-of CD mit dem Namen „Ewiges Eis“.

Womit fängt man bei einer so bedeutenden Band nur an? Richtig, dort, wo man stehengeblieben ist und so finden sich die neueren Tracks, wie „Menschenfresser“ oder „Was ist hier los“ direkt am Anfang der CD. Ein interessantes Experiment, als würde man die zeit rückwärts drehen. Der nächste Stopp ist „1000 Narben“. Noch nicht wirklich alt, dennoch mittlerweile bei Live-Gigs nicht mehr wegzudenken. Es folgen das geniale „Prototyp“ und die Hymne an das Anders-sein „Verrückt“. Alleine auf diesen Back-Katalog wären viele Bands bereits neidisch. Es folgt „Eiszeit“. Ebenfalls ein beeindruckender Song und das Rad der Geschichte dreht sich weiter rückwärts.

Eisbrecher auf dem M’era Luna 2018

Mit „Leider“ und dem sensationellen „Schwarze Witwe“ kann man den Weg der Band zu einer Legende bestens nachverfolgen. „Willkommen im Nichts“ dürfte auch heute noch einer der Alltime-Favorites in der Gothic-Szene sein. Auf den Punkt gebracht und einen Songverlauf, den man einfach lieben muss. Einige Goodies haben die Herren natürlich auch dabei. „Miststück 2012“ wirkt deutlich frischer als das Original und entfacht die Liebe zur Band erneut. Der erste Track darf sich ebenfalls über eine Frischzellenkur freuen. „Eisbrecher 2013“ kommt deutlich aggressiver und satter daher, als der Vorgänger. So endet die Reise in die Vergangenheit. Zeit für neue Töne, also. Auch damit können „Eisbrecher“ dienen und legen noch eine Bonus-Disc mit einigen Remixen ihrer bekanntesten Tracks bei.

Fazit: Ewiges Eis gehört einfach in die Sammlung eines jeden Fans der dunklen Klänge. Hier wurde eine Zusammenstellung geschaffen, die den Werdegang einer Underground-Band zu einem Headliner nachzeichnet. Diese Veröffentlichung darf sich mit Fug und Recht als Best-of bezeichnen. Keine langweiligen Nummern, sondern genau die Songs, die Fans einfach hören wollen. Neben dem Kauf dieser eindrucksvollen CD seien euch auch die Konzerte ans Herz gelegt, die den Zuschauer regelmäßig durch eine Achterbahn der Gefühle schicken.

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